Qualcomm Snapdragon
Alle Qualcomm Snapdragon-Chipsätze mit 5G im Überblick
Qualcomm ist mit seiner Snapdragon-Reihe der Marktführer unter den Herstellern von Smartphone-Chipsätzen. In den allermeisten Android-Handys sitzt einer der Snapdragon-Chips des Unternehmens aus Kalifornien in den USA, das im Jahr 1985 gegründet wurde.
Die SoCs der Snapdragon-Reihe unterstützen seit vielen Generationen
LTE. Mittlerweile stellt der Marktführer aber auch schon diverse Chips mit Unterstützung des neuen Mobilfunkstandard
5G bereit. Wir stellen die einzelnen SoCs mit 5G-Support im Detail vor und geben zudem Ausblick auf einige noch nicht veröffentlichte, aber bereits angekündigte Chips.
Bild: Qualcomm
Snapdragon 4 Gen 1
Der Anfang September 2022 gemeinsam mit dem Snapdragon 6 Gen 1 vorgestellte Snapdragon 4 Gen 1 von Qualcomm ist ein neuer Chipsatz für preiswertere Smartphones. Es handelt sich hierbei um den Nachfolger des Snapdragon 480+, der laut Hersteller um bis zu 15 Prozent schneller arbeiten soll.
Möglich machen dies neben einer Strukturbreite von 6 nm, unter anderem der überarbeitete Kryo Octa-Core-Prozessor, der aus Kernen vom Typ Cortex-A78 und Cortex-A55 zusammengesetzt ist und dessen vier Performance-Kerne mit bis zu 2 GHz getaktet sind. Keine genauen Angaben macht der Hersteller zur verbauten Adreno-GPU, die Displays mit HD+ (900 x 1600 @ 120 Hz) und FHD+ (1080 x 2520 @ 120 Hz) bespielen kann.
Für drahtlose Konnektivität sorgt das Qualcomm Snapdragon X51 5G-Modem. Dieses unterstützt
Sub-6-GHz und erreicht via 5G Datenraten von bis zu 2,5 Gbit/s im Download. Dazu funkt es mit Wi-Fi 5 (802.11a/b/g/n/ac) auf den Frequenzbändern 2,4 und 5 GHz sowie mit Bluetooth 5.2.
Für das Zusammenspiel mit Kameras mit bis zu 108 Megapixel setzt Qualcomm auf einen Spectra 12-Bit Triple-ISP. Dazu stecken unter anderem die Qualcomm Quick Charge 4+ Technologie und die Qualcomm AI Engine an Bord des neuen SoCs Snapdragon 4 Gen 1.
Snapdragon 4 Gen 2
Ende Juni 2023 hat Qualcomm die zweite Generation seiner Mittelklasse-Chipsatzes Snapdragon 4 vorgestellt. Der Snapdragon 4 Gen 2 mit der Modellnummer SM4450 folgt auch den Snapdragon 4 Gen 1, den der Hersteller im Oktober 2022 enthüllt hatte.
Der neue Snapdragon 4 Gen 2 weist eine Reihe von Neuerungen auf, auch wenn Qualcomm zum Release nicht alle Merkmale bis ins kleinste Detail offengelegt hat. Wichtiger Schritt ist, dass es sich um den ersten Chipsatz von Qualcomm für Mittelklasse-Smartphones handelt, der mit einer Strukturbreite von 4 nm gefertigt wird. Die erste Generation des Snapdragon 4 nach Einführung des neuen Namenschemas war noch mit 6 nm hergestellt worden. Die Reduzierung der Strukturbreite bringt unter anderem eine Verbesserung der Effizienz, was wiederum der Akkulaufzeit der Geräte mit dem Snapdragon 4 Gen 2 zugutekommt.
Das Herzstück des neuen Snapdragon 4 Gen 2 ist erneut ein Achtkern-Prozessor. Konkrete Informationen, welche Kerne von Arm Qualcomm verbaut, gibt man nicht. Es dürften sich aber vermutlich wieder um Cortex-A78 und Cortex-A55 handeln. Denn Qualcomm spricht „nur“ von einer Leistungssteigerung in Höhe von 10 Prozent. Dies wird allein durch Anhebung der Taktrate um 200 MHz auf nun 2,2 GHz der beiden Performance-Kerne sowie die bis zu 2,0 GHz der sechs Effizienz-Kerne erreicht.
Dazu kombiniert man eine nicht genauer spezifizierte Qualcomm Andreno GPU mit Unterstützung von OpenGL ES 3.2, Vulkan 1.1 und OpenCL 2.0. Sie kann Displays mit einer maximalen Auflösung von 2.520 x 1.200 Pixeln bespielen. Bei FHD+ ist eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz möglich. Die verspricht Qualcomm auch beim Mobile Gaming, ohne dies mit Fakten zu untermauern. Kombiniert werden kann der Chipsatz mit LPDDR4x- und LPDDR5x-RAM mit bis zu 3.200 MHz sowie UFS 3.1 Flash-Speicher.
Für Konnektivität sorgt das bereits bekannte
Snapdragon X61 5G Modem-RF System. Dieses nutzt bekanntermaßen den Bereich
Sub-6-GHz mit bis zu 100 MHz Bandbreite, erreicht hier laut Herstellerangaben beachtliche Downloadraten von bis zu 2,5 Gbit/s sowie Uploads mit bis zu 900 Mbit/s. Neben 5G Multi-SIM, funkt der Snapdragon 4 Gen 2 auch mit Wi-Fi 5 bei 2,4 und 5 GHz (802.11a/b/g/n/ac), Bluetooth in Version 5.1 sowie den üblichen Ortungsstandards QZSS, Galileo, Beidu, Blonass, NavIC und GPS. Auch NFC wird unterstützt.
Der integrierte Qualcomm Spectra Dual ISP (Image Signal Processor) mit 12 Bit Auflösung pro Farbkanal, Hardware-basiertem Motion Compensated Temporal Filtering (MCTF) und Multi Frame Noise Reduction (MFNR) sowie Phase Detection Pixel Correct (PDPC) ist für das Zusammenspiel von Einzelkameras mit bis zu 108 MP Auflösung ausgelegt. Dual-Cams unterstützt er mit bis zu zweimal 16 MP. Videos kann der neue Mittelklasse-SoC von Qualcomm mit bis zu 720p@120fps aufzeichnen sowie mit bis zu 1080p@60fps wiedergeben. Abgerundet wird die Ausstattung des neuen Snapdragon 4 Gen 2 unter anderem von Qualcomm Aqstic Audio und Qualcomm aptX Audio Technologie sowie Quick Charge 4+.
Snapdragon 4s Gen 2
Mit dem Snapdragon 4s Gen 2 hat Qualcomm Ende Juli 2024 einen brandneuen Chipsatz für die Smartphone-Einstiegsklasse auf den Markt gebracht. Dieser ist teils etwas schlechter ausgestattet als der bekannte Snapdragon 4 Gen 2, wartet aber mit 5G-Konnektivität auf.
Er bringt so den Mobilfunkstandard der fünften Generation in besonders günstige Handys in der Preisklasse um 100 US-Dollar bzw. Euro. Diese warten bisher primär mit LTE-Konnektivität auf, womit Qualcomm 5G nach eigenen Angaben für potenziell Milliarden von weltweiten Smartphone-Nutzern zugänglich macht. Verkauft werden Smartphones dieser Preisklasse vor allem in Indien und Afrika. Aber auch für andere Märkte ist der Snapdragon 4s Gen 2 interessant. Erste Hersteller haben bereits entsprechende Smartphones in Arbeit, darunter
Xiaomi.
Für 5G-Konnektivität sorgt das
5G Modem-RF System im Snapdragon 4s Gen 2. Dieses nennt Qualcomm zwar nicht konkret beim Namen, lässt aber wissen, dass es den Frequenzbereich
Sub-6-GHz unterstützt und laut Herstellerangaben besonders effizient sein soll. So sind laut Herstellerangaben Downloads mit bis zu 1 Gbit/s Geschwindigkeit möglich. Dazu unterstützt der SoC die Vorgänger LTE (Cat 4 bis 150 Mbit/s) und GSM/Edge, ermöglicht zudem den 5G Dual-SIM-Betrieb. Als weitere Funkstandards sind Wi-Fi 5 mit 2,4 und 5 GHz, Bluetooth 5.1, NFC sowie die üblichen Ortungsstandards GPS, QZSS, Galileo, Beidou, GLONASS und NavIC an Bord des neuen SoCs der Snapdragon 4 Serie.
Das Herzstück des besonders günstigen Snapdragon 4s Gen 2 ist eine Qualcomm Kryo Octa-Core-CPU. Über die genaue Zusammensetzung des Prozessors mit 64 Bit schweigt sich Qualcomm aus. Somit ist nicht bestätigt, aus welchen Arm-Kernen er besteht. Bestätigt ist aber, dass er mit bis zu 2 GHz schnell getaktet ist, wobei zwei der acht Kerne dieses Tempo erzielen sollen. Die restlichen sechs Kerne arbeiten mit 1,8 GHz. Kombiniert werden kann der mit 4 nm Strukturbreite gefertigte Snapdragon 4s Gen 2 mit der Modellnummer SM4635 mit bis zu 2.133 MHz schnellem LPDDR4x RAM sowie UFS 3.1-Speicher.
Die nicht näher spezifizierte Qualcomm Adreno GPU unterstützt OpenGL ES 3.2, Vulkan 1.1 und OpenCL 2.0 und kann Displays mit bis zu FHD+-Auflösung und maximal 90 Hz bespielen. Der Qualcomm Spetra Image Signal Processor (ISP) ist auf das Zusammenspiel von Einzelkameras mit bis zu 84 MP Auflösung ausgelegt. Dual-Kameras können bis zu 13 MP aufweisen. Zudem nimmt er Videos in FHD mit bis zu 60 Hz oder als Slow-Motion mit 120 fps in 720p auf. Mit Qualcomm Quick Charge 4+ ist das Laden von Smartphone-Akkus mit bis zu 40 W möglich. USB 3.2 Gen 1 wird unterstützt, ebenso Audio via Qualcomm aptX Adaptive mit bis zu 96 kHz.
Snapdragon 6 Gen 1
Anfang September 2022 hat Qualcomm den Snapdragon 6 Gen 1 gemeinsam mit dem Snapdragon 4 Gen 1 vorgestellt. Damit hält das neue Namensschema in weiteren SoC-Reihen des Herstellers Einzug.
Der Snapdragon 6 Gen 1 ist für Mittelklasse-Smartphones und -Tablets gedacht und folgt auf Snapdragon 695. Laut Hersteller liefert der Chip eine um 40 Prozent höhere CPU- und um 35 Prozent gesteigerte Grafik-Leistung. Möglich machen dies eine Kryo Oca-Core-CPU aus je viermal Cortex-A78 und Cortex-A55 mit einer Taktrate von bis zu 2,2 GHz sowie eine nicht näher spezifizierte Adreno-GPU.
Dank des verbauten
Snapdragon X62 5G-Modems unterstützt der neue SoC nicht nur den neuen Mobilfunkstandard der fünften Generation mit den beiden Standards
mmWave und
Sub-6-GHz, sondern es gibt auch erstmals
Wi-Fi 6E (802.11a/b/g/n/ac/ax mit 2,4, 5 und6 GHz) in der Mittelklasse. So sind sowohl via Mobilfunk als auch WLAN Datenraten von bis zu 2, 9 Gbit/s im Download möglich.
Displays unterstützt der Snapdragon 6 Gen 1 mit bis zu FHD+ bei 120 Hz, Speicher vom Typ LPDDR5. Weitere Bestandteile des mit 4 nm gefertigten Chipsatzes sind unter anderem ein Qualcomm Spectra 12-Bit Triple-ISP für Kameras mit bis zu 200 Megapixel sowie die Aufnahme von Computational-HDR-Videos und die Qualcomm AI Engine der siebten Generation.
Snapdragon 6 Gen 3
Auf Gen 1 folgt Gen 3 – zumindest bei Qualcomms Snapdragon 6 Serie. Der Hersteller hat
Anfang September 2024 den neuen Snapdragon 6 Gen 3 als Nachfolger des Snapdragon 6 Gen 1 vorgestellt. Er richtet sich erneut an Mittelklasse-Smartphones und -Tablets und wartet unter anderem mit 5G-Konnektivität auf.
Der mit 4 nm Strukturbreite von TSMC gefertigte Snapdragon 6 Gen 3 ähnelt in vielen Punkten dem Snapdragon 7s Gen 2, hat aber ein paar Einschränkungen. Dies betrifft unter anderem die Qualcomm Kryo CPU mit acht Kernen. Deren Performance-Cluster setzt sich aus vier Kernen vom Typ ARM Cortex-A78 mit bis zu 2,4 GHz zusammen. Dazu kommen vier Cortex-A55 Effizienzkerne mit bis zu 1,8 GHz Arbeitstempo. Dies soll für 10 Prozent mehr Leistung als beim Vorgänger sorgen.
30 Prozent mehr Performance verspricht Qualcomm zudem für die Adreno 710 GPU mit Unterstützung von OpenGL ES 3.2, Vulkan 1.1 sowie OpenCL 2.0. 20 Prozent Plus sind es laut Herstellerangaben bei der Qualcomm AI Engine und damit bei KI-Berechnungen wie die Geräuschunterdrückung bei Anrufen. Kombiniert werden kann der Chipsatz von Herstellern mit LPDDR4X und LPDDR5 RAM sowie UFS-3.1-Speicher.
Während die Bildausgabe der GPU mit bis zu FHD+ bei 120 Hz erfolgt, funkt das integrierte und nicht näher spezifizierte
Snapdragon 5G Modem-RF System von Qualcomm mit bis zu 2,9 Gbit/s Downloadgeschwindigkeit. Es unterstützt den fünften Mobilfunkstandard in den Bereichen Sub-6-GHz und mmWave samt 2-Carrier-Aggregation und bis zu 200 MHz Bandbreite. Alternativ wird auf die vorherigen Standards zurückgegriffen. Zusätzlich funkt das integrierte Qualcomm FastConnect Mobile Connectivity System mit Wi-Fi 6E bei 2,4, 5 und 6 GHz und bis zu 2,9 Gbit/s WLAN-Geschwindigkeit sowie mit Bluetooth 5.2. Auch die üblichen Ortungsstandards (QZSS, Galileo, Beidou, GLONASS, NavIC, GPS) sowie NFC (Near Field Communication) sind an Bord.
