Der chinesische Hersteller Huawei brachte 2019 mit dem CPE Pro den ersten 5G-Router auf den Markt. 2020 wurde das Modell überarbeitet und mit etlichen Verbesserungen versehen. Sowohl die Dt. Telekom als auch Vodafone (im Gigacube 5G) setzen auf das Gerät. Wir haben für Sie alle wichtigen Eckdaten und Features zusammengefasst.
Eigenschaften und Features des Gigacube 5G (von 2020) |
Hersteller und Gerätebezeichnung | Huawei CPE 5G Pro 2 H122-373 (z.B. als Gigacube 5G + Speedobx 5G) |
unterstützte Mobilfunkstandards | 2G, 3G, 4G, 5G |
5G Typ [Info] | non standalone & standalone |
Chipsatz | Huawei Balong B5000 (updated) |
Maximale 5G-Datenrate | 3,2 Gbit/s Download; 200 Mbit/s Upload |
5G-Frequenzen | n1/n7/n28/n38/n40/n41/n77/n78 (NSA) zusätzlich n3/n8/n84 bei 5G SA |
mmWave Support | ja |
LTE-Frequenzen | Band 1/3/7/8/20/28/34/38/40/42/43 |
externe Antenne anschließbar | nein |
Netzwerkeigenschaften (LAN & WiFi) |
WLAN-Standards | Wi-Fi 6 802.11a/b/g/n/ac;/ax |
maximale Bruttodatenrate mit WLAN | 2976 MBit/s |
unterstützte WLAN-Bänder | 2,4 und 5 GHz |
WLAN-Gastzugang installierbar | ja |
WLAN-Verschlüsselungsstandards | WPA, WPA2, WPS |
Gigabit LAN | ja, 2 Ports |
WAN Port | ja (einer der beiden LAN-Anschlüsse) |
Telefonie |
Telefoniesupport | ja, 1 TAE Anschluss (nicht beim Gigacube 5G) |
sonstiges |
IPv6 Support; Dual Stack | ja, ja |
NAS fähig | nein |
SIM Formfaktor | Nano |
Leistungsaufnahme ca. | < 24 Watt |
als Mediaserver einsetzbar | nein, kein USB |
USB-Anschlüsse auf Rückseite | nein |
Akku für autarken Betrieb | nein |
Abmessung | 90 mm x 96.6 mm x 178 mm bei rund 600 Gramm |
weiteres Informationsmaterial |
zum Testbericht | » zum ausführlichen Testbericht des CPE 2 Pro |
Datenblatt zum Download (PDF) | » hier als PDF |
Handbuch zum Download (PDF) | online noch nicht verfügbar |
erhältlich | » bei Vodafone zu den Gigacube Tarifen » und zu den Telekom Speedbox Tarifen |
Rein optisch lässt sich der Nachfolger CPE Pro 2 (H122-373) zunächst kaum vom Vorgänger unterscheiden. Einzig das auf der Oberseite eingestanzte „5G“ wurde etwas verkleinert und ähnelt nun dem offiziellen 5G-Logo. Stellt man beide Versionen nebeneinander, fällt aber ein erheblicher Größenunterschied auf. So ist der CPE 2 jetzt erfreulicher Weise deutlich kompakter. Genauer gesagt fehlen fast 4 Zentimeter Höhe, während der Grundriss in etwa gleichbleibt. Zudem gibt es Änderungen auf der Rückseite und den Anschlüssen, die aber erst auf den zweiten Blick auffallen. Doch dazu später mehr.
5G-Symbol auf der Oberseite | Bild: 5G-Anbieter.info
Namensgleicher 5G-Chip – mehr Leistung
Wer in die Spezifikationen schaut, dem wird zunächst auffallen, dass der CPE 2 Pro nach wie vor über den gleichen Mobilfunkchip verfügt, wie der Vorgängerrouter. Konkret den Balong 5000. Auf den ersten Blick enttäuscht das natürlich. Doch Vorsicht: Huawei weist aber darauf hin, dass es sich um einen „upgraded Balong 5000“ handelt. Das Modem wurde also verbessert. Warum man das nicht einfach in einer anderen Bezeichnung wie „Balong 6000“ kenntlich gemacht hat, bleibt wohl das Geheimnis des Herstellers.
