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Testbericht: Huawei CPE 2 Pro

Test und Erfahrungsbericht zur 2. Version des Huawei 5G-Routers


Huawei brachte im Jahr 2019 den weltweit ersten 5G-Router auf den Mark – den "CPE Pro". Ein Jahr später folgte bereits der deutlich verbesserte Nachfolger "CPE Pro 2", welcher mit einigen Kinderkrankheiten der ersten Generation aufräumt. 5G-Anbieter.info hat den kleinen Allrounder ausführlich getestet, besonders, weil er unter anderem Vodafone- und Telekomkunden angeboten wird. Lohnt die Anschaffung, wo liegen die Vorteile zum Vorgänger und wie stark ist das 5G- bzw. WLAN-Modul?

Huawei CPE Pro 2 5G im Test

1. Huawei CPE 2 Pro: Der Basisrouter für Vodafone und Dt. Telekom in Sachen 5G

Es handelt sich hier nicht um irgendein beliebiges Gerät! Denn hinter dem Gigacube 5G (Gen. 2) von Vodafone steht nichts anderes als der Huawei CPE 2 Pro. Auch die Telekom vertreibt den Router mit den 5G-fähigen Speedbox-Tarifen. Von daher nutzen tausende deutsche Mobilfunkkunden die Box zu den quasistationären Datentarifen dieser Anbieter.

Der CPE 2 Pro steckt auch hinter dem aktuellen Gigacube 5G Router zu den gleichnamigen Gigacube-Tarifen von Vodafone!

Telekom Speedbox SIM zum CPE 2 Pro von Huawei

2. Erster Eindruck, Design, Lieferumfang und Unboxing

Aufgrund der ersten Bilder, die wir vom CPE 2 Pro erhielten, erwarteten wir eigentlich wieder ein recht großes und massives Gerät. Denn der Vorgänger ähnelt sich frappierend. Erst auf den 2. Blick entdeckt man einige kleine Unterschiede. Stehen beide nebeneinander, fällt im direkten Vergleich zunächst natürlich der Größenunterschied auf. Huawei hat den Nachfolger glücklicher Weise etwas geschrumpft. Nun ist er deutlich handlicher – den CPE Pro konnte man kaum in einer Hand halten, so groß war der Umfang. Auch in Sachen Gewicht gab es Verbesserungen. So bringt es das aktuelle Modell auf 559 Gramm vs 766 Gramm. Macht also eine Verschlankung um gut 200 Gramm.

Neu gegen alt: Beide CPE Pro von Huawei im Vergleich


Beim Design blieb dagegen alles beim alten. Hellgraues Plastik ohne viel Schnörkel. Einzig ein kleines, eingraviertes 5G-Logo ziert noch die Kopfseite.

Unterschiede auf der Oberseite der CPE Pro Modelle von 2019 und 2020

Deutlich kleiner als noch in Generation 1. Auch der Lieferumfang ist gewohnt unspektakulär. In der Box befinden sich das Netzteil, ein 1,5 m LAN-Kabel sowie ein kleines Schnellstartheft.

Lieferumfang zum CPE 2 Pro von Huawei

3. technische Eckdaten

Doch Sie werden den 5G-Router sicher nicht wegen der Optik kaufen. Wichtig sind letztendlich die inneren Werte. Hier weis der CPE 2 Pro endlich zu überzeugen. Nicht unbedingt, weil er das beste WLAN-Modul aller Zeiten hat. Dieses ist zweifelsfrei ordentlich und kann bis zu 2976 MBit über den neusten Wifi 6 Standard liefern sowie satte 128 Geräte versorgen. Entscheidend ist aber vor allem der verbesserte 5G-Modemchip. Es handelt sich zwar weiter um den Balong 5000, der schon im Vorgänger verbaut war, doch Huawei hat diesem ein ordentliches Upgrade spendiert. Dadurch werden nun sage und schreibe 11 verschiedene 5G-Frequenzbereiche unterstützt. Zuvor war es nur ein einziges Band (zumindest bei der in DE erhältlichen Version), genauer gesagt n78 bei 3,6 GHz.

