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5G Mobilfunk

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LTE bietet seit 13 Jahren rasend schnelles Internet auch für unterwegs. Doch die 4. Mobilfunkgeneration (4G) markiert natürlich nicht das Ende der technischen Entwicklung. Gut 6 Jahre arbeiteten die Mobilfunkingenieure weltweit am Nachfolgerstandard 5G, welcher alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll. Nicht nur in puncto Datenrate!

Hier erfahren Sie, was 5G-Funk alles kann und noch leisten wird, wo die Vorteile liegen und welche schnellen Alternativen es gibt. Zudem halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.


5G - was kann die 5. Mobilfunkgeneration?

Was ist 5G?

Zunächst handelt es sich bei „5G“ einfach nur um eine Abkürzung, welche für die 5. Mobilfunkgeneration steht. Stück für Stück wird 4G (LTE) vom Nachfolger 5G als der weltweit vorherrschende Standard für mobiles Internet abgelöst. Neben deutlich höheren Datenübertragungsraten, bringt 5G noch weitere fundamentale Verbesserungen mit sich. Alle zusammen haben dabei durchaus das Potenzial den gesamten Mobilfunkmarkt abermals umkrempeln. Telefonie wird heute zum Beispiel größtenteils noch über 4G abgewickelt. Auch über 5G sollten künftig Telefonate laufen (Vo5G) - erste Kunden können die Technik sogar schon nutzen. Mit entsprechenden Vorteilen!

Doch welche Kriterien grenzen 5G vom 4G-Vorgänger genau ab? Worin liegen die Unterschiede? Diese Frage beantworten wir hier im Einzelnen.

5G-News der letzten Tage
  • Dimensity 9400: 3-nm-Flaggschiff-SoC mit viel KI-Power [mehr]
  • 5G+: Vodafone schaltet 5G Standalone bundesweit frei [mehr]
  • O2 Telefónica stattet SAP Garden mit 5G aus [mehr]
  • Neue unlimitierte 5G-Tarife von 1&1 günstig wie nie [mehr]


:: Top-News der letzten Monate

Feb. 2024: Congstar Prepaid jetzt mit 5G

Auch congstar-Nutzer ohne Vertrag müssen jetzt nicht mehr auf den neusten Netzstandard verzichten (mehr). Zudem haben etliche weitere Prepaidanbieter mit 5G nachgezogen.


Oktober 2023: O2 nun auch mit Vo5G und 5G+

O2 hat nun auch echtes 5G (SA) gestartet mit der gleichen Bezeichnung wie Vodafone (5G Plus). Potenziell bringt das mehr Datenrate, niedrigere Reaktionszeiten und geringeren Stromverbrauch. Leider gibt es aber scheinbar noch etliche Probleme in der Paxis.


Juni 2023: Vodafone startet 5G-Telefonie

Bislang konnte man nur über 5G mobile surfen. Fürs Telefonieren kam weiter LTE oder 2G zum Einsatz. Erstmals seit Juni 2023 können im Vodafonenetz nun auch echte 5G-Telefonate geführt werden. Die Technik dazu heißt VoNR bzw. Vo5G. [mehr]


Juni 2023: Vodafones neuer 5G-Gigacube

Vodafone hatte vor 2 Jahren seinen 5G-Gigacube Router von TLC eingeführt. Jetzt hat der Provider ein neues Modell von ZTE ins Rennen geschickt. [mehr]


April 2023: Telekom erreicht 95% Abdeckung

Fast hat die Deutsche Telekom es schon geschafft - die 5G-Abdeckung nähert sich langsam der des Vorgängers LTE. Nachdem erst vor wenigen Jahren LTE bei einer Quote von 95% stand, ist nunmehr auch die 5. Generation nahezu flächendeckend im Telekomnetz angekommen. [mehr]



aktuelle Testberichte

Vodafone Gigacube 5G im Test

Vodafone hat für seine Gigacube-Tarife, die Internet per WLAN überall bereitstellen können, einen neuen 5G-Router eingeführt. Statt vom der eher unbekannten Marke TLC, stammt das Gerät diesmal von ZTE. Wir haben den neusten Gigacube 5G für Sie ausführlich auf Herz und Nieren geprüft. Der Testbericht zeigt, was der Router im Alltag leistet und welche Vorteile bzw. Nachteile er mitbringt.


