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28. 09. 2015

Könnte man ein Frequenzband gleichzeitig zum Senden und zum Empfangen von Daten nutzen, würden sich die verfügbaren Kapazitäten nahezu verdoppeln. Die Deutsche Telekom ist diesem Ziel jetzt einen entscheidenden Schritt nähergekommen: Sie hat nach eigenen Angaben erfolgreich den Vollduplex-Betrieb für ein zukünftiges 5G-Netz getestet.

Vollduplex-Test in Prag

Im Rahmen ihres Innovationslabors „5G:haus“ hat die Telekom gemeinsam mit dem kalifornischen Forscherteam von Kumu Networks in einem lokalen Netz der tschechischen Hauptstadt Prag einen Vollduplex-Feldversuch durchgeführt. Während bei LTE entweder ein Frequenzbereich zum Senden und ein anderer zum Empfangen genutzt wird (FDD) oder abwechselnd gesendet und empfangen wird (TDD), kann dies per Vollduplex-Betrieb gleichzeitig im selben Frequenzbereich geschehen. Ein enormer Fortschritt also, der lange im Bereich des Mobilfunks als unmöglich galt.

Erfolgreiche Selbstinterferenzunterdrückung

Dazu ist die sogenannte SIC-Technologie (Self Interference Cancellation = Selbstinterferenzunterdrückung) nötig, mit der das physikalische Problem der Selbstinterferenz in Mobilfunknetzen gelöst werden kann. „Die Versuche der Deutschen Telekom in Prag zeigen, dass im Mobilfunk die theoretischen Vorteile der Selbstinterferenzunterdrückung wirklich realisierbar sind“, kommentierte David Cutrer, CEO bei Kumu Networks. „Unser Ziel ist es, die Kommerzialisierung der Technologie für den kurzfristigen Einsatz zu beschleunigen und das vollständige Potenzial der Technologie im Rahmen von 5G auszuschöpfen.“

Vollduplex für Mobilfunk

Höhere spektrale Effizienz erreicht

In dem Feldversuch sei es vor allem darum gegangen, Stabilität und Robustheit der Technologie in realen Anwendungsszenarien zu messen, so die Telekom. Im Versuch sei erfolgreich nachgewiesen worden, dass die Technologie das Potenzial habe, die spektrale Effizienz zu erhöhen und dass sie ein Bestandteil von zukünftigen 5G-Netzen sein kann. „Ich freue mich, dass nun die ersten Versuchsergebnisse einer möglichen 5G-Technologie in der realen Netzumgebung der Deutschen Telekom vorliegen“, sagte Telekom-CTO Bruno Jacobfeuerborn. „Feldversuche veranschaulichen das Potenzial einer Technologie. Das hilft uns, Anwendungsfälle und Anwendungen im Kontext von 5G zu ermitteln.“

Vorteile auch für LTE-Netze

Mittels IBFD (In Band Full Duplex) kann aber nicht nur eine höhere Netzkapazität in zukünftigen 5G-Netzen erreicht werden. Auch in aktuellen LTE-Netzen könnte die Vollduplex-Technik Vorteile bringen. Netzbetreiber könnten beispielsweise kleine Funkzellen auch an Orten installieren, an denen dies sonst aufgrund fehlender oder kostspieliger Backhaul-Verbindungen nicht möglich wäre, so die Telekom. Diese sogenannten „Self-Backhauled Small Cells“, in großer Zahl installiert, würden auch das Problem lösen, dass die bei 5G voraussichtlich auch verwendeten hohen Frequenzbereiche über 6 GHz nur eine geringe Reichweite haben.

Wissenswertes zum Thema:

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Quelle: Deutsche Telekom
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