Neben 5G, beherrscht der 2 Pro natürlich auch LTE - und wie! Dank CAT20 Support können theoretisch selbst mit dem älteren Standard bis zu 2 GBit erzielt werden. Mehr Eckdaten und Features haben wir für Sie hier im entsprechenden Datenblatt des CPE2 Pro zusammengestellt.

4. Anschlussmöglichkeiten: Nur das Nötigste …

Leider haben wir das Gefühl, in diesem Punkt gibt es mit steigendem Preis und Mobilfunktechnik eher Rückschritte. Denn gerade einmal 2 Gigabit-LAN-Ports und ein TAE (Telefon) Anschluss befinden sich auf der Rückseite. Kein USB, keine Extraanschlüsse etwa für Zusatzantennen. In der Preisklasse wo wir uns hier bewegen (siehe letzter Abschnitt), halten wir das schon für traurig.

Das es durchaus geht, zeigt der Vorgänger, welcher noch zwei TS-9 Buchsen für externe Antennen mitbrachte. Damit stellt sich vor allem für Kunden in Regionen mit mäßigem Funkempfang die Frage, ob nicht doch ggf. die erste Generation eher in Frage kommt. Schade eigentlich, dass Huawei so oft auf alle pfeift, die nicht in der Stadt wohnen.

Anschlüsse auf der Rückseite des CPE 2 Pro

4.1 LEDs und Tasten

Auch hier beschränkt sich Huawei auf das Allernötigste scheint es. Auf der Vorderseite gibt es nur 3 Kontroll-LED Leuchten. Oben „5G“, gefolgt von „4G“ und „Wifi“. Darunter befindet sich der WPS-Knopf. Der An-Aus Schalter war bei der 1. Generation nur auf der Rückseite unter den LAN-Ports verbaut. Neuerdings befindet sich dieser unsinniger Weise auf der Unterseite neben dem Reset-Knopf.

Wie üblich, kodieren die Lämpchen bei „5G“ und „4G“ jeweils mit verschiedenen Farbwerten die Empfangsqualität.

Grün steht für ein starkes Signal, gelb für mittelmäßige Qualität und rot signalisiert schwachen bis gar kein Empfang. Brennt keine von beiden, liegt kein Mobilfunksignal an.

LEDs vorne am Huawei CPE 2 Pro

5. Telefonie?

Das ist immer die große Frage. Vodafone und Dt. Telekom, welche (wie auch hier) oft auf die Huawei-Router zurückgreifen, lassen meist OEM-Modelle fertigen, bei den der Telefonanschluss ausgelassen und/oder im Routermenü deaktiviert wird. Wir haben hier die im Telekomshop vertriebene Version vorliegen, welche zwar mit einem Anschluss hinten ausgeliefert wird, doch in der Firmware gibt es keine Option zur Konfiguration. Der Tarif selbst erlaubt natürlich die Nutzung von VOIP, etwa über das Laptop-Micro. Nur ein Festnetztelefon kann eben nicht angebunden werden.

6. Test des LTE- und 5G-Modems

Wichtig für Interessenten ist natürlich, ob die neue Version auch in der Praxis Vorteile gegenüber dem CPE der 1. Generation bringt oder nur auf dem Papier. Daher testeten wir, welches Gerät mehr aus den Gegebenheiten vor Ort herausholt.

6.1 zunächst der Testlauf mit 5G:

Als Test-Tarif kam eine Telekom Prepaid-SIM mit 5G-Option zum Einsatz. Neben den beiden Routern, haben wir zusätzlich als Vergleichsbasis noch ein Mittelklasse 5G-Smartphone (Samsung A90 5G) getestet. Gemessen wurde zu Beginn in der Leipziger Innenstadt – und zwar in Sichtachse eines Telekom 5G-Mastes bei einer Distanz von exakt 220 Metern. Die Bauform der Antennenelemente ließ auf einen Mast mit 3,6 GHz (n78) schließen. Auch, da das Handy lediglich 5G auf dieser Frequenz supported. Zumindest technisch wären also Datenraten von 1-2 GBit möglich.