o2 Homespot 5G im Test
O2 bietet mit den "Home"-Angeboten einen echten Festnetz-Internet Ersatz via 5G bzw. LTE. Wir stellen die Möglichkeiten vor und haben den zugehörigen Homespot 5G Router ausführlich getestet. Wie gut ist die Box im Praxiseinsatz, wie steht es um den Empfang und die WLAN-Leistung? Das und mehr hier im Homespot 5G Testbericht.


Erfahrungsbericht zur FritzBox 6890 5G
Nach langer Verzögerung, schaffte AVM es doch noch Ende 2021 die erste 5G-fähige Fritzbox auf den Markt zu bringen – die „6850 5G“. Das ziemlich teure Premiummodell lockt mit modernstem Funkmodem für LTE und 5G gleichermaßen. Klar, dass wir uns den Router ganz genau angesehen haben. Leider gibt es nicht nur Licht, sondern auch Schatten. Mehr dazu hier im ausführlichen Test zur 6850 5G.

Interviews zum Thema

Gesundheitsgefahr durch 5G?

Gefahr durch 5G-Funk?
Bereits Ende 2018, also ein halbes Jahr vorm Start von 5G, sprachen wir mit Jörn Gutbier vom Verein „diagnose:funk“ über mögliche Gefahren durch 5G und worin diese begründet liegen. Mitte 2021, also fast 3 Jahre später, zogen wir erneut ein Fazit. Was hat sich seither getan, welchen neuen Entwicklungen gibt es? Zudem zeigt sich wohl, dass die Bundesregierung zur Risikobewertung vom Mobilfunk aktuell eher auf einen Lobbyverein setzt als auf unabhängige Forschungseinrichtungen. » zum neuen Interview mit Jörn Gutbier von diagnose:funk von Mitte 2021.

5G über Satellit
Satelliten können auch beim 5G-Ausbau helfen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Einmal, indem diese Funkstationen global ans Kernnetz anbinden (Backhaul) oder über den Direkt-Zugriff (Direct Access). Wie das genau funktionieren soll, welche Hürden dabei noch zu überwinden sind und viele weitere Fragen, diskutierten wir mit zwei Experten. Einmal Dr. Marc Hoffmann vom Fraunhofer Institut und Herrn Wansch vom Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR).

5G-Broadcast

Mit 5G wird nicht nur der Internetzugang erheblich beschleunigt. Die Mobilfunktechnik soll endlich auch den Durchbruch für mobiles TV auf mobilen Endgeräten bringen – kurz 5G Broadcast. Pläne und Pilotprojekte dafür gibt es schon länger, zum Beispiel „5G Today“. Doch wie ist der aktuelle Stand? Wann können Verbraucher mit ersten Diensten rechnen und wie könnten diese aussehen?

5G-Anbieter.info sprach mit drei der wichtigsten Akteure, die aktuell an der Entwicklung von 5G-Broadcast beteiligt sind. Zum einen dem Antennentechnik-Spezialisten KATHREIN, dem SWR sowie Rohde & Schwarz. Alle gehören zum aktuellen Entwicklungs-Konsortium „5G-Media2Go“. Kommen TV und interaktive Zusatzdienste bald auf jedes 5G-Smartphone?

Hier geht’s zum Interview mit Thomas Janner von Rohde & Schwarz zum aktuellen 5G Media2Go Projekt und dem Vorgänger 5G Today und dessen Ergebnisse. Beim SWR sprachen wir mit Herr Dr. Beutler über den Status quo, Plänen und Use-Cases. Zu guter Letzt gab uns Christian Sautter von KATHREIN noch einen Einblick zu den technischen Hürden und Entwicklungen hin zu 5G-Broadcast für den breiten Rollout. Zudem gibts hier noch eine Zusammenfassung zum Stand der Dinge.

