Innovation bei O2 Telefónica. Der Netzbetreiber hat den Startschuss für das Quantenzeitalter gegeben und will mit Quantentechnologien in der AWS-Cloud die Effizienz und Sicherheit des Mobilfunknetzes steigern.
Erstmals Quantentechnologie im Einsatz
O2 Telefónica setzt erstmals Quantentechnologie ein, um die Leistungsfähigkeit seines Mobilfunknetzes zu erhöhen und neue Sicherheitsstandards für Datenübertragungen der Zukunft zu erproben. Wie das Unternehmen heute mitgeteilt hat, arbeitet man für ein Pilotprojekt mit Telefónica SA, Amazon Web Services (AWS), Telefónica Tech und der Polytechnischen Universität Madrid (UPM) zusammen. Das Ziel ist die Untersuchung der Anwendung von Quantentechnologien im Mobilfunknetz.
Nachdem O2 Telefónica in diesem Jahr bereits ein neues cloudbasiertes Kernnetz mit AWS gestartet hatte, das mittlerweile eine Million Nutzer verzeichnet, folgt nun die nächste Innovation auf dessen Basis. Es handelt sich um eines der ersten koordinierten Projekte weltweit, um mehrere Quantentechnologien in einer Cloud-Umgebung zu testen. Hierbei baut das Telekommunikationsunternehmen auf seine lange Erfahrung mit der neuen Technologie auf, unter anderem gesammelt durch mehrere Forschungsreihen im Telefónica Technology & Automation Lab in Madrid.
Mallik Rao, Chief Technology & Enterprise Officer bei O2 Telefónica, erklärt: „Wir starten in das Quantenzeitalter: Mit unserem Pilotprojekt machen wir einen bedeutenden Schritt in Richtung quantensicherer Mobilfunknetze der Zukunft. Wir schaffen heute die notwendigen Voraussetzungen, um Quantentechnologien und ihre Möglichkeiten optimal in unserem O2 Netz und zum Wohl unserer Kundinnen und Kunden einzusetzen. SIM-Karten, Textnachrichten und Videoanrufe für Verbraucher, Unternehmen und Behörden werden so auch in der 6G-Ära mit fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen geschützt.“
Quantentechnologe soll Netze effizienter und sicherer machen
Quantentechnologie kann in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen. Geplant ist unter anderem die Verwendung bei der Optimierung der Telekommunikationsinfrastruktur. So soll in einem Teil des Projekts ein über Amazon Braket zugänglicher Quantencomputer in den USA die optimale Platzierung der Mobilfunkmasten von O2 Telefónica in München berechnen. Dieser aufwendige Prozess macht die Bewertung von Milliarden potenzieller Konfigurationen erforderlich, wobei Variablen wie Frequenzbereiche, die Geografie und mögliche Interferenzen zwischen Mobilfunkstandorten zu berücksichtigen sind. Dies können herkömmliche Computersysteme nicht effizient bewältigen.
Durch die Erkenntnisse der Quantentechnologie, mit der die Netzabdeckung in München maximiert und gleichzeitig Störungen reduziert werden soll, ist zukünftig ein effizienterer Aufbau von Mobilfunknetzen wie beispielsweise für 5G und 6G möglich. Zudem soll eine quantenresistente Verschlüsselung die Mobilfunknetze sicherer machen, damit sie auch bei künftigen Fortschritten der Entschlüsselungsmöglichkeiten widerstandsfähig bleiben.
Quelle: O2 Telefónica
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.