5G Mast und Antennenelemente in Leipzig (Dt. Telekom)

5G Antennen und Elemente von der Dt. Telekom in Leipzig


Als erstes führten wir mehrere Speedtest im Smartphone durch. Diese attestierten exzellente Werte zwischen 600 und nahezu 800 MBit/s im Downstream sowie 60 bis 80 MBit beim Upload. Die Pingwerte liegen hingegen eher noch auf LTE-Niveau, was aber dem bisherigen Fehlen eines 5G-Kernnetzes geschuldet ist.

Speedtest mit 5G in Leipzig am Smartphone

Speedtest mit 5G (Telekom) in Leipzig übers Smartphone


Nun sollte der Huawei CPE 2 Pro zeigen was er kann. Ein Blick auf die Empfangsparameter im Routermenü signalisierte beste Bedingungen: RSRP -64 dBm und ein Signalrauschabstand von 26 dB. Einzig der RSRQ war mit -9 dB nicht ganz optimal und signalisierte einige Störeinflüsse.

Verbindung im CPE 2 Pro

Startmenü mit 5G-Verbindung im Huawei CPE 2 Pro


Empfangswerte am CPE2 Pro über 5G in Leipzig


Ernüchterung verschaffte dann allerdings der erste Speedtest, welcher im Download nur 250-300 MBit erbrachte. Also gut die Hälfte im Vergleich zum Smartphone. Nur beim Upload konnte der Router deutlich zulegen und gut 150 MBit liefern. Alles in allem aber leider deutlich schlechter als erwartet!

Speedtest mit 5G und einem CPE2 Pro Router in Leipzig

Speedtest mit 5G und einem CPE2 Pro Router in Leipzig


Umso spannender die Frage, wie der Vorgänger abschneidet! Also SIM-Karte rein in den Huawei CPE Pro und erneut mehrere Speedtests durchführen. Doch auch hier erzielten wir annähernd die selben Ergebnisse. Nur der Downstream war im Schnitt einen Tick langsamer, während sich bei der Sendedatenrate fast nichts änderte.

5G Speedtest mit CPE Pro Router in Leipzig

5G Speedtest mit CPE Pro Router in Leipzig


Um auszuschließen, dass nur temporär der Mast gerade überlastet ist, prüften wir noch einmal mit dem Smartphone gegen und erhielten wieder über 770 MBit, so das diese Vermutung zumindest ausgeschlossen werden konnte.

Wer jetzt meint, dass die Distanz von 230m zu hoch ist: Wir machten auch dazu eine Gegenprobe mit dem Smartphone bei 50 Metern sowie 600 Metern (je Sichtverbindung) und erhielten am Handy stets 700-780 MBit im Maximum. Beide Router hatten also dieselbst Chance wie das Smartphone.

Im nächsten Schritt trieben wir die Distanz sogar noch weiter auf die Spitze und probierten es noch einmal im Haus unseres Büros, wo eigentlich laut Telekomkarte 100m Luftlinie vorher der Empfang aufhört. Das stimmt sogar exakt mit unseren Beobachtungen überein. In der 4. Etage war demnach auch keine 5G-Verbindung möglich. Aber auf dem Dachboden in Höhe des Sendemasts (ohne Sichtverbindung) erhielten wir gerade noch so ein Signal. Dabei langte es aber schon die Router wenige Zentimeter zu verschieben, um einen Wechsel auf 4G auszulösen. Via Google Maps ermittelten wir eine Luftliniendistanz von immerhin 1100 Metern! Also eine schöne Grenzsituation, wo alle drei Geräte nochmal zeigen können, was in ihnen steckt!