Ebenfalls Teil des Snapdragon 6 Gen 3 mit der Modellnummer SM6475-AB ist eine Triple ISP (Image Signal Processor), die mit Einzelkameras mit bis zu 200 MP sowie für ZSL-Aufnahmen mit Triple-Kameras mit maximal 16 MP Auflösung zusammenarbeiten kann. Zudem ist das Aufzeichnen von Videos mit bis zu 240 fps möglich, wobei 4K-Aufnahmen mit maximal 30 fps unterstützt werden. Dazu kommen weitere Features wie Qualcomm Snapdragon Sound Technologie mit Unterstützung von aptX Adaptive, sowie Qualcomm Quick Charge 4+ und Snapdragon Elite Gaming.
Snapdragon 6s Gen 3
Mitte Juni 2024 hat Qualcomm ohne viel Aufsehen einen neuen Chipsatz enthüllt. Der Snapdragon 6s Gen 3 ist für Smartphones und Tablets der Mittelklasse vorgesehen. Numerisch ist er etwas schwierig einzusortieren. Es ist der Nachfolger des Snapdragon 6 Gen 1 aus der Snapdragon 6 Serie, die der Hersteller zuletzt recht stiefmütterlich behandelt hatte.
Der neue SoC basiert auf einer Qualcomm Kryo CPU mit den üblichen acht Kernen, 64-Bit-Architektur und einem Spitzentakt von 2,3 GHz. Konkretere Informationen liefert der Hersteller leider nicht. Dazu kombiniert man eine ebenfalls nicht näher spezifizierte Qualcomm Adreno GPU mit Unterstützung von OpenCL 2.0 sowie Displays mit bis zu 1.080 x 2.520 Pixeln und maximal 120 Hz Aktualisierungsrate.
Kombinierbar ist der Snapdragon 6s Gen 3 mit bis zu 2.133 MHz schnellem LPDDR4x RAM. KI-Berechnungen übernehmen die Qualcomm AI Engine sowie der Qualcomm Sensing Hub, die natürlich nicht so leistungsfähig ausfallen wie bei den Top-Chipsätzen des Herstellers. Gefertigt wird der Mittelklasse-SoC mit der Modellnummer SM6375 mit einer Strukturbreite von 6 nm.
Das Herzstück für die mobile Konnektivität ist das Qualcomm Snapdragon X51 5G Modem-RF System, das wir schon von diversen anderen Chipsätzen des Chiplieferanten kennen. Es ermöglicht Downloads mit bis zu 2,5 Gbit/s und unterstützt die Standards mmWave, Sub-6-GHz sowie 5G Standalone (
SA) und Non-Standalone (
NSA). Kombiniert werden kann das Modem mit mehreren SIM-Karten (Multi-SIM-Unterstützung).
Für WLAN bis hin zum veralteten Standard Wi-Fi 5 mit 2x2 MIMO sorgt das Qualcomm FastConnect 6200. Dazu funkt es mit Bluetooth 5.2. Auch die üblichen Ortungsstandards GPS, QZSS, Galileo, Beidou, GLONASS und NavIC sind beim Qualcomm Snapdragon 6s Gen 3 an Bord.
Die in dem Chipsatz verbaute Qualcomm Spectra Triple ISP kann mit bis zu drei Kameras zusammenarbeiten, wobei mit einer Single-Kamera bis zu 108 MP Auflösung unterstützt werden. Dazu sind Videoaufnahmen mit bis zu 120 fps möglich, dann allerdings nur in 720p.
Snapdragon 7 Gen 1
Gemeinsam mit dem Snapdragon 8+ Gen 1, hat Qualcomm im Mai 2022 auch den Snapdragon 7 Gen 1 enthüllt. Der Chipsatz ist der erste Mittelklasse-SoC des Herstellers, der das neue Namenschema trägt und folgt auf den Snapdragon 780G. Gefertigt wird auch er mit 4-nm-Prozesstechnologie.
Über die Leistungsgewinne der Kryo CPU liefert Qualcomm derzeit nicht so viele Hinweise. Klar ist nur, dass die Octa-Core-CPU aus vier ARM Cortex-A710-Performance-Kernen mit maximal 2,4 GHz und vier energiesparsameren Cortex-A510-Kernen mit einem Arbeitstempo von bis zu 1,8 GHz besteht. Laut der Angaben von ARM, ist der neue Performance-Kern rund 10 Prozent schneller und 35 Prozent effizienter als noch der vorherige Cortex-A78. Der Snapdragon 7 Gen 1 ermöglicht die Kombination mit bis zu 16 GB LPDDR5 RAM und UFS 3.1 Flash-Speicher.
Dazu kombiniert der Hersteller eine nicht näher spezifizierte Adreno GPU, die um 20 Prozent schneller sein soll und unter anderem Dolby Vision, HLG, h.265 und VP9 unterstützt. Im Zusammenspiel sind FHD+-Displays mit bis zu 144 Hz oder QHD+-Panels mit maximal 60 Hz möglich. Für den neuen Qualcomm AI Engine der 7. Generation verspricht der Hersteller eine 30-prozentige Steigerung der KI-Performance sowie die Unterstützung von Features wie Camera Deep Learning Face Detect (DLFD) und Video Super Resolution (VSR). Der verbaute Qualcomm Spectra Triple ISP kann mit Kameras bis 200 Megapixel zusammenarbeiten und ermöglicht 4K-HDR-Aufnahmen mit bis zu 30 fps.
Ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des neuen Snapdragon 7 Gen 1 ist das
Snapdragon X62 Modem-RF-System. Dieses funkt mit den beiden 5G-Standards mmWave und Sub-6-GHz und ermöglicht Bandbreiten von bis zu 4,4 Gbit/s. Dazu funkt der Chip mit
Wi-Fi 6E bei 2,4, 5 und 6 GHz, Bluetooth 5.3 sowie den üblichen Standards für Ortung.
Snapdragon 7 Gen 3
Auf 1 folgt bei Qualcomm 3 – zumindest bei der Mittelklasse-Chipsatz-Serie Snapdragon 7. Mitte November hat der Hersteller den neuen Snapdragon 7 Gen 3 als Nachfolger des Snapdragon 7 Gen 1 vorgestellt. Damit hat man die zweite Generation übersprungen und die Namensgebung an die Flaggschiff-Serie Snapdragon 8 mit der aktuell 3. Generation angepasst.
Der Snapdragon 7 Gen 3 ist wie der Vorgänger ein Chipsatz für Smartphones der (gehobenen) Mittelklasse. Er wird von Auftragsfertiger TSMC im 4-Nanometer-Verfahren hergestellt.
Auch wenn Qualcomm keine konkreten Angaben zu den verwendeten Kernen macht, basiert der Snapdragon 7 Gen 3 auf einer Octa-Core-CPU. Deren schnellster Performance-Kern arbeitet mit maximal 2,63 GHz. Dazu kommen drei weitere leistungsfähige Performance-Kerne mit bis zu 2,4 GHz Taktrate sowie vier Effizienz-Kerne für einen stromsparenden Betrieb mit bis zu 1,8 GHz Arbeitstempo. Laut Herstellerangaben, ist die CPU-Leistung um 15 Prozent gegenüber der Vorgängergeneration gestiegen, der Energiebedarf des Chipsatzes hingegen um 20 Prozent gesunken.
Sogar satte 50 Prozent mehr Leistung soll die verwendete Qualcomm Adreno GPU, die der Hersteller ebenfalls nicht näher benennt, aufweisen. Sie beherrscht die APIs OpenGL ES 3.2, Vulkan 1.3 und OpenCL 2.0 FP, unterstützt HDR10+, HLG und Dolby Vision und kann VP9 und h.265 Hardware-beschleunigt dekodieren.
Displays lassen sich mit bis zu 4K-Auflösung und 60 Hz Bildwiederholrate bzw. bis zu 168 Hz und maximal FHD+ mit dem Chipsatz kombinieren. Dazu unterstützt er LPDDR5 RAM mit 3.200 GHz. Die verbaute Hexagon NPU bringt laut Qualcomm sogar 60 Prozent mehr KI-Performance pro Watt.
Für Konnektivität stehen
Snapdragon X63 und FastConnect 6700 zur Verfügung. Das 5G RF-Modem System unterstützt
mmWave und
Sub-6-GHz mit bis zu 4 Carriern, 4 sowie 2x2 MIMO und Downloads mit bis zu 5 Gbit/s Datenrate. Qualcomm FastConnect 6700 bringt das bis zu 2,9 Gbit/s schnelle
Wi-Fi 6E (802.11a/b/g/n/ac/ax) mit sich, funkt zudem mit Bluetooth 5.3 samt Spatial Audio mit Kopf-Tracking und aptX Lossless für Musik-Streaming in verlustfreier CD-Qualität. Unterstützung für die üblichen Ortungsstandards QZSS, Galileo, Beidou, GLONASS, NavIC und GPS ist ebenfalls an Bord.
Auch ein Image Signal Processor ist natürlich Bestandteil des Snapdragon 7 Gen 3. Der Qualcomm Spectra Triple ISP mit 12 Bit unterstützt Einzelkameras mit bis zu 200 MP Auflösung, Dual-Kameras mit 32 + 21 MP sowie Triple-Cams mit je bis zu 21 MP. Videos kann er mit bis zu 4K HDR aufzeichnen, ermöglicht zudem Zeitlupenaufnahmen mit 1080p und 120 fps.
Snapdragon 7+ Gen 2
Qualcomm hat im März 2023 seine Snapdragon 7-Serie um den neuen Snapdragon 7+ Gen 2 erweitert. Die neue Plus-Version passt als Gen 2 nicht ganz in die Historie, da es noch keine erste Generation gab. Vermutlich versucht Qualcomm hier, die Snapdragon 7-Modelle an die bereits in der zweiten Generation befindlichen Snapdragon 8-Modelle anzupassen.
Bild: Qualcomm
Unabhängig vom verwirrenden Namen, hat Qualcomm dem Snapdragon 7+ Gen 2 als Plus-Version des Snapdragon 7 Gen 1 eine Reihe von Verbesserungen spendiert. Unter anderem arbeitet der verbaute Octa-Core-Prozessor mit 64 Bit vom Typ Qualcomm Kyro schneller. Der Performance-Kern Arm Cortex-X2 nähert sich mit 2,91 GHz der 3-GHz-Marke an. Dazu kommen drei Performance-Kerne mit 2,49 GHz Spitzentakt sowie vier energiesparsame Effizienz-Kerne mit bis zu 1,8 GHz Tempo.
Für die Grafikausgabe ist eine Adreno GPU zuständig, die Qualcomm bisher nicht genauer benannt hat. Der Hersteller nennt einzig eine doppelt so hohe Rechenleistung und eine Vielzahl von Features inklusive Vulkan 1.1 API, HDR-Gaming und mehr. Die GPU kann Displays mit einer 4K-Auflösung mit 60 Hz sowie QHD+-Panels mit bis zu 120 Hz versorgen. Als Speicher können Hersteller in Kombination mit den 4-nm-SoC auf bis zu 16 GB LPDDR5 RAM mit bis zu 3.200 MHz sowie UFS 3.1 Flashspeicher zurückgreifen.
Für die Mobilfunkkonnektivität ist das
Snapdragon X62 5G Modem-RF System von Qualcomm zuständig. Dieses unterstützt bekanntermaßen 5G im Bereich
Sub-6-GHz mit 4x4 MIMO und
mmWave mit vier Carrier und 2x2 MIMO sowie
Standalone (SA) und
Non-Standalone (NSA). Qualcomm gibt die theoretisch erreichbare Datenrate im Download mit 4,4 Gbit/s an. Dazu kommen Unterstützung für
Dynamic Spectrum Sharing (DSS) sowie die Vorgängerstandards von 5G. Ebenfalls an Bord ist das Quacomm FastConnect 6900 System. Es bringt
Wi-Fi 6E mit 2,4, 5 und 6 GHz und Datenraten von bis zu 3,6 Gbit/s sowie Bluetooth 5.3 mit. Für Ortung und Navigation stehen die gängigen Standards GPS, Glonass, BeiDou, Galileo, QZSS und NavIC zur Verfügung.
Für das Zusammenspiel mit Kameras ist der Qualcomm Spectra Image Signal Processor zuständig. Er weist Triple 18Bit ISPs auf und kann mit drei Sensoren mit jeweils 32 MP zusammenarbeiten. Einzelkameras können bis zu 108 MP aufweisen, Fotoaufnahmen bis zu 200 MP. Zudem beherrscht der ISP Videoaufnahmen in 4K mit 60 Bildern pro Sekunde und HDR10, HDR10+, HLG und Dolby Vision. Abgerundet wird die Ausstattung des Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 2 unter anderem von dem Qualcomm Hexagon Processor für KI-Berechnungen, dem Qualcomm Sensing Hub und ausgewählten Snapdragon Elite Gaming Features.
Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 3
Kurz nach dem Snapdragon 8s Gen 3 hat Qualcomm im März 2024 mit dem Snapdragon 7+ Gen 3 einen weiteren neuen Chipsatz vorgestellt, der eine Modellreihe tiefer einsortiert ist und sich vor allem an Smartphones der oberen Mittel- sowie Premiumklasse richtet. Im Vergleich zum Snapdragon 7 Gen 3, werkelt die Plus-Version nicht nur schneller, sondern hat auch einige spannende neue Features rund um KI spendiert bekommen. Gefertigt wird der Chip mit 4 nm Strukturbreite.
Der neue Snapdragon 7+ Gen 3 basiert in gewohnter Manier auf einer Qualcomm Kryo CPU mit acht Kernen und hat wie die höherwertigen Snapdragon 8-Modelle ebenfalls den Arm Cortex-X4 als Prime-Core verbaut. Hier arbeitet er mit 2,8 GHz allerdings etwas langsamer als im Snapdragon 8s Gen 3. Dazu kombiniert der Hersteller vier bis zu 2,6 GHz schnelle Performance-Kerne sowie drei Effizienz-Kerne mit 1,9 GHz Arbeitstakt, die allerdings nicht genauer spezifiziert wurden.
Die CPU soll laut Herstellerangaben 15 Prozent mehr Leistung aufweisen als die vorherige Generation, dazu um 5 Prozent effizienter arbeiten. Kombinieren können Smartphone-Hersteller den neuen Chipsatz der oberen Mittelklasse mit LPDDR5x RAM mit bis zu 4.200 MHz und maximal 24 GB Größe sowie UFS 4.0 Flash-Speicher.
