5G-Anbieter.info

5G „standalone“ vs "non-standalone“

Was liegen die Unterschiede zwischen beiden Netztypen?


5G Mast in der City - hier NSA


Bei 5G differenziert man in zwei verschiedene netztechnische Konstruktionsarten – eine Art "echtes 5G" und "pseudo 5G". Dabei gibt es wesentliche Unterschiede, die auch für die Nutzer von größter Bedeutung sind. Wir zeigen, welche das sind und was für Konsequenzen sich daraus ergeben.

5G das eigentlich gar keines ist ...

Die wenigsten Verbraucher, welche heute schon 5G an ihrem Smartphone oder mit einem Router nutzen, werden wohl wissen, dass Sie nur denken, mit 5G zu surfen. Denn tatsächlich gibt es neben „echten 5G“ noch eine Art „Pseudo 5G“ oder wie manche sagen „Fake 5G“. Letzteres dominiert sogar nach wie vor die deutschen Netze! In der Fachsprache nennt sich das dann etwas harmloser klingend „non standalone“. Es erscheint für den normalen Mobilfunknutzer sicher etwas befremdlich, ist aber leider noch die Regel. Folgend zeigen, wir warum das so ist und wie man echtes von unechtem 5G trennt.

Was ist Non-standalone (NSA)?

Als 2019 der 5G-Standard erstmals offiziell verabschiedet wurde, hatten es die Mobilfunkanbieter in aller Welt – natürlich auch in Deutschland – recht eilig. Jeder wollte der Erste sein, der seinen Kunden die mobile Zukunft anbieten kann. Normaler Weise ist die Umrüstung auf eine neue Generation aber sehr aufwändig und langwierig, wie der 4G-Ausbau zeigt. Von 2011 an bis zum heutigen Tag, wird noch an den letzten Lücken gearbeitet. Daher kam eine Art „Trick“ den Netzanbietern ganz gelegen. Sie konnten nämlich 5G zunächst einfach auf schon bestehende 4G-Netze per Softwareupdate „upgraden“. Lediglich für die erstmals vergebenen Bänder bei 3.6 GHz waren auch neue Antennen nötig.

Für den „Trick“ wird 5G praktisch über LTE huckepack genommen. Die Steuerung funktioniert aber über das 4G-Kernnetz und nur in Verbindung mit einer 4G-Ankerfrequenz.


5. Generation per Standalone (SA)

Erst wenn die komplette Netzinfrastruktur von Antenne bis Kernnetz ohne LTE auskommt, handelt es sich um richtiges 5G – im Fachjargon standalone 5G. Ein eigenes Kernnetz übernimmt komplett die Steuerung.


Infografik: Unterschied 5G SA zu 5G NSA


Warum ist das so wichtig?

Erst standalone 5G-Netze können die vollen Vorteile der 5. Mobilfunkgeneration komplett ausspielen. Mit non standalone lassen sich zwar auch schon höhere Geschwindigkeiten als mit herkömmlichen 4G erzielen. Doch die für die Zukunft anvisierten Datenraten von 2-20 GBit/s und viele andere "New Radio" (NR) Features, gibts nur mit den original standalone-Netzen! Hier sind vor allem niedrigere Latenzzeiten zu nennen, welche mit 5G NSA immer noch sehr hoch sind. Auch Voice over NR klappt nur mit 5G SA und der Stromverbrauch ist geringer.

Wie erkenne ich, was mein Handy gerade nutzt?

Da gibt es glücklicher Weise eine gute App, mit der man genau sehen kann, mit welchen Netz-Typ Ihr Smartphone gerade funkt. Der Name lautet „Netmonster“.

Direkt nach dem Start ermittelt die App, mit welchen Frequenzen man gerade verbunden ist, ob und wie viele Bänder per CA gebündelt werden und ob die 5G-Verbindung via NSA bzw. SA erfolgt. Im folgenden Beispiel handelt es sich um eine typische non-standalone Verbindung im O2-Netz am Rande der Leipziger Innenstadt.

Analyse: Verbindung per 5G NSA


Wer bietet schon 5G SA?

Vorreiter hierzulande sind bislang Vodafone sowie O2. Beide sprechen aber in der externen Kommunikation eigenständig von 5G+. Die Dt. Telekom arbeitet zwar auch an eigenständigem, echten 5G – doch bislang wird es für Privatkunden noch nicht angeboten. Wir schätzen den Launch auf 2024.

Weiterführendes

» Gibt es schon unlimitierte 5G-Tarife?
» Was bedeutet RSRP, RSSQ und RSSI?
» Welche Frequenzen nutzt 5G eigentlich?