5G-Smartphone: Am A90 5G ermittelten wir zwischen 290 und 310 MBit im Down- bzw. rund 45 MBit beim Upload. Auf diese Distanz bei 3,6 GHz sensationell!

CPE Pro: Der alte 5G-Router zeigte immer noch erstaunlich gute Empfangspegel von -10 dB RSRQ, -88 dBm RSRP und 12 dB SINR. Das reichte noch für 180-270 MBit (Upload 70-75 MBit), also ebenfalls erstaunlich viel und nahe den Ergebnissen vom Handy (bis auf Up).

CPE 2 Pro: Eigentlich hatten wir erwartet, dass der Neue hier zumindest noch (dank seines angeblich verbesserten Modems) einen Trumpf ausspielen kann, aber weit gefehlt! Die Speedtests brachten nur bescheidene 75-80 MBit beim Download bzw. 95-100 MBit Upload zutage. Damit verfestigte sich einmal mehr das Bild, dass die 2. Generation zwar auf 3,6 GHz beim Senden richtig punkten kann, aber Schwächen im Downstream hat. Die Empfangsparameter: -13 dB RSRQ, -81 dB RSRP und 0 dB SINR.

Woran kann das liegen? Das erste Modell war (in der hierzulande erhältlichen Version) nur für 3,6 GHz ausgelegt. Damit sind die internen Antennen wahrscheinlich exakt für dieses Band optimiert worden. Der neue Router unterstützt dagegen bis zu 11 Bänder, so dass es sich sozusagen intern um eine Breitbandantenne handelt, welche für alle Bereiche funktionieren muss und nicht punktgenau auf ein Band angepasst wurde. Das erklärt vielleicht auch die schlechteren Empfangswerte (z.B. 0 dB SINR) im Zuge der Messung auf großer Distanz beim CPE 2 Pro. Siehe folgenes Bild:

Vergleich Empfangsstärke 5G auf 1,1 km im Telekomnetz

Vergleich Empfangsstärke 5G auf 1,1 km im Telekomnetz (Höhe 15 m über Grund)


6.2 Test mit 4G only

Zu guter Letzt steht noch die Frage im Raum, wie gut sich die beiden Kontrahenten beim Vorgänger 4G schlagen. Dazu führten wir im Büro wieder einige Speedmessungen durch. Der Pro 2 signalisierte recht gute Bedingungen bei -9 dB RSRQ, -90 dBm RSRP und 6 dB SINR. In der Geschwindigkeitsmessung brachte das rund 95 MBit Down und 64 MBit Up.

Im Vorgänger ermittelten wir allerdings ebenfalls bessere Empfangswerte, nämlich -3 dB RSRP, -91 dBm und 15 dB SINR. Also vor allem der RSRQ und Signalrauschabstand liegen deutlich über dem Niveau des CPE2 Pro (im positiven Sinne). Bei der Übertragungsrate machte sich das aber nicht bemerkbar. Hier waren im Schnitt 89 MBit beim Download und 60 MBit im Upload drin.

Die Gegenprobe mit dem Smartphone: 82 MBit down und 19,2 MBit up. Zumindest beim Download also im Rahmen der Router, nur der Upload tanzte hier etwas aus der Reihe.

6.3 Fazit zum 5G-Test

Der neue CPE 2 Pro konnte leider in unserem Test nicht belegen, dass sich ein Umstieg lohnt, im Gegenteil. Allerdings gilt zu beachten, dass wir aufgrund der Ausbaubedingungen vor Ort nur auf 3,6 GHz testeten. Darüber hinaus wäre ein Vergleich beider Geräte auch nicht möglich gewesen, da die 1. Generation nur auf diesem Band arbeitet. Auf anderen Frequenzen kann der CPE 2 Pro unter Umständen mehr punkten. Im direkten Vergleich auf Band n78 ist hingegen der Vorgänger teils deutlich besser. Hinzu kommt, dass sich nur da zusätzlich noch externe Antennen anbinden lassen. Gerade also in empfangsschwachen Regionen ist der CPE Pro die erste Wahl und nicht sein Nachfolger!