Auch zur verbauten Adreno GPU macht Qualcomm keine genauen Angaben, lässt aber wissen, dass diese um bis zu 45 Prozent performanter sei. Hardware-Raytracing bleibt der Snapdragon 8-Serie vorbehalten und wird vom Snapdragon 7+ Gen 3 nicht geboten. Der Grafikchip kann Displays mit bis zu 4K-Auflösung mit maximal 60 Hz sowie mit QHD bei 120 Hz bespielen. Zudem unterstützt er externe Monitore mit bis zu 8K bei 30 Hz oder 1080p mit maximal 240 Hz. Dazu stellt der neue Chipsatz Inhalte in HDR10, HDR10+ und Dolby Vision dar und unterstützt Video-Decoding mit bis zu 4K bei 60 Hz.
Als 5G Modem-RF System integriert Qualcomm im Snapdragon 7+ Gen 3 das
Snapdragon X63. Dieses beherrscht bekanntermaßen 5G im Bereich
Sub-6-GHz und
mmWave als
Standalone sowie
Non-Standalone und den
3GPP Release 17. Laut Herstellerangaben, sind so mit bis zu 4x4 MIMO Übertragungsraten von maximal 4,2 Gbit/s im Download möglich. Ebenso Bestandteil des Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 3 ist FastConnect 7800 mit in der Theorie bis zu 5,8 Gbit/s schnellem
Wi-Fi 7 sowie Bluetooth 5.4 samt Unterstützung von aptX, aptX Lossless, aptX Adaptive und LE Audio.
Der Qualcomm Spectra Image Signal Processor (ISP) arbeitet mit Einzelkameras mit bis zu 200 MP oder 36 MP Triple-Kameras zusammen und kann Videos in 4K HDR mit 60 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Auch allerhand KI-Features hat der Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 3 an Bord, unter anderem für die Verbesserung von Aufnahmen, virtuelle Assistenten und vieles mehr. Hierfür zeigt sich die Hexagon NPU verantwortlich.
Qualcomm Snapdragon 7s Gen 2
Einen klassischen Snapdragon 7 Gen 2 bietet Qualcomm nicht an, dafür seit September 2023 den Snapdragon 7s Gen 2. Die 7s-Serie sortiert sich unter dem regulären Modell ein und richtet sich ebenfalls an Smartphones und Tablets der Mittelklasse.
Der im 4nm-EUC-Prozess gefertigte Chipsatz mit der Modellnummer SM7435-AB ähnelt dem Snapdragon 7 Gen 1, weist allerdings einen höheren Takt der Effizienz-Kerne und eine anders benannte GPU auf. Die Octa-Core-CPU setzt sich aus acht Kernen in zwei Clustern zusammen, von denen vier Cortex-A78 mit bis zu 2,4 GHz und vier Cortex-A55 mit maximal 1,95 GHz werkeln. Dazu verbaut der Hersteller die Adreno 710 GPU, die Displays mit bis zu FHD+ bei 144 Hz ansteuern kann. Kombiniert werden kann der SoC mit LPDDR5 RAM mit bis zu 3.200 MHz.
Für Konnektivität sorgen das
Snapdragon X62 5G und Qualcomm FastConnect 6700. Das 5G Modem-RF System unterstützt den fünften Mobilfunkstandard im Bereich Sub-6-GHz bei 140 MHz Bandbreite und mmWave mit 200 MHz und zwei Carriern sowie Dynamic Spectrum Sharing (DSS). Es ermöglicht Downloads mit bis zu 2,9 Gbit/s. Das verbaute WLAN mit bis zu
Wi-Fi 6E erreicht ebenso hohe Datenraten und funkt bei 2,4, 5 und 6 GHz. Zudem werden Bluetooth 5.2, GNSS (GPS, QZSS, Galileo, Beidou, NavIC, GLONASS) sowie NFC unterstützt.
Der verbaute 12 Bit Image Signal Processor (ISP) des Snapdragon 7s Gen 2 kann mit Einzelkameras mit bis zu 200 MP umgehen. Im ZSL-Betrieb sind es bis zu 48 MP mit einer Linse, 32 + 16 MP bei zwei Kameras und bis zu 16 MP bei Triple-Cams. Videos zeichnet der ISP mit bis zu 4K bei 30 Hz oder als Slow Motion in 1080p mit 120 Hz auf. Für allerhand KI-Power sorgt der Qualcomm AI Engine mit gesteigerter Hexagon NPU sowie Qualcomm Sensing Hub. Dazu runden Snapdragon Elite Gaming, Snapdragon Sound mit Unterstützung von Qualcomm aptX Losless sowie Qualcomm Quick Charge 4+ die Ausstattung des Snapdragon 7s Gen 2 ab.
Qualcomm Snapdragon 7s Gen 3
Knapp ein Jahr nach dem Snapdragon 7s Gen 2, hat Qualcomm den Nachfolger Snapdragon 7s Gen 3 vorgestellt. Der Chipsatz mit der Modellnummer SM7635 sortiert sich unter dem Snapdragon 7 Gen 3 ein und ist für Mittelklasse-Smartphones gedacht.
Im Vergleich zur vorherigen Generation, bietet der mit 4 nm Strukturbreite von TSMC gefertigte Snapdragon 7s Gen 3 laut Angaben von Qualcomm rund 20 Prozent mehr CPU-Leistung. Der Hersteller setzt hierbei auf eine nicht näher spezifizierte Qualcomm Kryo CPU mit acht Kernen, 64 Bit und einem Spitzentakt von 2,5 GHz. Laut inoffizieller Informationen, setzt sich der 1+3+4-Prozessor aus einem Cortex-A720-Kernen mit 2,5 GHz sowie drei Stück mit 2,4 GHz sowie vier Cortex-A520 mit 1,8 GHz zusammen. Kombiniert werden kann der Chipsatz mit bis zu 3.200 MHz schnellem LPDDR5 RAM.
Die Grafikleistung des Snapdragon 7s Gen 3 ist laut Qualcomm sogar um 40 Prozent gestiegen. Auch hier nennt Qualcomm nur ganz allgemein eine Adreno GPU mit Unterstützung von OpenGL ES 3.2, Vulkan 1.3 und OpenCL 2.0 FP, aber ohne Hardware-Raytracing. Sie kann Smartphone-Displays mit bis zu FHD+-Auflösung bei maximal 144 Hz sowie externe Monitore mit maximal 4K bei 60 Hz bespielen. Für die AI-Performance der Qualcomm AI Engine mit Hexagon NPU und Sensing Hub gibt man eine Leistungssteigerung von 30 Prozent gegenüber dem Snapdragon 7s Gen 2 an.
Beim verbauten Modem hüllt sich Qualcomm ebenfalls in Schweigen, spricht nur allgemein von einem Snapdragon 5G Modem-RF System. Möglicherweise handelt es sich um das
Snapdragon X62. Angegeben sind Downloads mit bis zu 2,9 Gbit/s sowie Unterstützung von 5G mit 140 MHz Bandbreite im Sub-6-Ghz-Bereich und mit 200 MHz Bandbreite und zwei Carrier für mmWave. 5G-Multi-SIM beherrscht der Snapdragon 7s Gen 3 ebenfalls. Das Qualcomm FastConnect Mobile Connectivity System bringt bis zu 2,9 Gbit/s schnelles WLAN bis Wi-Fi 6E mit sich und nutzt die Frequenzen bei 2,4, 5 und 6 GHz. Dazu funkt der SoC mit Bluetooth 5.4 und den üblichen GNSS GPS, QZSS, Galileo, Beidou, GLONASS und NavIC mit Triple-Frequenz-Support.
Der integrierte Qualcomm Spectra Image Signal Processor mit Triple ISP und 12 Bit Farbtiefe ist ebenfalls leistungsfähiger. Er kann nun im Zero-Shutter-Lag-Mode (ZSL) mit drei 21 MP, zwei 32+21 MP oder einer 64 MP Kamera zusammenarbeiten. Die maximale Kameraauflösung ist mit 200 MP angegeben. Videos können in 4K mit 30 fps und HDR oder in 1080p mit bis zu 120 fps aufgezeichnet werden. Abgerundet wird die Ausstattung des Snapdragon 7s Gen 3 von der Snapdragon Sound Technology Suite mit Unterstützung von Qualcomm aptX Adaptive und Qualcomm aptX Lossless sowie Snapdragon Elite Gaming für ein rasanteres Gaming-Erlebnis.
Snapdragon 8 Gen 1
Anfang Dezember hat Qualcomm seinen neuen Flaggschiff-SoC für das Jahr 2022 offiziell vorgestellt. Lange Zeit war die Gerüchteküche von einem Namen wie Snapdragon 898 oder ähnlichem ausgegangen. Qualcomm führt mit dem neuen Chip aber auch eine neue Namensgebung ein und nennt das neue Modell einfach nur Snapdragon 8 Gen 1.
Neben einem neuen Namen, hat sich auch technisch viel getan. Der Chip wird erstmals mit 4 nm gefertigt, was für mehr Leistung bei geringerem Energieverbrauch sorgt. Die verbaute CPU setzt sich wieder aus acht Kernen zusammen. Das Herz der Kryo-CPU mit neuer ARMv9-Architektur ist der Arm Cortex-X2-Kern, der mit bis zu 3 GHz schnell arbeitet. Dazu kommen zwei weitere Cluster, die sich aus dem Cortex A710 mit 2,5 GHz und dem Cortex A519 mit 1,8 GHz zusammensetzen. Insgesamt wird von einem Leistungsplus von 20 Prozent bei einem um 30 Prozent geringeren Energieverbrauch geredet. Maschinenlernen und KI-Algorithmen laufen dank der 7. Generation der Qualcomm AI Engine laut Hersteller sogar viermal so schnell ab.
Ebenfalls deutlich schneller arbeitet die Adreno 730 GPU. Qualcomm gibt hier eine um 30 Prozent höhere Grafik-Performance bei 25 Prozent mehr Effizienz an. In Vulkan sind sogar Leistungssteigerungen von bis zu 60 Prozent zu erwarten. Der Grafikengine unterstützt unter anderem den Unreal Engine 5 sowie die volle Suite an Snapdragon Elite Gaming-Features. Der SoC kann mit Displays bis 4K@60Hz sowie QHD+@144Hz zusammenarbeiten. Als Arbeitsspeicher können Hersteller LPDDR5 mit bis zu 3.200 MHz mit dem SoC kombinieren.
Für Konnektivität ist das bereits bekannte Modem
Snapdragon X65 zuständig. Es unterstützt bekanntermaßen 5G im Bereich
mmWave sowie
Sub-6-GHz und ermöglicht Downloads mit bis zu 10 Gbit/s. Dazu unterstützt der Snapdragon 8 Gen 1
Wi-Fi 6E bei 2,4, 5 und 6 GHz, Bluetooth 5.2 sowie NFC. Neu ist zudem Support für den aptx Lossless-Bluetooth-Codec.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist ein Qualcomm Spectra ISP. Hierbei handelt es sich um einen Triple 18-bit ISP, der Aufnahmen von drei Kameras zeitgleich verarbeiten kann. Bei Triple-Kameras sind bis zu 36 MP, bei Dual-Kameras 64+36 MP und bei Single-Kameras bis zu 200 MP möglich. Dazu kommen Features wie Zeitlupenaufnahmen mit 960 Bildern pro Sekunde sowie die Unterstützung von Dolby Vision, HDR10+, HDR10 und HLG. Die ersten Smartphones mit dem Snapdragon 8 Gen 1 sollen bereits in Kürze kommen, unter anderem von
Xiaomi und
Motorola.
Snapdragon 8+ Gen 1
Mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 hat Qualcomm im Mai 2022 das erwartete Plus-Modell des Snapdragon 8 Gen 1 präsentiert. Es ist der zweite SoC mit dem neuen Namenschema, da zuvor von der Gerüchteküche als Snapdragon 8 Gen 1+ erwartet wurde.
Mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 hat Qualcomm keine großen neuen Features eingeführt, dafür aber neben einigen Verbesserungen vor allem ein wesentliches Problem angegangen. Der Snapdragon 8 Gen 1 leidet unter starker Hitzeentwicklung und einem hohen Stromverbrauch. Der Snapdragon 8+ Gen 1 macht nun vieles besser, so der Hersteller. Das kommt unter anderem der Akkulaufzeit zugute. Möglich machen soll dies unter anderem ein Wechsel des Auftragsfertigers. Nun stammt der neue SoC von TSMC statt Samsung, gefertigt wird mit 4 nm.
Laut Qualcomm, soll die neue CPU um 30 Prozent energieeffizienter arbeiten und dennoch 10 Prozent mehr Leistung aufweisen. Möglich wird dies durch eine von 3,0 auf 3,2 GHz gesteigerte Taktrate des Performance-Kerns vom Typ ARM Cortex-X2. Dazu konnte man auch bei der Adreno 730 GPU eine Leistungssteigerung von zehn Prozent sowie eine Energieersparnis von 30 Prozent erreichen. Dies kommt unter anderem der Gaming-Performance zugute. Unterstützt werden Displays mit 4K und bis zu 60 Hz sowie mit QHD+ und bis zu 144 Hz. Wiedergabe von Inhalten in HDR10 and HDR10+ ist möglich.
Wie auch im Snapdragon 8 Gen 1, hat der Snapdragon 8+ Gen 1 das
Snapdragon X65 5G-Modem von Qualcomm integriert. Dieses ist bekanntermaßen mit
mmWave und
Sub-6-GHz kompatibel und erreicht theoretischen Datenraten von bis zu 10 Gbit/s.
Wi-Fi 6E mit 2,4, 5 und 6 GHz und Bluetooth 5.3 sind ebenso wie die gängigen Ortungsstandard Teil des Chips.
Ebenso verbaut ist der Qualcomm AI Engine der 7. Generation. Für ihn verspricht der Hersteller eine um 20 Prozent verbesserte Leistung pro Watt, sodass KI-Berechnungen noch energieeffizienter über die Bühne gehen. Die Snapdragon Sound Technologie verspricht Unterstützung von aptX Lossless und LE Audio sowie deutlich längere Audiospielzeiten. Der integrierte Qualcomm Spectra Image Signal Processor (ISP) kann für Fotos mit Kameras bis 200 Megapixel zusammenarbeiten und ermöglicht die Aufnahme 8K-HDR-Videos bei 30 fps sowie 4K-Videos mit 120 fps.
Die ersten Smartphones mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 werden im dritten Quartal 2022 erwartet. Bereits jetzt ist klar, dass Hersteller wie Black Shark, Honor, iQoo, Lenovo, Motorola, Nubia, OnePlus, Oppo, Realme, RedMagic, Redmi, Vivo, Xiaomi und ZTE Smartphones mit dem neuen Chipsatz auf den Markt bringen wollen.