TV am Handy über 5G

5G und Landwirtschaft 4.0
Auch in der Landwirtschaft zieht mehr und mehr die Digitalisierung ein und hilft Landwirten, langfristig Zeit und Geld zu sparen, was wiederum der Umwelt zugutekommt. Doch welche Rolle spielt für diesen Trend der Mobilfunkausbau mit LTE und 5G? Wie wichtig ist die Anbindung an schnelle Datennetze heute schon und in Zukunft? In unserer Interview-Reihe zum Thema "5G in der Landwirtschaft" sprachen wir zum Auftakt mit Oliver Martin, Geschäftsführer von „FarmBlick“ über diese und andere Fragen rund um „Smart Farming“. Auch einen der weltweit führenden Anbieter für Landtechnikhersteller, die CLAAS E-Systems GmbH, fragten wir zu den Perspektiven und Möglichkeiten. Hier gab uns Frank Drexler, Head of Sales and Services interessante Einblicke in die Branche und die Rolle von Mobilfunk in der Landwirtschaft. Als nächstes haben wir vom Deutschen Bauernverband eine Einschätzung eingeholt. Wie sieht dieser den Stand der Digitalisierung und den Status des Netzausbaus?

5G in der Landwirtschaft

Den Abschluss der Reihe bildete ein Blick über den Tellerrand ins Nachbarland Schweiz. Dort wollten wir von "Agroscope", dem Schweizer Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, mehr zum Stand und der Entwicklung bei den Eidgenossen wissen. Alle wichtigen Ergebnisse und mehr zum Thema, finden Sie übrigens komprimiert hier in unserem großen Spezial: 5G in der Landwirtschaft.


BfS sieht keine Gesundheitsgefahren durch 5G

Gefahr durch 5G-Funk?
Spätestens seit 2020 nahm der 5G-Ausbau richtig Fahrt auf. Derweil debattieren Wissenschaftler, Ärzte und Verbraucher weltweit über mögliche Risiken der neuen Funktechnik und das aus mehreren Gründen. Doch sind die Sorgen berechtigt? Was sagt das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz zu den aufkommenden Ängsten und Bedenken? Sieht man gar selbst noch Forschungsbedarf und warum? All diese und weitere wichtige Aspekte haben wir in einem ausführlichen Interview mit dem BfS erörtert. » zur Pressemitteilung


5G-Anbieter.info beim 6G-Summit in New York

6G Summit in New York
Ende Oktober tagte in New York der 6G-Summit. Dutzende Experten zeichneten dabei unter anderem den Weg von 5G zum nächsten Mobilfunknachfolger 6G. Wann wird dieser erwartet, welche Entwicklungen gibt es bereits und worin könnten/sollen die Vorteile der nächsten Mobilfunkgeneration liegen?

Wir waren für Sie auf dem Event und haben die wichtigsten Vorträge und Informationen zusammengefasst.

Wie schnell ist 5G und wird es bald noch?

Die anvisierten Datenübertragungsraten liegen weit über dem Niveau der Vorgängerstandards. Bei den Tests erster Endkundennetze, lag die Geschwindigkeit aber deutlich unter den Erwartungen von weit über einem Gigabit. Woran liegt das? Mehr zum Stand, Ursachen und Perspektiven erfahren Sie hier in unserem 5G-Speed Themenspezial.

Datenraten: Entwicklung von 2G zu 5G

Smartphones und andere Endgeräte mit 5G

Das dichteste und schnellste Netz nützt leider nichts ohne entsprechend kompatible Hardware. Wer die Funktechnik auf seinem Handy nutzen möchte, benötigt zwingend ein neues 5G-fähiges Smartphone. Nachdem es anfänglich nur eine Hand voll Modelle gab, kommen heute fast nur noch 5G-Modelle auf den Markt, so dass sich die Auswahl sehen lassen kann. Gleiches gilt für 5G-Router. Nur bei 5G-Tablets fällt die Modellvielfalt noch bescheiden aus. Wir zeigen, welche Möglichkeiten es schon gibt und was das aktuell kostet.