7. WLAN: Wie gut ist der Router beim kabellosen Heimnetz?

Bekommt man über 5G oder LTE gute Datenraten von mehreren hundert MBit herein, will man diese natürlich auch möglichst stabil und verlustarm an alle nötigen Endgeräte verteilen. Rein technisch ist der Huawei-Router bestens gerüstet, unterstützt er ja sogar den allerneusten 802.11ax Standard (Wifi 6). Der Hersteller selbst gibt knapp 3 GBit als maximale Übertragungsrate an (brutto). Doch wie gut schlägt sich das Gerät in der Praxis und im Vergleich zum Vormodell?

7.1 WLAN im Test

Zum Test beschritten wir zwei Wege. Als erstes bestimmten wir an vier festgelegten Orten im Büro die Empfangsstärke mit einer App und verglichen diese. Hier geht es zunächst darum, welche Signalstärke das jeweilige Gerät nach unterschiedlichen Hindernissen noch bereitstellen kann. Anschließend ermitteln wir, was die Router konkret leisten und messen die Durchsatzrate.

7.2 Signalstärke im Vergleich

Mit der App „Network Signal Info“ und einem Samsung A50 5G bestimmen wir die Wifi-Signalstärke von drei Geräten jeweils an vier verschiedenen Standpunkten. Zum Vergleich treten der Huawei CPE (in Form des Gigacubes Gen1), die Fritz!Box 6591 und natürlich der CPE 2 Pro an. An Standpunkt 1 herrscht direkte Sichtverbindung bei einer Distanz von 3 Metern. An Position 2 müssen 2 Holz/Glastüren auf 8 Meter überwunden werden.

Eine Etage höher, direkt über dem Testgerät, befindet sich Messstandort 3, also mit einer Zwischendecke als Hindernis. Schließlich noch Pos 4, wo das Signal eine Etage und eine Wand überwinden muss. Vier gängige Szenarien also, wie man sie in fast jeder Wohnung/Haus vorfindet. Gemessen wird die Signalstärke übrigens in (-) dBm. Je kleiner der Zahlenwert (da negativ), desto besser.

WLAN Test Messpunkt 1) Messpunkt 2) Messpunkt 3) Messpunkt 4)
Fritzbox 6591 -34 dBm -70 dBm -61 dBm -58 dBm
CPE Pro -44 dBm -80 dBm -69 dBm -73 dBm
CPE Pro 2 -40 dBm -77 dBm -67 dBm -73 dBm


Der Pro 2 schlägt sich also etwas besser als der Vorgänger, insbesondere bei Punkten 1-3. Im Vergleich zu einer modernen Fritzbox, können aber beide Geräte nicht mithalten, zumindest was die Signalstärke anbelangt.

7.3 Test der WLAN-Performance

Zur Messung der Durchsatzrate bemühten wir das Tool "jperf". Damit lassen sich künstlich mehrere Datenströme simulieren und so die Übertragungsrate in der Praxis professionell ermitteln (verteilt auf 10 parallele Streams).

Testumgebung: Wir überließen es stets dem Router selbst, welchen Kanal er wählt. Getestet wurde auf 2,4 und 5 GHz sowie maximal 802.11ac (Wifi 5). Zwar unterstützen beide Huaweigeräte auch 802.11ax (Wifi 6), doch gibt es bisher kaum Geräte mit ax-Unterstützung. Leider auch noch keinen guten Wifi-Dongle mit ax-Support den wir verwenden können. Ebenso wäre dann kein Vergleich zu unserer Fritzbox 6591 möglich gewesen, die noch kein ax unterstützt.

