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5G in der Schweiz

Alles zum LTE-Nachfolger


Die Schweiz gehörte einmal wieder zu den Pionieren in Punkto Mobilfunkausbau. Während Deutschland noch Pro- und Kontra diskutiert und die Frequenzen versteigert wurden, funkte 5G bei den Eidgenossen schon seit April 2019. Alles zu den Plänen, Anbietern und Ausbau im Überblick.


Speedtest der Swisscom mit einem 5G-Smartphone

Swisscom 5G Speedtest | Bild: Swisscom Presse


Wieder führend in Europa

Die Schweiz startet als einer der ersten Länder den neuen Mobilfunkstandard 5G für seine Bürger. Weltweit wird der 4G-Nachfolger seit Ende 2018 sukzessive eingeführt. Schweizer Verbraucher gehörten dabei zu den ersten, welche die Technik austesten können. Im deutschsprachigen Raum ist das Land führend, gefolgt von Österreich.

Ergebnisse der Frequenzauktion

Die Versteigerung der Betriebsfrequenzen für 5G endete in der Schweiz bereits am 8. Februar und spülte ins gesamt 380 Mio. Franken in die Staatskasse. Im Vergleich zu den gut 6 Mrd. Euro in Deutschland, eigentlich ein Schnäppchen. Aber auch in Bezug auf die 4G-Auktion 2012, als gut 1 Mrd. Franken auf der Rechnung für die Mitbieter standen.

Geboten haben die drei großen Telekommunikationsriesen, also Swisscom, Sunrise und Salt. Erstere investierte mit 195,5 Mio. Franken am meisten für die Lizenzen. Salt gab 94,5 Mio. Fr aus und Sunrise 89,2 Millionen. Unter den Hammer kamen Bänder bei 700 MHz (FDD), welche sich besonders gut für die Versorgung im ländlichen Raum mit schnellem Internet eignen. Zudem standen Blöcke bei 3500 MHz und 1400 MHz zur Disposition[1].

Anbieter, Ausbau & Verfügbarkeit

Kommen wir zu den einzelnen Anbietern und deren Pläne sowie Angebote. Seit Mai 2019 steht 5G nämlich schon für erste schweizer Kunden zur Verfügung. Hardware, wie Smartphones und Router sind ebenfalls verfügbar. Alle drei Anbieter haben direkt nach der Versteigerung das Rennen um das beste 5G-Netz eröffnet. Ende 2019 soll der Löwenanteil beim Ausbau bereits erledigt sein![2]

Sunrise („5G for the people“)::Im Hintergrund startete Sunrise den 5G-Ausbau bereits Mitte 2018 und installierte erste Antennen überall im Land. Im 2. Quartal 2019 zählte Sunrise dann gut 150 Standorte, welche für 5G aufgerüstet waren. Das Unternehmen plant jährlich über eine viertel Milliarde in den 5G-Netzausbau zu investieren. Der endgültige Startschuss fiel im Mai 2019: Seit diesem Tag vertreibt der Anbieter die ersten 5G-Smartphones in der Schweiz. Bei den Pionieren handelt es sich namentlich um das chinesische Xiaomi Mi MIX 3 und das Huawei Mate 20 X (5G).

Neben schnelleren Tarifen fürs Smartphone, will der Anbieter aber noch mehr, nämlich schnelles Internet ohne Glasfaser auch im ländlichen Raum. Möglich macht das die Fixed Wireless Access Technik. Seit April´19 testen dazu ausgewählte Kunden die „Sunrise Internet Box 5G“. Bis 1 GBit pro Sekunde sollen künftig über diese Anschlüsse zu möglichst vielen Verbrauchern kommen – insbesondere da, wo sich „echte“ Glasfaser nicht lohnt.



Wer mehr zur 5G-Verfügbarkeit von Sunrise und allen ausgebauten Orten erfahren will, findet hier beim Anbieter eine aktuelle Ausbaukarte.

Swisscom: Der Branchenprimus Swisscom will mit 5G ebenfalls schnell durchstarten. Schon Ende 2019 soll die Abdeckung sagenhafte 90 Prozent(!) betragen. Das bedeutet mindestens 60 Städte und Gemeinden, in denen 5G-Funk, zumindest teilweise, verfügbar sein wird.

Bild: Swisscom


Zu den Städten mit ersten Live-Netzen gehörten Lützelflüh, Bern, Davos, Genf, Zürich, Burgdorf, Basel, St. Moriz und Estvayer le Lac. Außerdem nennt der Provider noch „Adliswil, Affoltern, Bachenbülach, Balsthal, Belp, Binningen, Braunwald, Brunnen, Buchillon, Champéry, Chur, Cossonay, Courtepin, Dietikon, Domat/Ems , Ecublens (VD), Freienbach, Glarus, Glattbrugg, Horgen, Ittigen, Langenthal, Lyssach, Luzern, Malix, Meyrin, Muttenz, Nyon, Oberburg, Oberwinterthur, Ostermundigen, Röthenbach, Schüpbach, Seebach, St. Gallen, Sumiswald, Urnäsch, Uster, Vernier, Wiedlisbach, Worblaufen, Zeiningen und. Zollikofen.

Alle Orte und Regionen in denen die Swisscom schon 5G bietet, finden Sie hier auf der Ausbaukarte des Anbieters.

Preislich starten die bis zu 1 GBit schnellen 5G Allnet-Flats bei der Swisscom bereits bei 80 CHF. Erhältlich ist 5G aktuell in den Tarifen „inOne mobile go und inOne mobile premium“.

Salt: Bei Salt müssen sich Interessenten scheinbar noch etwas gedulten. Der Anbieter will den 4G-Nachfolger wohl erst im Herbst einführen, genauer gesagt im 3. Quartal. Mehr Informationen, auch zu Preisen und den Ausbauregionen, stehen leider noch nicht zur Verfügung.

Gesundheitsgefahr durch 5G?

Wie auch in Deutschland, entfachte in der Schweiz kurz vor der Auktion bzw. dem Verkaufsstart eine Diskussion um mögliche Gesundheitsrisiken des 5G-Mobilfunks. Im Zuge dessen wurden mehrere Petitionen wie diese ins Leben gerufen. Gemäß dem Vorsorgeprinzip gilt es in der Schweiz, Emissionen soweit wie technisch möglich zu begrenzen, sofern dies wirtschaftlich zumutbar ist. Daher sind die Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung in der Schweiz auch deutlich strenger als beispielsweise in Deutschland. Infolge dessen könnte der Ausbau von 5G in der Schweiz sich in den Städten auch etwa verzögern. So verbot beispielsweise der Kanton Genf im April vorerst den Bau weiterer 5G-Antennen. Mehr dazu hier.

[1] https://www.comcom.admin.ch/comcom/de/home/dokumentation/medieninformationen.msg-id-73916.html
[2] https://www.sunrise.ch/de/corporate-communications/medien/medienmitteilungen.html