über 1000 MBit an einem 5G-Router im Telekomnetz

Ist überhaupt Bedarf für 5G vorhanden?

Auch heute genügen den meisten Verbrauchern unterwegs Datenraten von 50-100 MBit/s im Alltag völlig. Allerdings dürften Smartphones und Tablets in 3-5 Jahren weit schärfere Videos und Bilder produzieren wie heute. Nachdem 4K schon fast Standard ist, sind 8K-Auflösungen bereits im Kommen und generieren immense Dateigrößen beim Fotografieren bzw. Filmen. 16K wird wahrscheinlich ab 2030 dann ein Thema sein.

Der regelmäßige Transfer von mehreren Gigabyte oder gar Terrabyte, dürfte so bald zum Alltag gehören. Mit herkömmlichen 4G-Tarifen wäre die Wartezeit für solche Datenmengen hingegen endlos (mehreren Stunden), ganz abgesehen vom fehlenden Inklusivvolumen. Auch das Segment „mobile TV“ sowie Streaming entwickelt sich rasant und treibt das generierte Datenvolumen in den Mobilfunknetzen weltweit jährlich auf neue Rekorde.

Wachstumsraten weltweiter Traffic

Ericsson Mobilfunkreport Ende 2022


Wie die Grafik zeigt, beschleunigt sich der Trend erheblich. Allein von Q2 2015 bis Q4 2022 stieg der monatliche Datentraffic weltweit von rund 5 Exabytes auf über 100 Exabytes je Monat. Durchschnittlich bewegen sich die jährlichen Wachstumsraten (schwarze Linie) im Bereich von 40-90 Prozent! Immerhin schwächte sich die Zunahme in den letzten Jahren etwas ab.

Aber ohne verbesserte und leistungsfähigere Mobilfunknetze ist dieses Szenario langfristig nicht mehr zu bewältigen, da sind sich weltweit praktisch alle Experten einig. 5G soll diesen Daten-Tsunami künftig meistern. Doch nicht nur das! Denn die Industrie hat großes mit dem neuen Funkstandard vor. Konkret geht es um das recht neue Segment der Maschine-zu-Maschine Kommunikation (M2M). Insbesondere die Vision des autonom fahrenden Autos und vom „Internet der Dinge“ (IoT), könnte mit 5G überhaupt erst möglich werden.

Anwendungen und Vorteile im Überblick

Aktuell hat es noch eher etwas mit einem Blick in die Glaskugel gemein, sich Anwendungen auszumalen, in denen der 5G-Standard später vielleicht noch seine Stärken komplett ausspielen wird. Denn selbst die Möglichkeiten welche 4G/LTE bietet, sind noch längst nicht gänzlich ausgelotet. Zudem weist der 5G-Standard etliche Vorteile auf, die einige konkrete Anwendungs-Szenarien zulassen bzw. besser bewältigen können als Vorgängerstandards. Einen Überblick zu den möglichen Anwendungsfeldern finden Sie hier.


Pro und Kontra fürs Klima

5G steht im Verdacht deutlich mehr Strom zu verbrauchen als der Vorgänger. Damit ginge natürlich eine deutlich schlechtere CO2- bzw. Klimabilanz einher. Doch ist das überhaupt richtig? Unser großes Themenspezial über die Energiebilanz von 5G zeigt alle Faktoren auf und beleuchtet welche Faktoren positive bzw. negative Auswirkungen haben.

Seit wann gibt es 5G auf dem Markt?