Gemessen wurde je einmal direkt mit Sichtverbindung auf einer Distanz von 2 Metern. Danach erfolgte ein zweiter Testlauf mit einer tragenden Wand dazwischen und 4 Metern Abstand. Bei der letzten Messung haben wir als Referenz zusätzlich noch eine moderne Fritzbox 6591 hinzugezogen. Hier kommt das gleiche WLAN-Modul wie in der FB 7590 zum Einsatz, die für ihre starken Wifi-Qualitäten bekannt ist. Doch nun zu den Ergebnissen:


Huawei CPE Pro 5G Sichtverbindung 2 m:

Durchsatzratentest: Huawei CPE Pro 5G Sichtverbindung 2 m


Huawei CPE Pro 2 5G Sichtverbindung 2 m:
Durchsatzratentest: Huawei CPE Pro 2 5G Sichtverbindung 2 m


CPE Pro 5G 4 m mit Wand dazwischen:
Durchsatzratentest: CPE Pro 5G 4 m mit Wand dazwischen


CPE Pro 2 5G 4 m mit Wand dazwischen:
Durchsatzratentest: CPE 2 Pro 5G 4 m mit Wand dazwischen


Fritzbox 6591 4 m mit Wand dazwischen:
Durchsatzratentest: Fritzbox 6591 4 m mit Wand dazwischen

Die Ergebnisse zeigen zunächst: Steht man mit dem Endgerät direkt im Raum des jeweiligen Modells, gibt es praktisch keine Unterschiede. Beide erzielten rund 200 MBit bei der Durchsatzrate. Sofern es eine Wand oder ein anderes Hindernis gibt, punktet der Nachfolger CPE 2 Pro mit rund 10-15 Prozent mehr Leistung in der vorgegebenen Testsituation.

Fazit: Auch der Durchsatztest unterlegt den ersten Eindruck. dass zwar beide eine solide Leistung abliefern, aber beide nicht an die Leistung einer modernen Fritz!Box herankommen. Hier konnten wir einen gut 50 Prozent höheren Durchsatz und bessere Signalwerte messen. Letzteres geht meist einher mit einer höheren Reichweite.

8. Installation: Schnell und einfach einrichten

Die Ersteinrichtung läuft wie bei Huawei-Geräten üblich recht einfach und unkompliziert. Folgend erklären wir kurz, wie der Zugriff und die Konfiguration per LAN oder Wifi funktioniert. Selbst ungeübte Nutzer sollten in weniger als 10 Minuten fertig sein und es kann mit dem Surfen losgehen! Die nötigen Zugangsdaten finden Sie übrigens auf der Unterseite des Routers hinterlegt.

Doch bevor wir loslegen, müssen noch zwei Sachen sichergestellt sein: SIM-Karte einlegen und den Router mit Strom verbinden (klar).

Führen Sie die SIM Ihres Tarifs (z.B. Gigacube) vorsichtig mit der Kerbe nach links unten ein, bis diese mit einem leisen Klicken einrastet. Aus Sicherheitsgründen sollte dabei der Router noch vom Strom getrennt sein! Dann das Netzteil verbinden. Das die Box läuft, erkennt man zunächst nur am leicht bläulichem Licht unten (Umgebungslichtleiste). Nach ein paar Sekunden sollte dann die WLAN-LED grün leuchten und entweder die 5G- oder 4G-LED.

SIM-Karte richtig in den CPE 2 Pro einlegen


8.1 Einrichtung per WLAN

Die Verbindung eines beliebigen Endgerätes (z.B. Smartphone) Ihrer Wahl mit dem Pro 2 per WLAN ist denkbar einfach. Vergewissern Sie sich zunächst, wie der Name des WLANs (SSID) des neuen 5G-Routers lautet. In unserem Fall war es beispielsweise „HUAWEI_H122_1ABF“ für 2.4 GHz. Die Version auf 5 GHz trägt zusätzlich die Kennung „_5GHz“. Sofern das zu verbindende Endgerät WLAN auf diesem Band unterstützt, sollten Sie diesem dem Vorzug geben. Wählen Sie die passende SSID, worauf folgend nach dem WLAN Passwort gefragt wird. War die Eingabe (siehe unter dem Router) richtig, sollte nun die WLAN-Verdingung stehen …