Snapdragon 8 Gen 2
Mitte November 2022 hat Qualcomm seinen neuen Flaggschiff-SoC Snapdragon 8 Gen 2 vorgestellt. Der Nachfolger des Snapdragon 8 Gen 1 bietet mehr Performance und ist dennoch deutlich effizienter. Gefertigt wird der neue Smartphone-Chipsatz mit 4 Nm Strukturbreite.
Das Herzstück des Snapdragon 8 Gen 2 ist eine Octa-Core-CPU. Diese besteht aus einem Arm Cortex-X3-Kern mit einem Arbeitstempo 3,2 GHz, viermal dem Arm Cortex-A715-Kern mit 2,8 GHz sowie drei sparsamen Cortex-A510-Kernen von Arm bei 2,0 GHz, weist also durchaus eine ungewöhnliche Zusammenstellung auf. Qualcomm verspricht eine um 35 Prozent höhere Prozessorleistung im Vergleich zum Snapdragon 8+ Gen 1 sowie eine 40 Prozent bessere Effizienz. Kombiniert werden kann der SoC mit bis zu 4.200 MHz schnellem LPDDR5x RAM.
Der nicht näher bezifferte Adreno Grafikchip leistet laut Herstellerangaben eine um 25 Prozent schnellere Performance und ist dabei sogar um 45 Prozent effizienter. Er unterstützt Raytracing, Dolby Vision, HDR10+, HLG, OpenGL ES 3.2, OpenCL 2.0 und Vulkan 1.3 und hat zudem einen h.265- und VP9-Decoder an Bord. Die Grafikausgabe gelingt mit 4K bei bis zu 60 Hz sowie mit QHD+ mit maximal 144 Hz, unterstützt dazu die Wiedergabe von HDR10+, HDR10 sowie HDR Vivid. Zudem soll der Snapdragon 8 Gen 2 eine um über viermal höhere KI-Performance erreichen.
Für die Konnektivität feiert das
Anfang des Jahres vorgestellte 5G-Modem
Snapdragon X70 seine Premiere im Snapdragon 8 Gen 2. Es unterstützt den neuen Mobilfunkstandard
Standalone (5G SA) und
Non-Standalone (5G NSA) mit
mmWave und
Sub-6-GHz, ermöglicht so Downloadraten von bis zu 10 Gbit/s sowie Uploads mit bis zu 3,5 Gbit/s. Ebenfalls Bestandteil des Chipsatzes sind mit FastConnect 7800 das noch nicht offiziell vorgestellte
Wi-Fi 7 (802.11be) mit bis zu 5,8 Gbit/s sowie Bluetooth 5.3 samt 3D-Audio mit Kopf-Tracking, aptX Lossless, aptX Adaptive und Bluetooth LE Audio.
Der neue Snapdragon 8 Gen 2 beherrscht das Zusammenspiel einzelner Kameras mit bis zu 200 Megapixel sowie Triple-Cameras von jeweils bis zu 36 Megapixel. Videos verarbeitet der Chipsatz mit bis zu 8K bei 30 fps oder 4K mit bis zu 120 fps.
Die ersten Smartphones mit dem Snapdragon 8 Gen 2 dürften noch Ende 2022 auf den Markt kommen. Zahlreiche Hersteller haben bereits Modelle mit dem neuen Flagschiff-Chipsatz von Qualcomm angekündigt, darunter Samsung, Xiaomi, Vivo, OnePlus und viele mehr.
Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy
Gemeinsam mit dem
Samsung Galaxy S23, Galaxy S23+ und Galaxy S23 Ultra hat Qualcomm einen neuen und speziell auf die Samsung-Flaggschiffe zugeschnittenen SoC vorgestellt. Der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy ist eine Spezialversion des bekannten Flaggschiff-Chipsatzes Snapdragon 8 Gen 2 und der bisher schnellste seiner Art.
Leider lässt uns Qualcomm bei einigen Details im Dunkeln. Klar ist aber, dass man die maximale Taktrate des leistungsstärksten Rechenkern vom Typ ARM Cortex-X3 der Octa-Core-CPU von 3,2 GHz auf 3,36 GHz angehoben hat. Damit ist der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy der bisher schnellste Smartphone-Chipsatz von Qualcomm. Die Taktrate der anderen Kerne dürfte unverändert sein.
Zudem hat Qualcomm auch die Leistung der Adreno-GPU nach eigenen Angaben „signifikant“ verbessert. Der Grafikchip unterstützt Echtzeit-Raytracing. Dazu verbessert Samsungs Snapdragon Game Post Processing Accelerator die Leistung bei der Berechnung von Effekten wie Tiefenschärfe und Bewegungsunschärfe. Der neue Chipsatz ist zudem der erste, der Qualcomms Cognitive ISP einsetzt. Diese soll mit Semantic Segmentation die Qualität der Selfie-Kamera verbessern. Bei der sogenannten semantischen Segmentierung werden verschiedene Elemente des jeweiligen Motivs von Fotos und Videos erkannt und optimiert. Ebenfalls verbessert wurde der Hexagon KI-Beschleuniger, während für die Konnektivität weiterhin das
Snapdragon X70 5G-Modem zuständig ist.
Snapdragon 8s Gen 3
Qualcomm hat
im März 2024 seine Snapdragon 8 Gen 3-Modellreihe um den neuen Snapdragon 8s Gen 3 erweitert. Damit geht man wie bei der darunterliegenden Serie und dem Snapdragon 7s Gen 2 vor und bringt auch bei den Flaggschiff-Chipsätzen ein Modell unterhalb des Snapdragon 8 Gen 3 auf den Markt.
Genau genommen liegt der Snapdragon 8s Gen 3 zwischen dem aktuellen Modell und dessen Vorgänger Snapdragon 8 Gen 2. Der neue Chipsatz richtet sich an erschwinglichere Smartphones der oberen Mittel- und unteren Spitzenklasse. Diverse Hersteller haben bereits erste Modelle mit dem Snapdragon 8s Gen 3 angekündigt, die kurz nach dem Launch des SoCs auf den Markt kommen sollen.
Wie üblich verbaut Qualcomm auch im Snapdragon 8s Gen 3 acht Kerne, die ähnlich wie beim Snapdragon 8 Gen 3 sind. Unterschiedlich fallen aber unter anderem die Taktraten sowie die Aufteilung aus. Der Prime Core vom Typ Cortex-X4 werkelt mit maximal 3 GHz deutlich langsamer als beim Top-Modell mit 3,4 GHz. Auch die vier statt fünf integrierten Performance-Kerne Cortex-A720 sind mit bis zu 2,8 GHz langsamer getaktet. Dafür gibt es mit drei Stück einen Effizienzkern der Art Cortex-A520 mit bis zu 2 GHz mehr. Insgesamt liegt die Performance des Snapdragon 8s Gen 3 also recht deutlich unter dem Snapdragon 8 Gen 3.
Als Grafikeinheit kombiniert Qualcomm die Adreno 735 vom Snapdragon 8 Gen 2, die aber ein kleines Update bekommen hat und HW-Raytracing unterstützt. Kombiniert werden kann der neue Snapdragon 8s Gen 3 mit LPDDR5x RAM mit bis zu 4,2 GHz Arbeitstempo.
Ein Downgrade hat Qualcomm auch beim Modem vorgenommen, um den Snapdragon 8s Gen 3 günstiger anbieten zu können. Integriert ist das 5G-Modem RF-System
Snapdragon X70, das im Vergleich zum Nachfolger Snapdragon X75 aus dem Snapdragon 8 Gen 3 einige Einschränkungen aufweist. Es unterstützt ebenfalls
Sub-6-GHz und
mmWave sowie
5G Standalone und
Non-Standalone, allerdings nur den
3GPP Release 17 und maximale Datenraten von 5 Gbit/s. Dazu wird mit
Wi-Fi 7 mit bis zu 5,8 Gbit/s sowie Bluetooth 5.4 gefunkt.
Auch sonst gibt es ein paar Einschränkungen beim Snapdragon 8s Gen 3. So unterstützt der verbaute Image Signal Processor (ISP) „nur“ maximal 4K-HDR-Videos mit bis zu 60 fps, aber keine 8K-Aufnahmen. Zusammenarbeiten kann er mit Kameras mit bis zu 200 MP. Mit an Bord sind aber auch hier eine Reihe von KI-Features. Dazu zählen unter anderem KI-gestützte Funktionen wie semantische Segmentierung und Low-Light-Optimierung für noch bessere Aufnahmen.
Snapdragon 8 Gen 3
Ende Oktober 2023 hat Qualcomm im Rahmen des Snapdragon Summit 2023 auf Hawaii die dritte Generation seines Flaggschiff-Chipsatzes Snapdragon 8 vorgestellt. Ähnlich wie Google mit seinen eigenen SoCs für die Pixel-Smartphones, legt auch Qualcomm einen Fokus auf mehr KI für die Kamerafunktionen, bietet aber natürlich auch sonst mehr Performance und Ausstattung.
Der Nachfolger des Snapdragon 8 Gen 2 soll laut Herstellerangaben bis zu 30 Prozent schneller arbeiten. Der Hersteller setzt hierbei auf eine 1+5+3-Kryo-Kernkonfiguration, was einen Performance-Kern mehr bedeutet als im Vorjahr. Neben einem bis zu 3,3 GHz schnellen Prime-Core vom Typ Cortex-X4 setzt sich die CPU aus fünf Performance-Kernen Cortex-A720, von denen drei mit maximal 3,2 GHz und zwei mit bis zu 3 GHz arbeiten, sowie zwei effizienten Kernen vom Typ Cortex-A520 zusammen. Insgesamt soll die zentrale Recheneinheit 20 Prozent weniger Energie benötigen, arbeitet also deutlich effizienter. LPDDR6X-Speicher wird bis zu einer Größe von 24 GB und mit bis zu 4,8 GHz Arbeitstempo unterstützt.
Dazu kombiniert Qualcomm bei dem weiterhin mit 4 nm Strukturbreite gefertigten Chipsatz mit der Modellnummer SM8650-AB auf eine um 25 Prozent schnellere Qualcomm Adreno 750 GPU. Sie kann Displays mit bis zu 4K Ultra HD mit maximal 60 Hz oder bis zu QHD+-Auflösung mit maximal 144 Hz bespielen. Beim Gaming unterstützt die Grafikeinheit bis zu 240 fps, die Unreal Engine 5 und die Adreno Frame Motion 2.0 Engine sowie viele weitere Features.
Für die Kommunikation verbaut Qualcomm im neuen Snapdragon 8 Gen 3 das
Anfang des Jahres vorgestellte
Snapdragon X75 5G Modem RF-System. Es ermöglicht unter anderem KI-optimierte 5G-Verbindungen mit 4x4 MIMO
Sub-6-GHz, 2x2 MIMO
mmWave sowie 8 Carrier mmWave. Laut Herstellerangaben, sind in der Theorie Downloads mit bis zu 10 Gbit/s und Uploads mit bis zu 3,5 Gbit/s möglich. Dazu kommen dank Qualcomm FastConnect 7800 Wi-Fi 7 mit bis zu 5,8 Gbit/s und Bluetooth 5.4 samt 24-bit 96 Khz Lossless Audio über Bluetooth. Für Ortung und Navigation funkt der SoC dank der Qualcomm Location Suite mit Galileo, Beidou, NavIC, GPS, GLONASS und QZSS.
Besonders beeindruckend sind die Leistungszuwächse im Bereich KI. Die Neural Processing Unit (NPU) soll im Vergleich zum Vorgänger um 98 Prozent schneller arbeiten, der Always-On Low-Power Sensing Hub sogar um 350 Prozent. Gerade im Bereich On-Device-AI hat die auf multimodale, generative KI-Modelle optimierte Hexagon-NPU stark zugelegt und kann unter anderem Fotos und vieles mehr mit Künstlicher Intelligenz nachbearbeiten. So können z. B Fotos nachträglich eine größere Brennweite erhalten als bei der eigentlichen Aufzeichnung oder um Inhalte ergänzt werden, die in Realität gar nicht vorhanden sind. Auch ein Video Object Eraser, der vergleichbar ist mit dem Google Magic Eraser, zum Verschwinden lassen von unerwünschten Inhalten, ist gegeben – hier allerdings für Videos und nicht nur für Fotos. Zudem soll unter anderem auch die Gesprächsqualität bei Telefonaten per KI verbessert werden.
Natürlich integriert Qualcomm auch wieder einen Qualcomm Spectra Image Signal Processor (ISP). Dieser kann mit Single-Kameras mit bis zu 200 MP, Dual-Kameras mit 64 + 36 MP oder Triple-Kameras mit je 36 MP umgehen. Videos lassen sich mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde in 8K oder mit maximal 120 fps in 4K aufzeichnen, samt Unterstützung für Hybrid Log Gamma (HLG), Dolby Vision, HDR10, HDR10+ und Google Ultra HDR.
Abgerundet wird der neue Flaggschiff-Chipsatz Snapdragon 8 Gen 3, der ab Herbst 2023 wieder in einer ganzen Reihe von Top-Smartphones verbaut sein wird, unter anderem von NFC, Snapdragon Elite Gaming, Quick Charge 5 und 3D Sonic Sensor Max.
Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy
Wie schon bei der
Galaxy S23-Generation, hat Samsung auch für die Galaxy S24-Modelle einen speziellen Qualcomm-Chip im Einsatz. Der Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy ist eine aufgebohrte Version des Snapdragon 8 Gen 3 und werkelt global im
Samsung Galaxy S24 Ultra sowie außerhalb Europas auch im Galaxy S24 und Galaxy S24+.
Der Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy basiert auf den gleichen Kernen wie das reguläre Modell, hat aber einen um 90 MHz auf 3,39 GHz gesteigerten Spitzentakt des Cortex-X4. Im gleichen Atemzug wurden allerdings alle anderen Kerne jeweils minimal eingebremst, vermutlich für eine geringere Wärmeentwicklung.
Ansonsten wartet der Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy mit den gleichen Features auf wie der bereits Ende 2023 enthüllte Snapdragon 8 Gen 3. Dazu zählen die Qualcomm Adreno 750 GPU, 5G via
mmWave und
Sub-6-GHz,
Wi-Fi 7 sowie eine beeindruckende KI-Performance.
Snapdragon 8 Gen 3 Leading Version
Mit dem Gaming-Smartphone RedMagic 9S Pro hat Hersteller Nubia mit seiner Gaming-Sparte auch den Snapdragon 8 Gen 3 Leading Version enthüllt. Offizielle Informationen von Qualcomm zu dem neuen Flaggschiff-Chipsatz sind rar. Es scheint sich hierbei aber um den bereits bekannten Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy zu handeln, der nun auch für andere Hersteller von Android-Geräten zur Verfügung gestellt wird.
