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12. 06. 2019

Heute ist in Mainz die Versteigerung der Frequenzen zum 5G-Mobilfunkausbau in Deutschland abgeschlossen worden. Das Ergebnis liegt dabei weit über den Erwartungen, was allerdings eher den Staat als die Bürger freuen dürfte. Auch die Dauer des Verfahrens ist zweifelhafter Rekord.

Auktion endet mit Rekord

Die Versteigerung dauerte zunächst deutlich länger als gedacht. Insgesamt 88 Tage und 497 Auktionsrunden buhlten die vier Konkurrenten, also Telekom, Vodafone, O2 und 1&1, um die Nutzlizenzen für 5G. Dabei wurden schlussendlich stolze 6,6 Mrd. Euro erlöst und damit deutlich mehr als erwartet. Zum Vergleich: Die letzte Versteigerung für 4G dauerte nur 23 Tage bei 181 Runden und gut 5 Mrd. Euro. Alles in allem also mehrere Rekorde bezogen auf 4G-Auktionen – die 3G-Auktion bei der im Jahr 2000 gar absurde 50 Milliarden Euro erlöst wurden außer Acht gelassen.

Aufteilung: Welcher Anbieter bot am meisten?

Zur Disposition standen insgesamt 120 MHz bei 2 GHz und 300 MHz bei 3.6 GHz. Den größten Teil am Kuchen sicherte sich die Deutsche Telekom und zahlte dafür insgesamt 2,17 Mrd. Euro, gefolgt von Vodafone. Die Düsseldorfer investierten 1,88 Mrd. Euro in die mobile Zukunft. Überraschender Weise waren Telefónica O2 die 5G-Frequenzen nur 1,42 Mrd. Euro wert. Wahrscheinlich verdaut der Konzern noch die teure Übernahme von E-Plus. Neubieter Drillisch bot übrigens insgesamt 1,07 Mrd. Euro, obwohl die United Internet Tochter bisher noch kein eigenes Netz betreibt. Die folgende Tortengrafik zeigt die Aufteilung prozentual.

 

Anteil der Gesamtkosten von 6,6 Mrd € für 5G je Anbieter

 

Kosten für 5G für Telekom, Vodafone, 1&1 und O2 im Überblick

Kosten pro Anbieter in Millionen für die 5G-Lizenzen

 

Aufteilung nach MHz – wieviel Bänder hat jeder Anbieter ergattert?

Die folgende Grafik zeigt, welcher Anbieter sich wie viele Ressourcen bei 2 bzw. 3,6 GHz gesichert hat. Im Bereich von 2 GHz liegen Vodfone und Dt. Telekom mit je 40 MHz gleich auf, ebenso wie 1&1/Drillisch sowie O2. Bei 3,6 GHz teilen sich auch Telekom und Vodafone wieder den ersten Platz mit je 90 MHz. 1&1 sicherte sich 50 MHz, O2 immerhin Bänder mit 70 MHz Breite.

 

Aufteilung der Anbieter vom Gesamtspektrum in MHz

Geldregen für den Staat

Gute Nachrichten bedeutet der Ausgang aber in erster Linie für den Finanzminister, der nun knapp 6,6 Mrd. Euro auf der Habenseite verbuchen kann. „Uns geht’s nicht darum, viel Geld zu verdienen bei der Versteigerung“, äußerte Kanzleramtschef Helge Braun noch im November 2018, wichtiger sei ein schneller Ausbau. Angeblich soll also ein Großteil des Geldes für den zügigen Netzausbau investiert werden, wir haben da allerding so unsere Zweifel. In der Vergangenheit wurden überwiegend Haushaltslöcher gestopft und das Geld schon vor der Auktion verplant. Zudem fehlen den Netzprovidern nun eben diese Mittel für den 5G-Ausbau, der abermals Milliarden kosten wird.

 

Für den Verbraucher und die Industrie bedeutet das in erster Linie wieder, dass zunächst vor allem lukrative Ballungsräume erschlossen werden und die Tarife keine Schnäppchen werden. Vom Anspruch einer führenden Nation in Punkto 5G, wie vor Monaten immer wieder von Seiten der Politik postuliert wurde, scheint man wieder weit entfernt. In Österreich und der Schweiz ist 5G hingegen schon Realität – bis Ende 2019 soll der überwiegende Teil beim Ausbau in der Schweiz abgeschlossen sein. Eine unlimitierte 5G-Flat gibt’s da zudem für um die 70 Euro. Zum Vergleich: Die Lizenzpakate die gerade über die Theke gingen, werden erst 2021 bzw. sogar erst 2026 nutzbar sein. Na dann…

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