Deutschland ist eine führende Nation im Bereich der 5G-Campusnetze. Mit dem neuen CampusOS soll diese Position weiter ausgebaut werden. Zahlreiche Partner arbeiten an dem öffentlich geförderten Leitprojekt für ein modulares Ökosystem für offene 5G-Campusnetze.
Leitprojekt CampusOS
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat zu Beginn des Jahres 2022 das neue Leitprojekt CampusOS gestartet und wird dieses in den nächsten drei Jahren mit 18,1 Mio. Euro fördern. Die Koordination des Projektes haben die Fraunhofer-Institute HHI und FOKUS übernommen. Insgesamt arbeiten 22 Partner aus Industrie und Forschung an CampusOS, darunter die Robert Bosch GmbH, die Deutsche Telekom AG und die Siemens AG sowie die Technische Universität Berlin und die Technische Universität Kaiserslautern.
Das Ziel von CampusOS ist der Aufbau eines modularen Ökosystems für offene 5G-Campusnetze. Dieses soll auf Basis offener Funktechnologien und interoperabler Netzkomponenten erfolgen, was zu einer größeren Herstellerunabhängigkeit, mehr Wettbewerb sowie Innovation führen soll. Auf diese Weise will man die digitale Souveränität von Unternehmen in Deutschland stärken. Die diversen Partner prüfen unter anderem unterschiedliche Betreibermodelle, erarbeiten Referenzarchitekturen sowie evaluieren Interoperabilität und Leistungsfähigkeit der integrierten Lösungen in Referenztestfeldern. Zudem werden auch ausgewählte Szenarien im industriellen Umfeld erprobt, da hier 5G-Campusnetze eines besonders wichtige Rolle spielen.
Pionier Deutschland
Mit CampusOS will Deutschland seine weltweite Pionierrolle beim Betreiben von 5G-Campusnetzen sichern sowie weiter ausbauen. Das Ökosystem soll in Form eines Technologie-Baukastens realisiert werden, der um einen Komponenten-Katalog und Vorschläge für unterschiedliche Betreibermodelle erweitert wird. Dank der Netzvirtualisierung, die um Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen ergänzt werden, können so dynamisch und bedarfsgerecht Endgeräte sowie Funktionalitäten des Funkzugangsnetzes (RAN) und Kernnetzes (CORE) zu einem modularen und sicheren 5G-Campusnetz kombiniert werden. Zum Testen des neuen Ökosystems bauen Fraunhofer-Institute FOKUS und HHI in Berlin Referenztestfelder auf.
„In dem Projekt entwickeln wir hochflexible und offene Lösungen für branchenspezifische Campusnetze,“ kommentiert Prof. Dr. Slawomir Stanczak, Abteilungsleiter Drahtlose Kommunikation und Netze am Fraunhofer HHI. „Neben der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, sind verbesserte Skalierbarkeit, vereinfachtes Management und reduzierte Kosten wichtige Faktoren. Der offene Ansatz bietet die Grundlage und damit die Chance für mehr Wettbewerb und mehr Innovation im Bereich der Campusnetze.“ Prof. Dr. Thomas Magedanz, Leiter des Geschäftsbereichs Software-based Networks am Fraunhofer FOKUS, ergänzt: „Wir betrachten offene Campusnetze für z. T. hochspezialisierte Unternehmensanwendungen als Treiber für zukünftige 5G- und auch 6G-Innovationen. Wir sehen durch CampusOS – vor allem durch die breite Beteiligung der relevanten Industrieakteure – die Chance, Deutschlands internationale Führungsrolle in diesem Kontext weiter auszubauen.“
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Quelle: Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.