Der Snapdragon 8 Gen 3 Leading Version weist eine Taktrate von bis zu 3,4 GHz auf, setzt aber wohl weiter auf die bekannte Cluster-Aufteilung mit acht Kernen. Auch bei der GPU hat Qualcomm Hand angelegt und lässt diese nun mit bis zu 1 GHz arbeiten. Das Ergebnis ist ein neuer Rekord-Score bei der Benchmark-Plattform AnTuTu, wo das RedMagic 9S Pro mit dem Snapdragon 8 Gen 3 Leading Version beachtliche 2.369.542 Punkte erreicht. Die restlichen Spezifikationen scheinen identisch.
Snapdragon 888 Plus 5G
Ende Juni 2021 hat Qualcomm mit dem Snapdragon 888 Plus 5G eine aufgebohrte und schnellere Version des Snapdragon 888 vorgestellt. Im Großen und Ganzen sind beide Chips in ihren meisten Bauteilen identisch. Der Snapdragon 888 Plus 5G bringt aber dennoch ein paar punktuelle Verbesserungen mit sich.
Die wesentliche Neuerung ist ein erhöhter Spitzentakt. Während der Snapdragon 888 5G mit maximal 2,84 GHz arbeitet, erreicht der Snapdragon 888 Plus 5G bis zu 3 GHz (genau genommen sind es 2,995 GHz). Der SoC basiert weiter auf einer Octa-Core Qualcomm Kryo 680 CPU. Dessen Speerspitze ist der nun etwas höher getaktete Cortex-X1. Dazu kommen drei Performance-Cores vom Typ Cortex-A78 mit maximal 2,42 GHz sowie vier schwächeren Cortex-A55-Kernen für einen energiesparsamen Betrieb mit bis zu 1,8 GHz.
Unverändert bleibt die Grafikleistung, die weiterhin von einer Adreno 660 GPU bereitgestellt wird. Verbessert hat sich hingegen die KI-Leistung. Der neue Hexagon 780 AI Engine (sechste Generation) leistet nun bis zu 32 TOPS und damit 20 Prozent mehr als die vorherige fünfte Generation. Ebenfalls an Bord ist ein Bildsignalprozessor vom Typ Spectra 580, der Kameras mit bis zu 200 Megapixel Fotoauflösung unterstützt.
Für Mobilfunkverbindungen setzt Qualcomm beim neuen Snapdragon 888 Plus 5G weiterhin auf das 5G-Modem
Qualcomm X60, das sich mit auf dem Chip befindet. Es unterstützt
Sub-6-GHz und
mmWave, ermöglicht so Downloads mit bis zu 7,5 Gbit/s und Uploads mit bis zu 3 Gbit/s. Dazu gibt es Wi-Fi 6E mit bis zu 3,6 Gbit/s auf den Frequenzen 2,4, 5 und 6 GHz sowie Bluetooth 5.2.
Snapdragon 888
Auf dem Snapdragon Tech Summit im Dezember 2020 hat Qualcomm seinen neuen Top-SoC für Smartphone-Flaggschiffe vorgestellt. Wider Erwarten kommt der Nachfolger des Snapdragon 865 allerdings nicht als Snapdragon 875 daher, sondern trägt den Namen Snapdragon 888. Vermutlich hat Qualcomm diesen Weg gewählt, um bewusst aus der Reihe zu tanzen und so dafür zu sorgen, dass ein besonderes Augenmerk auf die speziellen Features der neuen Plattform für Mobilgeräte gelegt wird. Dies belegt auch, dass sich Qualcomm sogar zwei Tage Zeit genommen hat, um alle Features des neuen Snapdragon 888 zu enthüllen.
Das Herz des neuen Snapdragon 888, der komplett mit 5-Nanometer-Fertigungstechnologie hergestellt wird, ist die Kryo 680 CPU. Von der Struktur ist man hierbei dem Vorgängers Kryo 585 treu geblieben. Sie besteht aus einem Prime-Core mit 2,84 GHz, drei Performance-Cores mit 2,4 GHz sowie vier Efficiency-Cores mit 1,8 GHz. Allerdings basiert die Kryo 680 CPU auf einer neuen Architektur. Dies soll laut Qualcomm zu einem Performanceplus sowie einem Effizienzplus von jeweils 25 Prozent sorgen. Sprich: Der neue Snapdragon 888 bietet 25 Prozent mehr Leistung und benötigt hierfür auch noch 25 Prozent weniger Energie.
Ähnliche Verbesserungen wurden auch bei der Grafikeinheit erreicht. Hier kommt die neue Qualcomm Adreno 660 GPU zum Einsatz. Sie soll laut Hersteller rund 35% schnelleres Bildrendering ermöglichen und dennoch um 20 Prozent effizienter arbeiten. Somit wurde auch hier der Stromverbrauch verringert, was die
Akkulaufzeit von zukünftigen Smartphones mit dem Snapdragon 888 verbessern kann. Displays werden mit maximal 4K Auflösung und 60 Hz oder QHD+ mit bis zu 144 Hz unterstützt.
AI-Berechnungen übernimmt die Hexagon 780 Recheneinheit. Sie erreicht ein deutliches Leistungsplus, indem die Scalar-, Tensor- und Vector-Recheneinheiten zusammengelegt wurden. Qualcomm gibt an, dass hier im Vergleich zum Vorgänger die Leistung pro Watt um den Faktor 3 gesteigert wurde. Die Qualcomm AI Engine, die sich aus der Kryo 680 CPU, der Adreno 660 GPU, dem Hexagon 780 Prozessor und dem Sensing Hub der zweiten Generation zusammensetzt, schafft nach Herstellerangaben eine Leistung von bis zu 26 TOPS, also 26 Billionen mathematische Operationen pro Sekunde. Dies stellt im Vergleich zum Snapdragon 865, der Ende vergangenen Jahres präsentiert wurde und viele Smartphone-Flaggschiffe des Jahres 2020 antreibt, ein Plus von gut 70 Prozent dar. Die Vorgänger-SoC kam „nur“ auf 15 TOPS.
Für die Bildbearbeitung stattet Qualcomm den Snapdragon 888 mit dem Spectra 580 CV-ISP aus. Es handelt sich hierbei um den weltweit ersten Triple-Bildverarbeitungsprozessor. Dies hat zur Folge, dass mit dem neuen Chip drei Kameramodule simultan verarbeitet werden können. So sollen Nutzern völlig neue Möglichkeiten beim Aufzeichnen und Nachbearbeiten von Fotos und Videos offenstehen. Der neue Qualcomm Spectra ISP kann Bild- und Videoaufnahme mit bis zu 2,7 Gigapixel pro Sekunde sowie 120 Bilder mit 12 Megapixel pro Sekunde verarbeiten. Möglich macht dies eine Performancesteigerung von 35 Prozent im Vergleich zum Vorgänger. Videos nimmt der Chip mit Dolby Vision und 8K bei 30 Bildern pro Sekunde.
Selbstverständlich hat der neue Snapdragon 888 auch wieder ein 5G-Modem an Bord. Qualcomm integriert das Snapdragon X60 Modem-RF-System in den Chip. Das 5G-Modem wurde bereits Anfang 2020 enthüllt, kam bisher aber nicht wirklich zum Zug. Das Modem unterstützt alle relevanten 5G-Standards wie mmWave und Sub-6-GHz, 5G Carrier Aggregation sowie DSS (Dynamic Spectrum Sharing). Es ermöglicht Downloads mit bis zu 7.5 Gbit/s sowie Uploads mit bis zu 3 Gbit/s. Zusammen mit dem Snapdragon X60-Modem, verbaut man das Qualcomm FastConnect 6900 System, das unter anderem über die Funkstandards WiFi 6 und WiFi 6E (6 GHz) sowie Bluetooth 5.2 und NFC verfügt. Beim WiFi funkt das Gerät nicht nur mit 2,4 und 5 GHz, sondern ebenfalls mit der neuen Frequenz 6 GHz.
Auch wenn noch keine ganz konkreten Modelle angekündigt wurden, haben bereits Hersteller wie Xiaomi, OnePlus, Sony, Motorola, ASUS, Lenovo, LG, OPPO, realme, vivo, ZTE und Nubia verkündet, dass Sie 2021 Smartphones mit dem neuen Qualcomm Snapdragon 888 auf den Markt bringen werden.
Snapdragon 870 5G
Mitte Januar 2021 hat Qualcomm einen neuen Smartphone-SoC vorgestellt. Der neue Qualcomm Snapdragon 870 5G folgt auf den Snapdragon 865 aus dem vergangenen Jahr. Es handelt sich im Wesentlichen um eine aufgebohrte und punktuell verbesserte Version des Vorjahres-Modells, der unterhalb des Top-SoCs Snapdragon 888 angesiedelt ist. „Aufbauend auf dem Erfolg des Snapdragon 865 und 865 Plus wurde der neue Snapdragon 870 entwickelt, um die Anforderungen von OEMs und der Mobilfunkindustrie zu erfüllen“, kommentiert Kedar Kondap, VP of Product Management bei Qualcomm, in einer Pressemitteilung.
Eine der wesentlichen Änderungen gegenüber dem Snapdragon 865 bzw. Snapdragon 865 Plus aus 2020 ist die erhöhte Taktrate. Der Snapdragon 870 5G arbeitet mit bis zu 3,2 GHz, während der maximale Arbeitstakt beim Snapdragon 865 bei 2,84 GHz und beim Plus-Modell bei 3,1 GHz lag. Man setzt bei der höheren Arbeitsgeschwindigkeit auf eine verbesserte Version der Qualcomm Kryo 585 bzw. beziehungsweise Cortex-A77 als Prime-Core der CPU. Die drei weiteren Kryo-585-Kerne und vier Cortex-A55 sind mit 2,42 und 1,8 GHz getaktet und arbeiten damit genauso schnell wie im Vorgänger. Somit gibt es lediglich bei einem der acht Kerne der Octa-Core-CPU eine um 100 MHz höhere Arbeitsgeschwindigkeit. Das 64-Bit-Interface für RAM vom Typ LPDDR4X-4266 oder LPDDR5-5500 bleibt gleich.
Auch die GPU bleibt die gleiche. Man setzt weiterhin auf eine Adreno-650-Grafikeinheit. Dennoch soll der Snapdragon 870 5G laut Hersteller eine um 10 Prozent höhere Leistungsfähigkeit aufweisen, was auf bessere Boost-Taktfrequenzen sowie Verbesserungen beim Fertigungsprozess zurückzuführen sein dürfte. Zum Einsatz kommt weiterhin die 7-nm-Technik von TSMC bzw. genauer gesagt das N7P-Verfahren, dem derzeit fortschrittlichsten mit klassischer Immersionslithografie (DUV) statt mit extrem ultravioletter Belichtung (EUV). Der Snapdragon 888 basiert bekanntermaßen auf 5-nm-Technik und neueren Architekturen. Weitere Vorteile sind unter anderem aktualisierbare GPU-Treiber und die Implementierung von Adreno Fast Blend zur Reduzierung von Rendering-Problemen. Das Leistungsplus kommt unter anderem dem Snapdragon Elite Gaming System zugute. Qualcomm gibt an, dass Smartphones mit dem Snapdragon 870 5G in der Lage sein sollen, Inhalte in Desktop-Qualität zu streamen.
Als 5G-Modem setzt Qualcomm auch beim Snapdragon 870 5G weiterhin auf eine Kombination mit dem bekannten Snapdragon X55, das nicht auf dem Chip untergebracht ist. Dieses funkt sowohl mit
Sub-6-GHz als auch dem noch schnelleren, hierzulande aber derzeit irrelevanten
mmWave und erreicht bis zu 7 Gbit/s im Downstream sowie bis zu 3 Gbit/s im Upstream. Displays unterstützt der neue SoC bis hin zu einer 4K-Auflösung mit maximal 60 Hz. Bei geringeren Auflösungen wie FHD+ sind bis zu 144 Hz möglich. Zur weiteren Ausstattung zählen der Hexagon 698 Prozessor, der Qualcomm Sensing Hub, Wi-Fi FastConnect 6800, Bluetooth 5.2, der Qualcomm Spectra 480 Bildprozessor und Quick Charge 4+.
Qualcomm hat im Rahmen der Enthüllung des Snapdragon 870 5G verlauten lassen, dass bereits Hersteller wie Motorola, iQOO, OnePlus, OPPO und Xiaomi Interesse an dem neuen SoC bekundet haben und erste Flaggschiff-Modelle in Arbeit sind. Konkrete Geräte wurden noch nicht angekündigt, sollen aber im Laufe des ersten Quartals 2021 folgen. Der SoC ist günstiger als das Flaggschiffmodell Snapdragon 888, was sich auch positiv auf die Preise der Smartphones mit Snapdragon 870 5G auswirken dürfte.
Snapdragon 865
Als Nachfolge des Snapdragon 855 (Plus) hat Qualcomm im Dezember 2019 auch den neuen Top-SoC Snapdragon 865 vorgestellt. Dieser ist für Oberklasse-Smartphones mit Android als Betriebssystem gedacht und soll ab Frühjahr 2020 in einer Reihe von Highend-Smartphones verbaut werden. Hergestellt wird der Prozessor im verbesserten 7-Nm-Prozess (N7P, DUV-basiert) bei TSMC. Die Leistung soll laut Hersteller um bis zu 7 Prozent höher liegen, der Strombedarf im direkten Vergleich mit N7 hingegen um 10 Prozent geringer ausfallen.
Anders als beim zeitgleich vorgestellten, aber leistungsschwächeren Snapdragon 765(G), steckt im Snapdragon 865 wieder (wie beim Snapdragon 855) kein 5G-Modem auf dem SoC. Dies liegt an unterschiedlichen Entwicklungszeiten für das neue
X55 5G-Modem, das also weiterhin ein externer Chip ist. Dieses unterstützt laut Unternehmensangaben alle Schlüsselregionen und Frequenzbänder inklusive
mmWave, Sub-6,
TDD, FDD und
Dynamic Spectrum Sharing (DSS). Die maximale Downloadrate im 5G-Modes soll bei bis zu 7,5 Gbit/s liegen. Da Qualcomm es vorsieht, dass der Snapdragon 865 immer mit dem X55-Modem verbaut wird, sollte in der Theorie jedes Gerät mit diesem SoC ein
5G-Smartphone bzw. -Tablet sein. Auch ein LTE-Modem ist nicht mehr auf dem Chip zu finden. Diesbezüglich unterstützt das X55 LTE Cat 24/22.