Doch was wurde eigentlich optimiert? Zunächst verdoppelt sich laut Huawei die theoretische Downloadrate via 5G auf 3,6 GBit/s. So konnte der alte Balong 5000 theoretisch um die 1,65 GBit erzielen. Hier bezieht sich Huawei auf einen Test mit 200 MHz Gesamtbandbreite. Ganz schlüssig ist die Angabe also nicht. Wichtig ist vor allem der Umstand, dass zusätzliche 5G-Antennen implementiert wurden und der Router nun deutlich mehr 5G-Frequenzen unterstützt. Das war nämlich der größte Nachteil des ersten CPE 5G Routers, der in Deutschland nun 3 Bänder unterstützte – in Form des ersten Gigacube 5G von Vodafone sogar nur das Band n78 (3.6 GHz). Jetzt werden bis zu 11(!) 5G-Bänder supportet. Im Einzelnen:
5G NR Standalone: n1/n3/n7/n28/n38/n40/n41/n77/n78/n8/n84 (29 dBm)
5G NR non standalone: n1/n7/n28/n38/n40/n41/n77/n78 (26 dBm)
Wichtig für aktuelle 5G-Kunden in Deutschland ist die Angabe bei 5G NR non standalone, da es hierzulande noch keine reinen 5G-Netze (SA) gibt. Dank der weit besseren Unterstützung an verschiedenen Frequenzbereichen, ist das Modell nun deutlich zukunftssicherer als noch der Vorgänger.
Huawei verweist zudem auf sein „5G Super Uplink“ verfahren, was die Datenrate zum Hochladen bedeutend steigern könnte. Dabei wird TDD (Time Divided Duplex) und FDD (Frequency Divided Duplex) miteinander kombiniert. Dadurch soll sogar Livestreaming in 8K kein Problem mehr sein. Auch Network Slicing (ein elementares Feature bei 5G) wird unterstützt. Der Router „merkt“ also, ob man gerade eher extrem viel Downloadrate oder besonders kurze Latenzzeiten (Gaming) braucht.
Turbo WLAN
Auch in Sachen Wifi gibt der neue Router ordentlich Gas. Unterstützt wird natürlich das neue WI-FI 6 (802.11ax). In der Umgebung steht dann kabellos ein Netz mit bis zu 2976 MBit zur Verfügung. Huawei verspricht eine deutlich bessere Abdeckung (bis 30 Prozent mehr). Auch können nun bis zu 128 Endgeräte gekoppelt werden.
Telefonie
Der Originalrouter verfügt noch hinten über einen Telefonanschluss. Das uns vorliegende Modell, welches von der Dt. Telekom vertrieben wird, verfügt rückseitig auch über den Anschluss. Die meisten 5G-Heim-Tarife bieten aber ohnehin keine Unterstützung, maximal über VOIP. Entsprechend gibt es auch im Routermenü keinerlei Einstellmöglichkeiten.
Anschlüsse
Dementsprechend mau sieht es auch auf der Rückseite des Routers aus. Gerade einmal zwei Gigabit-LAN Ports sind neben dem optionalen TAE-Anschluss noch verblieben. Der Vorgänger verfügte zusätzlich noch über zwei TS9-Antennenbuchsen und einem Ein-/Ausschalter. Selbst einen USB-Anschluss sucht man nun leider vergebens – der USB-C-Anschluss auf der Unterseite ist mit dem Zusatz „Test only“ versehen, kann also nicht genutzt werden. Für unseren Geschmack etwas zu viel Minimalismus! Besonders das Fehlen der Zusatzantennenanschlüsse ist ärgerlich. Denn gerade im ländlichen Raum sind die Empfangsbedingungen bekanntlich nicht immer ideal, so dass der Router dort im schlimmsten Fall komplett wertlos wird.
Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite | Bild: 5G-Anbieter.info
Mit Lüfter
Der CPE 2 5G ist das erste Modell was wir vorliegen haben, welches intern über einen aktiven Lüfter verfügt. Der Hersteller weist aber darauf hin, dass es sich um einen besonders leisen Ventilator handelt mit gerade einmal 30 dB. Der Kühler kommt bei intensiver Nutzung und Überhitzung zum Einsatz und soll die Gerätetemperatur um bis zu 5° C runterkühlen können.
Verfügbarkeit und Kosten
Der Huawei CPE 2 Pro 5G ist natürlich einerseits im Handel verfügbar. Da er dort aber vergleichsweise teuer ist, werden die meisten ihn wahrscheinlich rabattiert mit einem passenden 5G-Daten bzw. Heim-Tarif anschaffen. Vodafone bietet das Gerät als „Gigacube 5G“ zusammen mit seinen Gigacube-Tarifen. Die Mietgebühr beträgt hier 10 € monatlich. Bei der Telekom bekommt man den Router zusammen mit den Speedbox-Tarifen in der 5G-Version. Hier beträgt der Aufpreis einmalig rund 200 Euro.
Testbericht
5G-Anbieter.info hat sich das neue Modell natürlich ganz genau angesehen und getestet. Dabei gehen wir auch der Frage nach, wie gut WLAN und 5G im Vergleich zum Vorgänger sind.
Unser Fazit
Der neue CPE 5G in der 2. Generation ist eher Modellpflege statt eine Revolution. Neukunden profitieren aber von einer deutlich höheren 5G-Kompatibilität dank den 11 unterstützten Frequenzbereichen. Alles andere entsprich einem „solidem Stand der Technik“. Wünschenswert wären aber noch USB und vor allem Zusatzantennen-Anschlüsse!
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