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26. 03. 2018

Lange gab es in Deutschland vier Mobilfunknetze, wenn es nach United-Internet-Chef Ralph Dommermuth ginge, wäre ein zusätzliches Netz für das 5G-Zeitalter eine Überlegung wert. Er selbst wäre an einem Aufbau einer eigenen Infrastruktur nicht uninteressiert, sofern die Voraussetzungen stimmen. Vodafone hält nichts von der Idee der Netzbetreiber-Führungskraft.

United Internet verkündet Interesse an eigenem Mobilfunknetz

Bis Telefónica vor circa vier Jahren den Konkurrenten E-Plus schluckte, gab es vier Größen in der deutschen Mobilfunklandschaft. Die Telekom und Vodafone stehen auf Seiten des D-Netzes, während o2 und E-Plus das E-Netz anboten. Aktuell haben wir nur drei Mobilfunknetze, da die Infrastrukturen von o2 und E-Plus in einem einzigen E-Netz verschmolzen wurden. Doch mit der diesjährigen Frequenzvergabe wird auch das Interesse potenzieller neuer Player geweckt – wie etwa United Internet. Mit der Übernahme von Drillisch gelang dem Internet-Provider ein großer Clou im Mobilfunkbereich, mit den Marken der Drillisch AG und dem 1&1-Portfolio wäre durchaus eine Basis für ein eigenes Netz vorhanden. Dem Magazin „Die Welt“ teilte United-Internet-CEO Dommermuth mit, dass er in Erwägung zieht, sich bei der diesjährigen Frequenzauktion zu beteiligen. Dies würde jedoch „vom politischen Willen“ abhängen.

Viertes Mobilfunknetz: Gedankengänge von United Internet

Dommermuth gibt zu Bedenken, dass ein weiteres Netz nur unter bestimmten Bedingungen realisierbar sei. „Ein neuer Anbieter ist aber auf jeden Fall darauf angewiesen, Roaming-Vereinbarungen in Deutschland schließen zu können, also während des langjährigen Aufbaus seines modernen 5G-Netzes vorhandene Mobilfunknetze kostenpflichtig mitzunutzen, so, wie es beim Aufbau des O2-Netzes möglich war“. Wenn es eine Roaming-Verpflichtung gäbe, würde sich Dommermuth „das Thema ansehen“, ohne Roaming würde es allerdings kein viertes Netz hierzulande geben. Wir erinnern uns: Als o2 aus Viag Interkom hervorging, wurde nationales Roaming über das Telekom-Netz betrieben, bis die Telefónica-Marke auf eigenen Beinen stehen konnte.

Vodafone winkt ab

Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland, hält nichts von der Idee des Wettbewerbers. Laut ihm würde es mit einem nationalen Roaming für einen vierten Betreiber „vier schlechte Netze“ in Deutschland geben. Es würde bereits mit den drei bisherigen Infrastruktur-Anbietern genug Konkurrenz geben. Das finanzielle Risiko für Geldgeber wäre zu hoch. „Niemand wird seine Investoren überzeugen können, in eine Unsicherheit hinein und in ein schlechtes Geschäftsmodell zu investieren“, so Ametsreiter. Des Weiteren warnt der CEO davor, auf einen flächendeckenden 5G-Ausbau ausschließlich mit 3,5 GHz zu setzen. Hierfür müsste man anstatt der aktuell eingesetzten 25.000 Antennen 100.000 Antennen errichten, was in Deutschland nicht machbar wäre. Deshalb hält er es für notwendig, 5G zusätzlich über 700 MHz und 800 MHz im ländlichen Raum zu realisieren.

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