Ebenso bei den Rechenkernen hat sich im Vergleich zum Vorgänger Snapdragon 855 einiges getan. Hinsichtlich der bloßen Zahlen ist der neue Chip mit maximal 2,84 GHz zwar etwas langsamer getaktet als der Snapdragon 855 Plus mit bis zu 2,96 GHz. Das ist aber nicht weiter wild. Denn Qualcomm hat seinen Fokus bei der Entwicklung des neuen Chips nicht auf eine noch höhere Taktrate gelegt. Es werden erstmals vier Cortex-A77-Performance-Kerne eingesetzt. Diese sind bedeutend leistungsfähiger als die A76 aus dem Vorgänger. Zudem wurde der Level-3-Cache von 2 auf 4 MB verdoppelt. Die Taktrate des Prime-Kern liegt bei besagten 2,84 GHz, die drei weiteren Cortex-A77 sind mit bis zu 2,42 GHz getaktet. Dazu gesellen sich noch vier weitere ARM Cortex-A55-Kerne, die mit maximal 1,8 GHz arbeiten. So kommt der Snapdragon 865 auf mehr Leistung und setzt sich bei ersten Benchmarks klar an die Spitze des Feldes.
Für weitere Performance-Gewinne sorgt der verbaute Speicherkontroller, der neben LPDDR4X mit 2.130 MHz nun auch LPDDR5 mit bis zu 2.750 MHz unterstützt. Kombinieren lässt er sich mit bis zu 16 GB Arbeitsspeicher. Als integrierte GPU kommt der neue Grafikchip Adreno 650 zum Einsatz. Dieser soll im Vergleich zum Vorgänger bis zu 25 Prozent mehr Leistung erzielen. So kann das SoC Displays von Smartphones und Tablets bei einer 4K-Auflösung mit bis zu 60 Hz ansteuern. Bei Geräten mit einer QHD+-Auflösung sind sogar bis zu 144 Hz möglich. Ebenfalls positiv für Gamer ist, dass es Updates für Grafiktreiber geben soll, die auf aktuelle Spiele abgestimmt sind und bei Verfügbarkeit heruntergeladen werden können.
Auch bei der KI-Leistung hat sich einiges getan. Hier erreicht der Snapdragon 865 dank dem Hexagon 698 DSP, der weiterhin CPU, GPU, HVX und Tensor-Kerne gemeinsam nutzt, 15 TOPS. Das ist im Vergleich zu 7 TOPS beim Vorgänger Snapdragon 855 eine Steigerung von über 100 Prozent. Zur weiteren Ausstattung zählt der integrierte Spectra 480 ISP. Auch er ist deutlich beschleunigt worden und integriert weiterhin eine Computer Vision Engine (CV-ISP). Er soll mit einer Geschwindigkeit von bis zu zwei Gigapixel pro Sekunde arbeiten. Möglich macht dies unter anderem die Unterstützung von Videoaufnahmen mit 8K und Dolby Vision sowie Fotos mit bis zu 200 Megapixel.
Hinsichtlich WLAN unterstützt der Snapdragon 865 dank integriertem Modul FastConnect 6800 nun auch Wi-Fi 6 (802.11ax) mit 8x8 MU-MIMU und 60 GHz 11ay mit bis zu 10 Gbit/s. Ebenfalls mit an Bord sind Bluetooth 5.1 sowie die Unterstützung des Audio-Codecs aptX Adaptive. Qualcomms neue und durch KI gestützte QuickCharge-Technik, soll laut Unternehmensangaben nicht nur Akkus schneller laden, sondern auch die Akku-Lebensdauer um bis zu 200 Tage steigern.
Snapdragon 865 Plus
Anfang Juli 2020 hat Qualcomm mit dem Snapdragon 865 Plus (865+) einen neuen Top-SoC vorgestellt. Der Chip ist ein aufgebohrter Snapdragon 865, der noch schneller getaktet ist und sich vor allem an neue High-End- und Gaming-Smartphones richtet. Damit bleibt Qualcomm seinem Stil treu, hatte doch bereits im vergangenen Jahr der damalige Snapdragon 855 später eine Plus-Version mit noch mehr Leistung bekommen.
Der im 7-nm-Verfahren gefertigte Snapdragon 865 Plus ist der erste SoC für Smartphones, der die Schallmauer von 3 GHz Taktrate knackt. Der Prime Core Kryo 585 auf Basis von ARMs Cortex-A77 ist mit maximal 3,1 GHz getaktet und damit rund 10 Prozent schneller als der mit 2,84 GHz arbeitende Snapdragon 865. Die Taktrate der restlichen Kerne ist aber identisch. Ebenfalls rund 10 Prozent schneller werkelt die Adreno 650 GPU, die nun einen maximalen GPU-Takt von rund 650 MHz aufweist. Dies sorgt zusammen mit der schnelleren CPU für noch mehr Performance für Mobile Games und anspruchsvolle Apps sowie schnelle App-Starts.
Qualcomm verspricht sogar Gaming auf Desktop-Niveau mit bis zu 144 fps (Frames per Second) und echtem 10-Bit-HDR. Ebenfalls schneller sind die Datenverbindungen. Unverändert ist zwar, dass der SoC ebenfalls wie die Plus-lose Variante zusammen mit dem Snapdragon X55 RF 5G-Modem verbaut werden kann (ist wie beim Snapdragon 865 und im Gegensatz zu anderen Qualcomm-SoCs nicht direkt auf dem Chip) und somit ebenfalls den neuen Mobilfunkstandard ab Werk unterstützt. Das Modem unterstützt bekanntermaßen
Dynamic Spectrum Sharing (DSS),
mmWave und
sub-6 GHz mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3 Gbit/s. Für schnellere Datenübertragungen sorgt aber Qualcomm FastConnect 6900 mit
Wi-Fi 6E. Diese Technologie beschleunigt die Wi-Fi-Geschwindigkeit mittels Kanalbündelung auf bis 3,6 Gbit/s bei einer Latenz von weniger als 3 ms. Zudem ist das neue Bluetooth 5.2 mit an Bord. Als eine der ersten Smartphones mit dem Snapdragon Plus 865 werden das ROG Phone 3 und das Lenovo Legion Gaming-Phone auf den Markt kommen. Aber auch andere Hersteller werden bei ihren zukünftigen Flaggschiffen sicherlich auf diesen neuen SoC Snapdragon 865 Plus von Qualcomm setzen.
Snapdragon 855
Nachdem das Unternehmen mit der damals aktuellen Generation hinsichtlich der Performance vom Apple Bionic A12 und dem Kirin 980 Prozessor übertroffen wurde, holte Qualcomm im Dezember 2018 auf der eigenen Hausmesse Snapdragon Summit zum großen Gegenschlag aus. Es präsentierte für 2019 den neuen Top-SoC Snapdragon 855.
Der eigentlich als Snapdragon 8150 erwartete und firmenintern auch noch SM8150 genannte Snapdragon 855, bringt nicht nur deutlich mehr Leistung als die Vorgängergeneration, wie es eigentlich bei einem Upgrade zu erwarten war. Sondern es war auch der erste Sprössling von Qualcomm mit Unterstützung des neuen Mobilfunkstandards 5G. Die vorherigen Modelle mussten sich bislang mit der Vorgängergeneration
4G/LTE zufriedengeben.
Snapdragon 855 mit 5G | Bild: Qualcomm
Für 5G wird das Non-Standalone X50 Modem verwendet. Dieses ist aber nicht nativ auf dem Snapdragon 855 untergerbacht, sondern wird als externer Chip in entsprechenden Geräten mit 5G-Unterstützung verbaut. Das bedeutet, dass ein Smartphone mit dem Snapdragon 855 nicht zwingend auch den 5G-Standard unterstützt. Denn es muss eben auch das X50 5G-Modem darin verbaut sein. Ist dies der Fall, unterstützt der neue Snapdragon 855 samt X50 über vier QTM052 Antennen Übertragungsraten von bis zu 5 Gbit/s im Download. Voraussetzung ist, dass entsprechende Funkstationen in der Nähe sind. Supported werden die beiden Frequenzbereiche mmWave und Sub-6 GHz.
Sollte keine 5G-Verbindung möglich sein, kommt alternativ 4G/LTE zum Einsatz. Auch hier lag Qualcomm zu diesem Zeitpunkt mit dem Snapdragon 855 wieder vor der Konkurrenz, unterstützt das auf dem Chip verbaute X24-Modem doch Gigabit-LTE und CAT 20. Dies ermöglicht Downloadraten von bis zu 2.000 Mbit/s. Die maximale Geschwindigkeit im
Upload liegt bei 300 Mbit/s. Ebenfalls Zugewinne im Vergleich zur Vorgängergeneration Snapdragon 845 gibt es beim WLAN. Hier kommt statt bis zu 802.11ad nun auch 802.11ay zum Einsatz. Dies ermöglicht bei ausreichend Antennen in der Theorie Geschwindigkeiten bis zu 40 Gbit/s. Möglich macht dies die Ausnutzung extrem großer Spektren bei 60 GHz. Maximal vier Kanäle zu je 2,16 GHz werden hierfür zusammengeschaltet.
Natürlich hat der Snapdragon aber nicht nur viel hinsichtlich der Funkverbindungen zu bieten. Auch die Rechenleistung hat ordentlich zugelegt. Hierfür hat sich Qualcomm von dem Big-Little Prinzip der Vergangenheit verabschiedet, setzt stattdessen nun auf drei anstatt zuvor zwei CPU-Cluster. Für rechenintensive Aufgaben kommt beim Kryo-485-CPU mit ARM-Cortex-A76-Basis ein High-Performance-Kern mit einer Taktrate von bis zu 2,84 GHz und einem 512 Kilobyte großen L2-Cache zum Einsatz. Dieser Prime-Kern soll vor allem beim Starten von Apps für mehr Performance sorgen. Drei weitere Kryo-485-Kerne mit lediglich 256 Kilobyte L2-Cache und einer Maximaltaktung von 2,42 GHz unterstützen ihn. Für weniger rechenintensive Aufgaben stehen zudem vier weitere Kerne auf Cortex-A55-Basis mit maximal 1,8 GHz zur Verfügung. Sie reduzieren den Stromverbrauch und schonen somit den Akku.
Obwohl nominell die Werte der CPU geringer ausfallen, ist die Performance angestiegen. Qualcomm spricht von einem Zuwachs von 45 Prozent im Vergleich zum Snapdragon 845. So kann Qualcomm mit dem Snapdragon 855 bei Benchmarks zurückschlagen und u. a. den aktuellen Chip von
Apple hinter sich lassen. Auch die Grafikeinheit ist bedeutend schneller. Zum Einsatz kommt die Adreno-640-GPU, die bis zu 20 Prozent schneller ist als die Vorjahres-GPU.
X50 5G Chip | Bild: Qualcomm
Ein Grund ist die Fertigung im 7-nm-Verfahren. Hergestellt wird der Top-Chip nicht mehr von Samsung, wie es noch beim Snapdragon 830 und 845 der Fall war. Stattdessen setzt Qualcomm auf TSMC, das als der weltweit größte unabhängige Auftragsfertiger für Halbleiter gilt und unter anderem auch für Apple die Prozessoren der A-Serie fertigt.
Auch in weiteren Bereichen konnte Qualcomm seinen Snapdragon 855 weiter verbessern. So wurde unter anderem die Leistung der KI (künstlichen Intelligenz) verdreifacht. Hier setzt der Hersteller auf den Hexagon 690, der als dedizierte Neural-Processing-Unit (NPU) genutzt wird. Er kann unter anderem bestimmte Machine-Learning-Aufgaben lokal schneller verarbeiten und mehr als sieben Billionen Operationen pro Sekunde (TOPS) durchführen. Auch hier soll der Chip im direkten Vergleich mit Apples A12 Bionic sowie dem Huawei Kirin 980 überlegen sein – laut Angaben von Qualcomm, sogar etwa doppelt so viel Leistung bieten.
Eines der Nutzungsgebiete für die KI ist die Unterstützung bei der Fotografie. Hier kommt der Spectra-380-Bildprozessor, der als Computer-Vision-ISP (CV-ISP) bezeichnet wird, zum Einsatz. Der IPS unterstützt unter anderem 4K-Videoaufnahmen mit 60 Hertz und Dolby-Vision sowie HDR10+. Zudem kann der Chip 4K-Videos mit H.264/H.265 und VP encodieren und decodieren, Bokeh-Tiefenunschärfe in Videos in Echtzeit einrechnen sowie per Objekterkennung komplette Hintergründe austauschen.
Snapdragon 855 Plus
Im Juli 2019 hat Qualcomm mit dem Snapdragon 855 Plus eine Weiterentwicklung des Snapdragon 855 vorgestellt. Die Plus-Version ist eine selektierte Variante des im Dezember 2018 vorgestellten Snapdragon 855 und steigert die Grafikleistung um bis zu 15 Prozent. Dies soll vor allem den Bereichen Gaming, Virtual- (VR) und Augmented Reality (AR) zugutekommen.
Um die Grafikleistung zu verbessern, setzt Qualcomm nicht auf zusätzliche Shader-Rechenkerne. Stattdessen fällt die Taktrate höher aus. Sie beträgt im Snapdragon 855 Plus nun ca. 670 MHz, während die GPU beim Snapdragon 855 „nur“ bei 585 MHz lag. Die genaue Taktrate ist aber von der Kühlung im jeweiligen Smartphone abhängig.
Auch bei der Taktrate der CPU gibt es eine Steigerung. Zwar kommen weiterhin acht Kerne zum Einsatz. Der Prime-Kern der vier Gold-Kerne ist weiterhin mit 512 KB L2-Cache ausgestattet, aber nun mit maximal 2,96 GHz getaktet. Damit starten Apps noch etwas schneller. Die restlichen Kerne weisen die gleichen Taktraten wie beim Snapdragon 855 auf.
Nicht verändert hat sich auch die Tatsache, dass auf dem Chip selbst nur das X24-Modem steckt. Optional kann der SoC aber mit dem X55-Modem gepaart werden, um zusätzlich zu 4G/LTE auch 5G zu unterstützten.
Snapdragon 765
Für das Jahr 2020 hat Qualcomm im Dezember 2019 auf dem „Snapdragon Tech Summit 2019“ gleich drei neue Chips angekündigt. Einer davon ist der neue Snapdragon 765, der für Smartphones der oberen Mittelklasse gedacht ist. Erhältlich ist dieser SoC auch in einer leistungsgesteigerten Variante namens Snapdragon 765G
für Gamer (siehe weiter unten).