Aus weltweiter Sicht, hat sich Deutschland ziemlich viel Zeit gelassen mit dem Start der ersten 5G-Netze. Einige Länder waren uns um bis zu einem Jahr voraus. Die Schweiz und Österreich ca. ein halbes Jahr. Seit Juli 2019 funken die ersten Basisstationen bei uns. Mehr zum aktuellen Stand des 5G-Ausbaus erfahren Sie hier. Immerhin: Der bereits vor Jahren anvisierte Plan von Ericsson (siehe folgendes Bild), zur weltweiten 5G-Einführung wurde mehr als erfüllt!


Timeline von Ericsson bis 2020

Fahrplan von Ericsson zur 5G-Einführung | Bild 5G-Anbieter.info


Huawei prognostizierte die Entwicklung ebenfalls recht treffend, wie das folgende Schema zeigt. 2012 wurden erstmal LTE-Advanced-Netze gestartet - in Deutschland übrigens Ende 2014. Für 2016 rechnete der Konzern mit 5G ähnlichen Übergangstechniken bzw. ab LTE Rel. 13 oder 14. Die Definition des ersten 5G-Standards (Rel. 15 non standalone) erfolgte sogar bereits Ende 2017 - ein halbes Jahr später folge die Spezifikation der standalone Variante. Doch auch im Jahr 2025 wird mit der Entwicklung noch nicht Schluss sein. Bald schon könnte 5G-Advanced verabschiedet werden und die Netze noch besser und schneller machen.

Prognose und Entwicklungen von 4G zu 5G

Fließender Übergang von 4G zu 5G

Die Grundlage für viele fortschrittliche Techniken, durch die sich 5G auszeichnet, wurde bereits vor Jahren gelegt. Denn der LTE-Standard wird seither stetig weiterentwickelt. Mit dem sogenannten LTE-Advanced hielt z.B. das Verfahren der Carrier Aggregation Einzug. Eine elementare Technik welche es erlaubt, verschiedene Frequenzbereiche zu einem Nutzband mit Breite X MHz (z.B. 200 MHz) zu bündeln. Eben jene Fähigkeit zählt zu den Kerntechniken des Nachfolgers, da hier künftig sowohl Frequenzen im Bereich unter 6 GHz zum Einsatz kommen (Details weiter unten), als auch darüber (mmWave). Auch „High-Order MIMO“ oder „3D Beamforming“ seien an dieser Stelle genannt. Viel ging bereits in vorangegangene LTE-Releaestufen ein. 5G Release 15 sah zudem von Beginn an die Möglichkeit vor, bestehende LTE-Netze mit 5G NR (New Radio) zu kombinieren. Auch genannt 5G-Release 15 Non-Standalone. Der Übergang von 4G zu 5G war daher zu Beginn in Teilen fließend.

Probleme, die zu lösen sind …

Nach aktuellem Stand können wir drei zentrale Probleme ausmachen, welche für die Mobilfunkanbieter auch nach der Markteinführung in Deutschland elementar erscheinen. Herausforderung Nummer 1 wurde bereits größtenteils gelöst: Bis 2018 war „5G“ nämlich lediglich ein Überbegriff, unter dem jeder Entwickler weltweit etwas anderes verstehen konnte. Ursprünglich sollte es schon 2016 soweit sein und verbindliche Kriterien in einem Standard aggregiert sowie definiert werden. Mitte 2018 konnte die Standardisierung für 5G endlich in seiner ersten Ausprägung abgeschlossen werden.

Problem 2: Eine Kernforderung für kommende 5G-Netze (new radio access network ~ RAN) sieht Zieldatenraten von 1 Terrabit/s pro Quadratkilometer vor. Das heißt vereinfacht gesagt, viel mehr Nutzer können auf gleicher Fläche gleichzeitig viel mehr Daten transferieren und das bei deutlich besseren Geschwindigkeiten. So sehen die Zielvorgaben ca. 10-100 Mal mehr bedienbare Endgeräte vor. Zudem Spitzendatenraten von 10-20 GBit, wobei 100 MBit als Untergrenze jederzeit verfügbar sein sollen. Und das bei 10-tausendfachem Transfervolumen! Nokia[1] geht davon aus, dass 2030 das Datenvolumen pro Kunde 30 GB pro Tag betragen wird, bei einer Kundendichte von 10.000/km².