Sicherheits-Tipp: Sowohl SSID und WLAN-Passwort sollten idealer Weise gleich noch geändert werden. Denn die Voreinstellung gibt bereits Preis, welcher Router verwendet wird (Huawei H112). Wählen Sie am besten etwas unverfängliches und erstellen ein sicheres Wifi-Passwort aus Nummern, Sonderzeichen und Buchstaben, ähnlich dem Standardpasswort.

8.2. Einrichtung per LAN

Verbinden Sie dazu den Router per LAN-Kabel mit dem Laptop oder PC. Um auf die Box zuzugreifen, muss man in der Browseradresszeile deren IP-Adresse eingeben. In diesem Fall 192.168.8.1 . Das wars schon. Nun sollte der Willkommensbildschirm erscheinen.

9. Routermenü starten und einstellen

Sofern die Verbindung per Netzwerkkabel oder WLAN steht, sollten Sie mit dem Begrüßungsbildschirm konfrontiert werden. Neuerdings fragt Huawei zunächst kurz etwas zum Datenschutz ab und ob man volljährig ist. Dann wird noch gefragt, ob man die Wi-Fi SSID oder Passwort ändern möchte. Nun sollte endlich die finale Startpage erscheinen, wie man sie für gewöhnlich am Anfang vorfindet.

Startmenü im CPE 2 Pro von Huawei

9.1 die wichtigsten Menüs und Einstellungen

Huawei unterteilt grob in Startseite, „Netzwerkeinstellungen“, „WLAN-Einstellungen“, „Geräte“, „Tools“ und „Erweitert“.

Netzwerkeinstellungen: Hier findet man die Möglichkeit. die APN zu ändern oder die MTU-Größe (bei Bedarf). Zudem kann man Datenroaming erlauben oder verbieten. Auch lassen sich hier alle lokalen Mobilfunknetze suchen. Des Weiteren kann das Ethernet konfiguriert werden – Stichwort PPPoE und dynamische IP.

WLAN-Einstellungen: Die üblichen Konfigurationsmöglichkeiten für SSID, Passwort und Verschlüsselungsmodus. Der CPE 2 Pro unterstützt übrigens schon das neuste WPA3. Auch Gast-WLAN-Zugänge können eingerichtet werden.

Tools: Bietet Einblick in eventuell erhaltene SMS. Beim Unterpunkt „Statistik“ lässt sich zudem das verbrauchte Datenvolumen einsehen. Sowohl aktuell, als auch für Tag und Monat. Mit „Jugendschutz“ kann der Nutzer einige einfache Filter konfigurieren.

Wichtig für Profis ist vor allem noch das „Erweitert“ Menü. Merkwürdiger Weise hat Huawei dort z.B. auch die Experten-Einstellmöglichkeiten fürs WLAN verfrachtet. Etwa das man nur 802.11ac nutzen möchte, die Kanalbandbreite oder den Funkkanal selbst.

Weitere Unterpunkte sind „Aktualisierung“ (Firmware), „Router“ (DHCP, DDNS, Brückenmodus, VPN), „Sicherheit“ (Firewall, MAC-Filter, IP-Filter, Virtuelle Server, Spezielle Anwendungen, SIP-ALG-Einstellungen, UPnP-Einstellungen, NAT und Domain-Namensfilter) sowie „System“. Interessant unter dieser Kategorie ist insbesondere der erste Link „Geräteinformationen“. Dort erfährt man nämlich alle wichtigen Parameter zur Empfangsgüte. Konkret zum RSRQ, RSRP, RSSI sowie Signalrauschabstand (SINR).