Wie heute üblich, handelt es sich bei dem Snapdragon 765 um eine CPU mit acht Kernen sowie 64-Bit-Architektur. Gefertigt wird auch dieser Chip (wie schon der Vorgänger Snapdragon 855) im 7-Nm-Verfahren. Der grundlegende Aufbau entspricht dem des weiter unten vorgestellten Flaggschiffs Snapdragon 865. Neben einem Prime- sowie Performance-Kern, gibt es beim Octa-Core Kryo 475 vier Efficiency-Kerne. Sowohl der Prime-Core mit maximal 2,3 GHz als auch der Gold-Core (max. 2,2 GHz) sind Cortex-A76-Kerne. Bei den restlichen Kernen handelt es sich um Cortex-A55 mit einer Taktrate von 1,8 GHz. Bei der RAM-Unterstützung muss sich die Snapdragon-765-Serie mit LPDDR4X bis 2.133 MHz begnügen.
Zur weiteren Ausstattung zählt ein Spectra 355 ISP, der bis zu 192 MP Bilderfassung oder bis zu 22 MP Dualkameras ohne Verzögerung verarbeiten kann. Wie auch das Top-Modell Snapdragon 865 unterstützt auch der Snapdragon 765-Serie native HDR- und 10-Bit-Videoaufnahmen. Das integrierte KI-System schafft bis zu 5,5 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde und ist dank dem neuen Hexagon-Tensor-Accelerator laut Angaben von Qualcomm doppelt so schnell wie im unmittelbaren Vorgänger Snapdragon 730.
Für die Konnektivität kommt das X52-Modem von Qualcomm mit 5G zum Einsatz. Im Unterschied zum Snapdragon 855 (Plus) sowie dem zeitgleich vorgestellten Snapdragon 865 ist das Multi-Mode-Modem nicht extern, sondern intern auf dem SoC verbaut. Das abgedeckte
5G-Spektrum umfasst
Dynamic Spectrum Sharing (DSS),
mmWave (2x2 MIMO) und Sub-6 GHz (100 MHz Bandbreite, 4x4 MIMO). DSS ermöglicht Providern die gleichzeitige Nutzung von Frequenzen für 4G und 5G, womit die Kosten für die Einführung von 5G gesenkt werden können. Im entsprechenden 5G-Netz unterstützt der Chip Downloadraten von bis zu 3,7 Gbit/s. Per LTE sind Downloads theoretisch mit bis zu 1,2 Gbit/s möglich. Uploads überträgt der Snapdragon 765G mit einer maximalen Geschwindigkeit von 1,6 Gbit/s per 5G sowie 210 Mbit/s im LTE-Netz. Neben 5G und LTE/4G unterstützt der Snapdragon 765G auch die weiteren Mobilfunktechnologien HSPA, WCDMA, TD-SCDMA, CDMA 1x, EV-DO und GSM/EDGE.
Snapdragon 750G 5G
Mit dem Snapdragon 750G 5G hat Qualcomm im September 2020 einen weiteren SoC mit 5G angekündigt. Dieser sortiert sich zwischen dem Snapdragon 690 und dem Snapdragon 765G ein. Er richtet sich vor allem an Gamer bzw. Gaming-Smartphones und beerbt den Snapdragon 730 5G. Im Vergleich zum Vorgänger soll der neue Snapdragon 750G 5G 20 Prozent mehr CPU-Performance, 10 Prozent mehr Grafikleistung und eine um 20 Prozent höhere AI-Performance abliefern.
Das Herz des Snapdragon 750G 5G ist eine Qualcomm Kryo 570 CPU mit einer verbesserten Architektur. Sie setzt sich aus insgesamt acht Kernen zusammen, die auf Cortex-A77 Performance-Kerne mit 2,2 GHz sowie Cortex-A55 Effizienz-Kerne von ARM aufgeteilt sind. Dazu kommt der neue Adreno 619 GPU, der 10 Prozent schneller arbeitet als der Adreno 618 im Snapdragon 730G. Ebenfalls verbaut ist der Qualcomm AI Engine der 5. Generation mit Hexagon Tensor Accelerator. Dank 20 Prozent mehr Performance erreicht er nun über 4.0 TFLOPS Performance.
Bei dem integrierten 5G-Modem handelt es sich um das Qualcomm Snapdragon X52 5G. Dieses unterstützt den neuen Mobilfunkstandard mit den Frequenzbereichen Sub-6-GHz, ebenso mmWave sowie globale 5G-Bänder mit SA / NSA und
FDD / TDD mit einer Downloadrate von bis zu 3,7 Gbit/s. Im Upload sind unter Idealbedingungen bis zu 1,6 Gbit/s möglich. Auch das
Dynamic Spectrum Sharing (DSS), das in Deutschland unter anderem von der Deutschen Telekom eingesetzt wird, beherrscht das Snapdragon X52 5G.
Smartphone-Hersteller können mit dem Qualcomm Snapdragon 750G 5G Displays mit FHD+-Auflösung und bis zu 120 Hz Bildwiederholungsrate verbauen. Kameraseitig werden dank dem Qualcomm Spectra ISP der 3. Generation 4K-HRD-Videoaufnahmen und Aufnahmen mit bis zu 192 Megapixel unterstützt. Akkus können dank Qualcomm Quick Charge 4+ schnell geladen werden. Zu den Gaming-Merkmalen des Snapdragon 750G 5G zählen unter anderem True HDR Gaming mit 10 Bit Farbtiefe, 5G Cloud Gaming sowie weitere Qualcomm Snapdragon Elite Gaming Features.
Snapdragon 765G
Der Snapdragon 765G ist eine leistungsgesteigerte Variante des Snapdragon 765, der vor allem zum Spielen von Mobile Games und damit für Gaming-Smartphones gedacht ist. Ähnlich war Qualcomm bereits beim Snapdragon 730 sowie dem Snapdragon 730G verfahren. Bis auf die unten vorgestellten Unterschiede, gleichen sich der Snapdragon 765 mit und ohne G ansonsten in ihrer Ausstattung und Funktionalität.
Die Unterschiede liegen vor allem bei der höher getakteten Adreno-620-GPU sowie dem um 100 MHz höher getakteten Prime-CPU-Kern im Vergleich zum Standard-Snapdragon 765. Die CPU ist somit bis maximal 2,4 GHz getaktet. Zudem erhält die G-Version des Snapdragon 765 auch einige ausgewählte Snapdragon Elite Gaming-Funktionen. Hierzu zählen Game Smoother, Game Fast Loader und Game Network Latency Manager. Dies soll insgesamt für 20 Prozent schnellere Grafikleistung sorgen. So ist die GPU in der Lage, Displays mit QHD+-Auflösung mit bis zu 60 Hz zu befeuern. Bei FHD+-Displays sind Bildwiederholungsraten von bis zu 120 Hz möglich.
Snapdragon 768G
Im Mai 2020 hat Qualcomm mit dem neuen Snapdragon 768G eine noch schnellere Version des zuvor vorgestellten Snapdragon 765G vorgestellt. Auch wenn er wie der Vorgänger mit Qualcomms Kryo-475-CPU ausgestattet ist, ist die Performance laut Hersteller um 15 Prozent höher. Dies liegt primär an der höheren Taktrate. Die schnellsten der acht Kerne arbeiten mit bis zu 2,8 GHz. Beim 765G ist hingegen bei 2,4 GHz Schluss. Dies ist die Taktrate des zweiten Kerns, die beim Vorgänger bei 2,2 GHz liegt.
Auch die GPU vom Typ Adreno 620 bietet 15 Prozent mehr Performance. Das KI-System mit dem Hexagon-Tensor-Accelerator wurde weiter optimiert. Und statt Bluetooth 5.0 ist nun Bluetooth 5.2 mit an Bord. Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Es ist wieder das Snapdragon X52-Modem mit 5G-Kompatibilität für
mmWave und sub-6-GHz direkt auf dem Chip verbaut. Dies ermöglicht Downloadraten von bis zu 3,7 Gbit/s. Gefertigt wird der SoC im 7LPP-Verfahren bei Samsung Foundry. Das erste Smartphone, das den neuen Snapdragon 768G von Qualcomm eingepflanzt bekommt, ist das Redmi K30 5G Racing Edition von Xiaomi.
Snapdragon 778G 5G
Zunächst unfreiwillig, kurze Zeit später dann auch offiziell, hatte Qualcomm im Mai 2021 seinen neuen Smartphone-SoC Snapdragon 778G 5G vorgestellt. Es handelte sich hierbei um den Nachfolger des Snapdragon 768G. Technisch ist der Snapdragon 778G 5G eine abgewandelte Variante des im März vorgestellten Snapdragon 780G.Wie der Name bereits verrät und bei Qualcomm auch mittlerweile Standard ist, kommt der neue Chip mit einem integrierten 5G-Modem.
Das Herz des neuen Snapdragon 778G 5G ist die Qualcomm Kryo 670 CPU. Die maximale Taktrate des 64-Bit-Prozessors mit Cortex-A78-Kernen beträgt 2,4 GHz. Laut Herstellerangaben soll der im 6-Nm-Verfahren produzierte Chip eine um 40 Prozent höhere Performance aufweisen als die Kryo 475 CPU aus dem Snapdragon 768G. Die Performance dürfte in etwa vergleichbar sein mit dem ebenfalls
in der gleichen Woche enthüllten
Dimensity 900 von MediaTek.
Der CPU zur Seite steht die Adreno 642L GPU, die ebenfalls einen Leistungszuwachs von 40 Prozent gegenüber dem Vorgänger bekommen haben soll. Die Grafikausgabe ist auf Displays mit bis zu FHD+-Auflösung bei maximal 144 Hz Aktualisierungsrate möglich. Dazu können externe Monitore mit bis zu 4K @ 60 Hz bespielt werden. Zusätzlich sind die sechste Generation von Qualcomms AI Engine mit Hexagon 770 AI Prozessor mit bis zu 12 TOPS Rechenleistung und die zweite Generation des Qualcomm Sensing Hub für KI-Anwendungen an Bord.
Für die Konnektivität ist das
Snapdragon X53 Modem verbaut. Dieses unterstützt bekanntermaßen den neuen Mobilfunkstandard 5G in den Bereichen
mmWave mit 400 Mhz Bandbreite und 2×2 MIMO sowie
Sub-6-GHz mit 100 Mhz Bandbreite und 4×4 MIMO. Qualcomm gibt die maximal mögliche Downloadgeschwindigkeit mit 3,7 Gbit/s an. Zu den weiteren Merkmalen zählen die Unterstützung von Dynamic Spectrum Sharing (DSS) und Dual-SIM-Betrieb sowie natürlich die Abdeckung der älteren Mobilfunkstandards bis GSM/Edge.
Ebenfalls integriert ist Qualcomm FastConnect 6700. Dies unterstützt die Wlan-Standards Wi-Fi 6E, Wi-Fi 6 (
Wlan ax) Wi-Fi 5 (ac) sowie die Vorgänger 802.11a/b/g/n. Gefunkt wird auf den beiden gängigen Bändern bei 2,4 und 5 GHz sowie dem neuen bei 6 GHz. Die maximale Wlan-Geschwindigkeit gibt Qualcomm mit bis zu 2,9 Gbit/s an. Ebenfalls geboten sind Bluetooth 5.2, NFC, Ortung via GPS, Glonass, BeiDou, Galileo, QZSS und NavIC sowie USB-C (USB 3.1).
Der Qualcomm Spectra 570L ISP (Image Signal Processor) kann mit Single-Kameras bis zu 192 Megapixel Auflösung zusammenarbeiten. Bei einem Dual-Kamera-Setting sind 36 + 22 MP möglich, bei Triple-Kameras dreimal 22 MP, um mit allen Linsen zeitgleich ein Foto aufzunehmen. Videos unterstützt der Snapdragon 778G 5G bis zu 4K sowie mit 720p bei 240 Bildern pro Sekunde. HDR10, HDR10+ und HLG sind ebenfalls gegeben wie die Video-Codecs H.264 (AVC), H.265 (HEVC), VP8 und VP9.
Zu den weiteren Features zählen unter anderem Qualcomm Quick Charge 4+, Qualcomm Snapdragon Elite Gaming sowie Qualcomm Snapdragon Sound. Die ersten Smartphones mit dem neuen Snapdragon 778G 5G sollen bereits kurz nach der Vorstellung folgen. Unter ihnen ist unter anderem das neue Honor 50.
Snapdragon 782G
Im November 2022 hat Qualcomm mit dem Snapdragon 782G den Nachfolger des Snapdragon 778G+ vorgestellt. Der Chipsatz für Mittelklasse-Smartphones verspricht mehr Geschwindigkeit, bietet ansonsten aber kaum Neuerungen.
Der mit 6 nm Strukturbreite gefertigte SoC basiert auf einer Kryo 670 CPU. Der Octa-Core-Prozessor setzt sich aus acht Kernen zusammen, von denen einer vom Typ Cortex-A78 ist und mit 2,7 GHz um 200 MHz höher getaktet arbeitet. Dazu kombiniert der Hersteller wieder drei Cortex-A78 mit bis zu 2,2 GHz sowie vier energieeffiziente Cortex-A55 mit 1,9 GHz. Dies verspricht eine um 5 Prozent höhere Performance. Die Grafikleistung der verbauten Adreno 642L GPU übersteigt den Vorgänger um immerhin 10 Prozent. Kombiniert werden kann der Snapdragon 782G mit Displays bis zu einer 4K-Auflösung mit 60 Hz und 1080p+-Auflösung mit bis zu 144 Hz sowie mit bis zu 16 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher bis zu 3.200 MHz.
Die restliche Ausstattung des Snapdragon 782G gleicht in weiten Teilen dem Snapdragon 778G+. Verbaut ist unter anderem das
Snapdragon X53 5G-Modem, dass den neuen Mobilfunkstandard im Bereich
Sub-6-Ghz und
mmWave mit bis zu 3,7 Gbit/s im Download unterstützt. Der Upload fällt mit bis zu 1,6 Gbit/s hingegen langsamer aus als beim Vorgänger, obwohl die Bandbreite von 120 Hz im Sub-6-Ghz-Bereich leicht angehoben wurde. Für
Wi-Fi 6 bei 2,4, 5 und 6 GHz mit bis zu 2,9 Gbit/s sowie Bluetooth 5.2 ist FastConnect 6700 an Bord.
Das Zusammenspiel des verbauten Qualcomm Spectra ISPs ist mit Kameras mit bis zu 200 MP gegeben, wobei er Fotos von drei 22 MP Kameras zeitgleich verarbeiten kann. Dazu unterstützt der Chip auch Zeitlupen-Videos in 4K mit 120 Bildern pro Sekunde. Zu den weiteren Features zählen Quick Charge 4+, der Qualcomm AI Engine und Snapdragon Elite Gaming.