Die Provider müssen also entweder extrem leistungsstarke Richtfunkstrecken installieren, oder besser noch, hochperformante Glasfaseranbindungen zu jedem Mast installieren, was mit erheblichen Investitionen verbunden sein wird. Auch die Umstellung auf echtes 5G (standalone) stellt eine Rahmenbedingung für mehr Performance dar.

alter LTE-Mobilfunkmast von O2

Drittens: Eine weitere Kernforderung für 5G sind Latenzen unter 1 Millisekunde. Dies wir wahrscheinlich in der Praxis für Endkunden kaum realisierbar sein. Höchstens im Bereich M2M. Oder wenn in den Innenstädten ein extrem engmaschiges Netz an Funkstationen, sogenannten Smart-Cells aufgebaut wird.

Die vierte Hürde wird durch den Mangel an Funkfrequenzen markiert. 5G benötigt für die geplanten Speedwerte viel breitere Frequenzbänder als heute üblich. Auch die im Juni 2019 ersteigerten Bänder für 5G liefern erstmal nur eine rudimentäre Basis. Bis 6 GHz (Sub-6-GHz) sind die „Claims“ aber weiterstgehend abgesteckt und schon in Nutzung für 2G, 4G und WLAN. Ein Weg führte daher über die parallele Nutzung in diesem Bereich und der Abschaltung nicht mehr benötigter Ressourcen. Ersteres wird bereits in Form des sogenannten Dynamic Spectrum Sharings realisiert. Darüber hinaus haben O2, Dt. Telekom und Vodafone Ende 2021 3G endgültig abschaltet.

Es gilt aber als ausgemacht, dass auch andere, neue Frequenzbereiche zum Einsatz kommen, die deutlich über der 6 GHz-Marke liegen, man spricht hier auch vom mmWave Bereich.

Illustration Banbreiten: 5G auf Sub 6 GHz versus 5G NR auf mmWave

Im Gespräch sind Bänder bei 26 GHz mit einer Gesamtbreite von 100-1.000 MHz. Zum Vergleich: Heute werden bei 4G bis zu 60 MHz per Carrier Aggregation für Datenraten von 500 bis maximal 1000 MBit verwendet. Leider gibt es mit den geplanten Bändern über 6 GHz aber einige Probleme: Je höher allerdings die Frequenz, desto niedriger die Reichweite.

5G auf dem Land unrealistisch?

Tatsächlich sah es in der Anfangszeit zunächst danach aus. Auch wir waren sehr skeptisch. Denn die Provider müssten ein extrem dichtes Netz von Mini-Basisstationen (mit Glasfaseranbindung) schaffen, weit dichter als zu 3G und 4G-Zeiten, was mit enormen Kosten einher ginge.

Doch es zeichnete sich bereits Mitte 2020 eine bis dato unbekannte Lösung ab. Der Flächenausbau bei 5G wurde mit niedrigeren Frequenzen, etwa bei 700 MHz vorangetrieben. Vodafone verfolgt genau diese Strategie, während die Dt. Telekom vermehrt 5G bei 2,1 GHz (n1) ausbaut. Oft in Verbindung mit dem schon genannten DSS, wo sich LTE und 5G einen Frequenzbereich teilen. Das reduziert alles in allem die mögliche Datenrate auf unter 300 MBit/s. Dafür kommt der Ausbau deutlich schneller voran und soll schon in wenigen Jahren nahezu die flächendeckend sein. Einzig der Traum von Gigabit-Datenraten auf dem Land bleiben so weiter Zukunftsmusik. Es sei denn, der FWA-Ansatz wird weiterverfolgt. Auch 5G über Satellit wird erprobt und steht zur Debatte.

Mobilfunkmast für LTE mit Richtfunkelementen


[1] Nokia Whitepaper