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02. 04. 2018

Bereits LTE wird von manchen Wissenschaftlern als gesundheitlich bedenklich eingestuft, bei 5G soll das Ganze angeblich aber noch viel größere Dimensionen annehmen. Über 180 Forscher und Ärzte aus 36 Ländern appellieren an die EU, ein Moratorium aufgrund potenzieller Gefahren der hochfrequenten magnetischen Felder einzurichten. Es sei erwiesen, dass der Frequenzbereich für Menschen und Umwelt schädlich ist.

 

Gesundheitsrisiko 5G?

Der Mobilfunk der fünften Generation soll nicht nur ein essentieller Bestandteil der Gigabit-Gesellschaft, sondern auch die Basis für das Internet der Dinge, das autonome Fahren und qualitativer Multimediadienste werden. Hohe Bandbreiten und kurze Antwortzeiten sind in aller Munde, doch wie sieht es mit gesundheitlichen Nachteilen durch 5G aus? Bislang verweilte dieser Aspekt weit im Hintergrund, doch ein Appellschreiben von 180 Wissenschaftlern und Ärzten aus 36 Ländern weltweit ruft die Thematik ins Gedächtnis.

 

Aber warum soll der LTE-Nachfolger gefährlich sein? Die elektromagnetischen Felder im Hochfrequenzbereich, kurz HF-EMF, seien schuld. Die 5G-Übertragungen in diesem Spektrum würde zu einer massiven Zunahme der Zwangsexposition führen. Ob man will oder nicht, die 5G-Verbindungen werden überall sein.

Die Befürchtungen der Forscher

Die Technik überträgt das Signal nur über eine kurze Distanz, erklären die Wissenschaftler. Um städtische Gebiete vollständig mit dem kommenden Mobilfunk zu versorgen, müsse man Antennen in Abständen zwischen 10 und 12 Häusern errichten. Doch nicht nur bei den 5G-Basisstationen an sich, die auch innerhalb von Gebäuden und Geschäften erwartet werden, lauere die Gefahr. Das eingangs erwähnte Internet der Dinge (IoT) soll laut Schätzungen 10 bis 20 Milliarden Drahtlosanschlüsse mit sich bringen. Egal ob Haushaltsgerät, Automobil, Sicherheitssysteme oder Maschinen, die Vernetzung wird sich durch einen Großteil unseres Alltags ziehen. Deshalb bestehen die Wissenschaftler und Ärzte auf entsprechende Vorkehrungen.

Die Forderungen der Forscher

Es sollen zumutbare Maßnahmen ergriffen werden, um die HF-EMF-Ausbreitung von 5G zu stoppen, bis unabhängige Forscher diese als nicht schädlich einstufen. Des Weiteren soll es Aufklärungsarbeiten durch Strahlenschutzbehörden zum Beispiel an Schulen und in Krankenhäusern geben. Eine Festlegung von neuen, sicheren „Grenzwerten für die maximale Gesamtexposition“ und eine Unterlassung der Telekommunikationsbranche, EU-Beamte zur Verbreitung von 5G zu überreden, stehen ebenfalls auf dem Plan. Außerdem wird gefordert, dass kabelgebundene digitale Telekommunikation den Vorzug beim Ausbau bekommt. Das komplette Dokument des Appells können Sie hier auf der Seite von „diganose:funk“ einsehen.

Update!

Die Frage nach möglichen Gefahren durch die Einführung von 5G, beschäftigt offensichtlich sehr viele deutsche Verbraucher, wie unsere Statistiken zu diesem Beitrag zeigen. Daher haben wir einige Namhafte Experten zu einer Interview-Serie eingeladen. Im ersten Teil sprachen wir mit Jörn Gutbier vom eben genannten Verein „diagnose:funk“. Darin legt er ausführlich alle möglichen Gefahrenpotenziale dar und verweist auf den Stand der Wissenschaft derer, die sich kritisch mit der neuen Funktechnik befassen.

 

 

Update 2

Im April 2019 sprachen wir zusätzlich mit dem Bundesamt für Strahlenschutz. Wo sieht die Behörde mögliche Gefahren beim 5G-Ausbau und wo nicht? Wie steht es um die Grenzwerte bei der neuen Funktechnik und wo gibt es noch offene Frage? Dies und mehr haben wir in einem ausführlichen Interview mit Nicole Meßmer, Pressereferentin beim Bundesamt für Strahlenschutz.

 

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1 Kommentar:Das meinen die anderen...

„Derart hochfrequente Strahlung dringt wegen ihrer kurzen Wellenlänge kaum in den Körper ein, da sie schon an der Körperoberfläche absorbiert wird“, sagt Sarah Drießen. Deshalb diskutieren Wissenschaftler gesundheitliche Auswirkungen auf Augen, Haut und Schweißdrüsen. Bisher ist die Studienlage aber dünn.

Das Umweltministerium bestätigt, dass für 5G durchaus noch Forschungsbedarf besteht – besonders für Frequenzen oberhalb von 20 Gigahertz. Vor allem die Verdichtung des Mobilfunknetzes könne „örtlich für alle sich dort aufhaltenden Personen auch zu höheren Expositionen führen“. Das gilt also auch für Menschen, die gerade gar nicht telefonieren, sondern zum Beispiel nur auf den Bus warten.

https://www.zeit.de/2019/04/mobilfunknetz-5g-datenuebertragung-gesundheitsgefahr-strahlenbelastung/seite-2