Damit lässt sich der passende Standort ganz genau optimieren, da man selbst bei kleinen Standpunktänderungen direkt die Konsequenzen ablesen kann (zwischendurch unten auf „Aktualisieren“ klicken. Mehr zu dem Thema folgend …

5G und LTE- Empfangsparameter im CPE 2 Pro anzeigen lassen

10. Wahl des Router-Standorts

Da die neue Generation im Gegensatz zum ersten CPE Pro über keine Möglichkeiten zum Anschluss von Zusatzantennen bietet, kommt der Positionierung des Routers eine entscheidende Rolle zu. Man sollte also im Haus/Wohnung den Standort finden, bei denen die Empfangswerte am besten sind.

Für Einsteiger bietet Huawei mittlerweile ein eigenes Tool namens „Standort optimieren“ direkt als Link im Hauptmenü. Stellt man das Gerät während eines Zeitfensters von 30 Sekunden an verschiedenen Orten auf, sagt einem das Tool, welcher am besten war. Allerdings halten wir das noch nicht für ganz ausgereift. Denn wenn man eine große Wohnung bzw. Haus oder sogar mehrere Etagen hat, sind 30 Sek. etwas knapp. ;-)

Auch müsste man eine sehr lange Verlängerungsleitung mitführen. Man kann höchstens an jedem Ort der infrage kommt, 5 verschiedene Varianten prüfen (links vom Fenster, Mitte, rechts etc.) und dann die Endbewertungen (z.B. Punktestand 75), welche vergeben werden, zum Schluss vergleichen. Profis orientieren sich dagegen eher an den oben schon erwähnten Funk-Parametern unter Erweitert->System->Geräteinformationen.

Tool zur Standortoptimierung im CPE 2 Pro Router

Prinzipiell sollte man den 5G-Router stets am Fenster aufstellen und so hoch wie möglich. So müssen die Mobilfunkwellen nicht erst durchs Mauerwerk. Gerade bei hochfrequenten 5G-Bändern kommen diese kaum durch.

CPE 2 Pro Router am Fenster für optimalen Empfang


11. Unterschiede zum Vorgänger

Zum Schluss wollen wir noch einmal kurz einen Endvergleich mit dem Vorgängermodell ziehen. Alle wichtigen Unterschiede haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Fortschritte gab es neben dem 5G-Modem hinsichtlich der Datenrate vor allem in punkto 5G-Kompatibilität. Auch ist der Pro 2 nun etwas kompakter.

Vergleich CPE Pro CPE 2 Pro
5G bis 1.65 GBit/s 3.2 GBit/s
LTE bis 1,6 GBit/s 1,6 GBit/s
WLAN bis zu 5,1 GBit/s 2.97 GBit/s
Wifi Standard bis 802.11ax bis 802.11ax
unterst. 5G Bänder 1 11
LAN Anschlüsse 2 2
Port für zus. Antennen ja (TS 9) nein
Größe 9.9 x 10,7 x 21,5 cm 9 x 9,6 x 17,8 cm
Gewicht 700 Gramm 600 Gramm

12. Preis und Bezugsmöglichkeiten

Wer mit einem der stationären LTE/5G-Tarife von Vodafone (Gigacube) oder der Telekom (Speedbox) liebäugelt, erhält den Router dort als Neukunde subventioniert, also etwas billiger wie im Laden. Wieviel hängt von der aktuellen Aktion ab. Zum Testzeitpunkt verlangte Vodafone monatlich 10 € Mietgebühr und einmalig um die 120 Euro. Bei der Dt. Telekom braucht man keine Miete zahlen und muss zwischen rund 200 € (Laufzeittarif) und 350 € (Flex-Variante) zahlen. Im regulären Handel war der CPE 2 Pro 5G im Sommer 2020 noch nicht separat erhältlich.

Weiterführendes

» 5G Tarife für den stationären Gebrauch
» mehr über die Speedbox-Tarife der Dt. Telekom
» Speedtest durchführen