Snapdragon 778+ 5G
Neben drei weiteren SoCs, präsentierte Qualcomm im Herbst 2021 den neuen Snapdragon 778+ 5G (SM7325AE). Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um eine Plus-Version des bereits bekannten Snapdragon 778 5G.
In vielen Belangen gleichen sich die beiden Modelle, so wie es Qualcomm auch bei früheren Plus-Modellen gehandhabt hat. Vor allem die CPU-Leistung wurden aber ein Stück weit gesteigert. So arbeitet der Octa-Core-Prozessor nun mit bis zu 2,5 GHz statt 2,4 GHz. Damit richtet sich der Snapdragon 778+ 5G vor allem an Gaming-Smartphones sowie Top-Modelle in der Mittelklasse. Für 5G-Konnektivität sorgt erneut das Snapdragon X53 5G-Modem, das mmWave und Sub-6-GHz unterstützt.
Snapdragon 780 5G
Im März 2021 schickt Qualcomm einen neuen SoC der 700er Serie ins Rennen. Der Snapdragon 780 5G richtet sich, wie die anderen SoCs der Reihe auch, primär an Smartphones der gehobenen Mittelklasse bis unteren Oberklasse. Er ist nicht ganz so gnadenlos auf Performance ausgelegt, wie es bei den Snapdragon 8xx der Fall ist, sondern hat auch die Effizienz und damit Akkulaufzeit mehr im Blick.
Das Herz des Chips ist eine Qualcomm Kryo 670 CPU, die eine um 40 Prozent höhere Performance und Effizienz bietet als die vorherige Generation. Sie setzt sich aus acht ARM-Kernen zusammen, die wie folgt aufgesplittet sind: ein Performance-Kern vom Typ Cortex-A78 mit bis zu 2,4 GHz Taktrate, drei High-End-Cores Cortex-A78 mit bis zu 2,2 GHz sowie vier Effizienz-Kerne vom Typ Cortex-A55 mit jeweils 1,9 GHz. Als Speicher können Hersteller LP-DDR4x RAM mit bis zu 16 GB Größe kombinieren.
Weitere Bestandteile des mit 5 Nm gefertigten Smartphone SoCs mit Qualcomm AI Engine der 6. Generation sind die Adreno 642 GPU, der Hexagon 770 Prozessor für KI-Berechnungen sowie der Qualcomm Sensing Hub der 2. Generation. Die Grafikeinheit kann Displays mit einer FHD+-Auflösung mit bis zu 144 Hz bespielen und unterstützt zudem externe Displays mit bis zu 4K bei 60 Hz. Zudem deckt die GPU 10 Bit Farbtiefe mit Rec.2020 Color Gamut ab, beherrscht zudem HDR10 und HDR10+.
Für die Mobilfunkkonnektivität ist das 5G-Modem
Snapdragon X53 zuständig. Es unterstützt
5G SA und
5G NSA sowie FDD und TDD im Bereich von
Sub-6-GHz mit 100 MHz Bandbreite und 4x4 MIMO. Auch mit dem vielerorts eingesetzten
Dynamic Spectrum Sharing (DSS), bei dem 5G auf LTE-Frequenzen verteilt wird, beherrscht es. Im Downlink sind mit dem Modem theoretisch bis zu 3,3 Gbit/s möglich. Das Modem kann auch mit zwei SIM-Karten zeitgleich zusammenarbeiten (5G Multi-SIM). Für weitere Drahtlosverbindungen verbaut Qualcomm das FastConnect 6900 System mit Wi-Fi 6E und
Wi-Fi 6 (Wlan 802.11ax) sowie 8x8 MU-MIMO für Datenraten von bis zu 3,6 Gbit/s. Auch Bluetooth in der Version 5.2 sowie GPS, Glonass, BeiDou, Galileo und QZSS für Ortung und Navigation sind an Bord.
Für das Zusammenspiel mit den Kameras eines Smartphones ist der Qualcom Spectra 570 Image Signal Processor auf dem Snapdragon 780 5G verbaut. Die Triple 14-Bit ISPs können Fotos mit bis zu 192 Megapixel verarbeiten und mit Single-Kameras mit bis zu 84 Megapixel sowie Dual-Kameras mit bis zu 64 + 20 Megapixel Auflösung zusammenarbeiten. Videos können in 4K HDR mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde sowie in Zeitlupe in 720p mit bis zu 480 fps aufgenommen werden.
Zudem bietet der Snapdragon 780 5G viele weitere Features, wie man sie von Qualcomm gewohnt ist. Dazu zählen unter anderem Qualcomm Quick Charge 4+, verschiedene Snapdragon Elite Gaming Features sowie der Qualcomm Voice Assistant Accelerator. Das erste Smartphone, in dem der Snapdragon 780 5G verbaut ist, ist das
Mi 11 Lite 5G von Xiaomi.
Snapdragon 695 5G
Gemeinsam mit dem LTE-SoC Snapdragon 680 4G hat Qualcomm im Oktober 2021 mit dem Snapdragon 695 5G (SM6375) einen weiteren Chip der 6er Serie herausgebracht. Der Hersteller verspricht im Vergleich zum vorherigen Snapdragon 690 5G eine um 15 Prozent gesteigerte CPU- sowie eine um 30 Prozent höhere GPU-Leistung.
Möglich machen dies die neue CPU-Architektur Kryo 660 mit bis zu 2,2 GHz Taktrate sowie die Adreno 619 GPU. Dazu verbaut der Hersteller neben dem Qualcomm Sensing Hub und dem Qualcomm Hexagon 686 Processor auch das Snapdragon X51 5G-Modem. Dieses unterstützt bekanntermaßen sowohl mmWave als auch Sub-GHz und erreicht Downloadraten von bis zu 2,5 Gbit/s via 5G und 800 Mbit/s mit LTE.
Abgerundet wird der Chip durch neben den üblichen Features für GPS, Bluetooth und Co. durch den Qualcomm Spectra 346T ISP, der mit Dreifachkameras mit bis zu 13 Megapixel sowie Single-Sensoren bis 108 Megapixel umgehen kann. Einzig Wi-Fi 6 fehlt bei diesem SoC für die Mittelklasse.
Snapdragon 690
Mit dem
im Juni 2020 offiziell angekündigten Snapdragon 690 bringt Qualcomm erstmals den neuen Mobilfunkstandard 5G in seine Snapdragon-6XX-Baureihe. Diese war bisher nur mit LTE erhältlich und richtet sich vor allem an Smartphones in den günstigeren Preisregionen, sprich die Einsteiger- und Mittelklasse.
Der Snapdragon 690, der von Samsung im 8-nm-Prozess gefertigt wird, ist der Nachfolger des Snapdragon 675. Neben der Neuerung 5G, bietet er auch deutlich mehr Performance. Qualcomm gibt einen Leistungsgewinn von 20 Prozent an. Hierfür sorgen die insgesamt acht Kerne des Octa-Core-CPUs mit 64-Bit-Architektur. Im Einzelnen sind dies zwei 2 GHz schnell getaktete Kryo 560-Cores mit Cortex-A77-Architektur sowie sechs energiesparsame Cortex A-55-Kerne mit 1,7 GHz.
Als Grafikeinheit verbaut Qualcomm beim Snapdragon 690 die Adreno 619L GPU, die laut Hersteller sogar bis zu 60 Prozent schneller arbeitet als der Vorgänger. Weitere Verbesserungen haben der Qualcomm AI Engine der 5. Generation und der Hexagon 692 erhalten. Die AI-Performance liegt laut Qualcomm 70 Prozent über der des Vorgängers. Der Bildprozessor Qualcomm Spectra 355L ISP versteht sich mit 48 Megapixel-Kameras sowie Dual-Cams mit 32 und 16 Megapixel. Zudem unterstützt der SoC Displays mit 120 Hz sowie Video-Aufnahmen in 4K HDR.
Für die 5G-Konnektivität kommt das ebenfalls neue Snapdragon X51-Modem zum Einsatz. Dieses unterstützt
5G SA und
5G NSA im
sub-6 GHz-Bereich (
TDD, FDD) - also kein
mmWave - sowie
Dynamic Spectrum Sharing (DSS), das z. B.
die Telekom für ihren 5G-Ausbau nutzt. Maximal sind über das 5G-Netz 2,5 Gbit/s und per LTE 1,2 Gbit/s im Download möglich. Die Upload-Geschwindigkeit gibt Qualcomm mit maximal 660 Mbit/s per 5G und 210 Mbit/s mit LTE an. Damit ist das 5G-Modem Snapdragon X51 deutlich langsamer als die anderen 5G-Modems Snapdragon X50, X55 und X60 von Qualcomm (siehe unten).
Für weitere Konnektivität unterstützt der Snapdragon 690 802.11a/b/g/n bei 2,4 und 5 GHz. Zudem ist er 802.11ax-ready (WiFi 6). Bluetooth in Version 5.1 mit aptX Adaptive, NFC sowie Beidou, Galileo, GLONASS, GNSS, NavIC, GPS, GNSS, QZSS und SBAS für die Ortung sind ebenfalls auf dem SoC verbaut.
Der Snapdragon 690 soll irgendwann im zweiten Halbjahr 2020 verfügbar sein. Als erstes Smartphone mit dem neuen SoC von Qualcomm könnte das Nokia 7.3 von HMD Global auf den Markt kommen.
Snapdragon 480+ 5G
Wie das Pluszeichen im Namen bereits verrät, handelt es sich bei dem Snapdragon 480+ 5G (SM4350-AC) um einen „aufgebohrten“ Snapdragon 480 5G. Dieser hat den gewohnten Leistungsboost spendiert bekommen, der durch eine auf bis zu 2,2 GHz gesteigerte Taktrate der CPU zurückzuführen ist. Ansonsten ist auch hier der Rest altgewohnt. Das bedeutet, dass unter anderem die Adrena 619 GPU, das Snapdragon X51 5G-Modem sowie der Spectra 345 ISP mit an Bord sind.
Snapdragon 480
Mit dem im Rahmen der CES 2021 vorgestellten Snapdragon 480 bringt Qualcomm 5G auch in die Einstiegsklasse. Der neue SoC der 400er Serie folgt auf den ein Jahr zuvor vorgestellten Snapdragon 460. Er soll den neuen Mobilfunkstandard auch für Smartphones unter 200 Euro möglich machen.
Im Vergleich zum im Januar 2020 vorgestellten Vorgänger, weist der Snapdragon 480 eine sehr deutliche Leistungssteigerung auf. Qualcomm spricht von einer mehr als Verdoppelung der Leistung des Octa-Core-Prozessors. Möglich macht dies die neue Architektur der Qualcomm Kryo 460 CPU. Das High-Performance-Cluster besteht nun aus zwei angepassten Cortex-A76 (Kryo 460) mit einer Taktrate von 2 GHz und nicht mehr vier angepassten ARM Cortex-A73 (Kryo 240). Hierdurch wird die Singlethreading-Leistung deutlich ausgebaut. Dazu kommen sechs energieeffiziente Cortex-A55 mit einem Arbeitstakt von 1,8 GHz, die die vier Cortex-A53 des Snapdragon 460 beerben. Zusammen mit der Fertigung mit Strukturen bei 8 nm (statt zuvor 11 nm), sorgt dies für deutlich höhere Performance bei gleichzeitig gesteigerter Effizienz.
Auch die Performance der Grafikeinheit ist deutlich angewachsen. Qualcomm verbaut nun den Adreno 619, der im Vergleich zum Adreno 610 aus dem 460er Modell ebenfalls eine Leistungssteigerung von mehr als 100 Prozent bieten soll. Mehr als 70 Prozent Leistungsverbesserung hat der DSP (Digital Signal Processor) Hexagon 686 aufzuweisen, sodass KI-Berechnungen u.a. dank Qualcomm Hexagon Vector eXtensios deutlich schneller ablaufen. Akkus können mit Quick Charge 4+ schnell und kabellos geladen werden. Displays steuert der Snapdragon 480 mit maximal FHD+ (2.520 x 1.080 Pixel) und mit 120 Hz an.
Für den Zugang zum Mobilfunknetz ist beim Snapdragon 480 das bereits bekannte Modem Snapdragon X51 an Bord. Dieses unterstützt bekanntermaßen den neuen Mobilfunkstandard 5G und deckt sowohl die mittleren Bänder unter 6 GHz (Sub-6-GHz; 100 MHz Bandweite, 4x4 MIMO) als auch mmWave (220 MHz Bandweite, 2x2 MIMO) ab. Dazu kommt die Unterstützung von SA und NSA,
FDD und TDD sowie DSS und der Betrieb mit mehreren SIM-Karten. Im Download sind via 5G Raten von bis zu 2,5 Gbit/s und per LTE bis zu 800 Mbit/s möglich. Der Uplink beträgt maximal 660 Mbit/s bei 5G und 210 Mbit/s per 4G/LTE. Für lokale Netzwerke steht Wi-Fi 6 (WLAN 802.11ax) mit 2,4 und 5 GHz zur Verfügung. Dazu kommen Bluetooth 5.1 sowie diverse Standards für die Ortung.
Der integrierte Bildprozessor Spectra 345 des Snapdragon 480 kann bis zu drei Kamerasensoren gleichzeitig ansteuern. Die Hauptkamera darf hierbei eine Auflösung von maximal 64 Megapixeln aufweisen. Bei gleichzeitiger Datenverarbeitung sind maximal dreimal 13 Megapixel möglich. Der DSP verwendet künstliche Intelligenz, um die Bilder zu optimieren. Videoaufnahmen sind bei 1080p mit bis zu 60 fps sowie als Slow Motion mit 120 fps bei 720p möglich. Hier hebt sich der Snapdragon 480 nicht von seinem Vorgänger ab. 4K-Aufnahmen werden also weiterhin nicht unterstützt, sondern sind den größeren und noch leistungsfähigeren Snapdragon-SoCs vorbehalten.
Die ersten Geräte mit dem Snapdragon 480 sollen bereits kurz nach der Vorstellung im Januar 2021 auf den Markt kommen. Genaue Modelle wurden zur Präsentation noch nicht enthüllt, Hersteller wie Nokia, OnePlus, Oppo und Vivo sollen aber dabei sein.
5G Modem Chips von Qualcomm
Neben den Snapdragon SoCs die wir hier ausführlich vorgestellt haben, bietet der Hersteller auch reine Modem-Chips an. Diese sind teils in den SoCs verbaut bzw. integriert, teils aber auch separat erhältlich - etwa für 5G-Router. Wir geben einen Überblick über die 5G unterstützenden Snapdragon Modems von Qualcomm.